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Colorado [2008]









Reisestationen


Ziel Nächte Meilen km Zeit Hotel Stars
Denver 1 Grand Hyatt ***
Moab 5 360 580 06:24 BW Canyonlands (1)
Dreamkeeper Inn (4)
***
Cedar City 1 364 587 07:13 Quality Inn ****
Las Vegas 3 163 262 03:04 Treasure Island ****
Sedona 1 278 447 05:25 Best Western Arroyo Roble Hotel & Creekside Villas ***
Page 4 208 336 05:02 Marriott Courtyard ****
Escalante 2 94 151 02:35 Canyons B&B ***
Teasdale 3 55 89 01:33 The Lodge at Red River Ranch ***
Blanding 1 172 277 04:51 Comfort Inn *****
Durango 2 127 204 02:56 The Strater Hotel ***
Aspen 1 324 521 08:10 The Jerome ****
Colorado Springs 2 189 304 05:04 Antlers Hilton ***
Denver 2 87 140 01:38 Grand Hyatt ****
28
2.266
3.646







Reiseroute


Reiseroute 2008 Colorado







Reisebericht


 

Umweltschützer sind sie ja keine, die Amis. Mitten in der fantastischen Landschaft des Westens stellen die doch glatt ihre alten Autos in den Vorgarten, der nach europäischen Maßstäben die Ausmaße einer mittelgroßen Landwirtschaft hat. Und dort rosten die Dinger dann vor sich hin. Um das Stillleben zu perfektionieren, wird mal hier und mal dort noch ein Reifen drapiert oder sonstiger Schutt angeschleppt. Vielleicht ist es ja nur die Dezentralisierung unserer Müllkippen und ich verstehe das Konzept nur nicht. Vielleicht ist es aber auch der Versuch, uns Touristen von den endlosen Weiten fernzuhalten. Wie auch immer, - es sieht nicht nur bescheuert aus! Jedes Stück Highway kann man adoptieren und darf es dann ein- oder zweimal im Jahr säubern. Die sollen mal ihr Land adoptieren und aufräumen, die Saubären!

Kritik muss sein, aber ihr folgt immer ein nahezu ausnahmslos positiver Reisebericht, da sich der auf die Natur konzentriert. So soll es auch heuer sein. Also setzen wir uns mal in unseren SUV, schnallen uns an und cruisen (bzw. fourwheeldriven;-) 4.894 Meilen, das sind 7.874 Kilometer, durch die einzigartige Natur des Westens. Wir werden dem Colorado von seiner Quelle nahe Denver bis zum Lake Mead bei Las Vegas folgen und links und rechts des Ufers die Berge und Canyons erkunden. 1.916 mal wird der Auslöser des Fotoapparates sein unverwechselbares "Klick" von sich geben, immer in der Hoffnung des Bedieners, dass das ein einzigartiges Bild werden wird. Wir werden 53 Steinbögen bewundern und im Land der Zipfelmützen den Blue Canyon durchstreifen. Wir werden uns in Slot Canyons abseilen und hoffen, dass wir aus den schmalen Gängen wieder einen Ausgang finden. Und wir werden die Rennstrecke auf den Pikes Peak testen und erfahren, warum ein Ranger mit Temperaturmessgerät die Autos aufhält und uns anschließend verfolgt. All das und noch viel mehr ... Aber nun los, der Flieger wartet in München.

Freitag
Die in 2006 von der Lufthansa etablierte Nonstop-Verbindung München - Denver hat den Vorteil, dass - im Gegensatz zu anderen USA-Verbindungen - die Abflugszeit vormittags ist. Daher konnten wir in aller Ruhe am Vorabend das Gepäck und uns einchecken.

Heute früh fahren wir mit der S-Bahn um 7 Uhr zum Flughafen, gönnen uns einen Kaffee und dann geht es auch schon zum Gate. Die Kontrollen sind inzwischen für uns Routine geworden und wir regen uns über nichts (mehr) auf. Endlich wieder USA-Urlaub!

Der Airbus A340-300 ist nicht mal voll, schon eigenartig bei dem Dollarkurs. Aber Denver ist halt auch nicht so ein lohnendes Ziel. Für uns ist es fast egal, ob wir von San Francisco bzw. Los Angeles vom Westen her oder von Denver vom Osten her auf das Colorado Plateau fahren. Wichtig ist uns nur, dass es ein Nonstop-Flug ist. Alles andere ist potenzierter Stress; den brauchen wir nicht.

Bild zum Text10 Stunden tuckert der kleine Airbus Richtung Westen und als die Gletscher und Eisfelder Grönlands, der Hudson Bay und Nord-Kanadas vorbei sind, bläst ein kräftiger Westwind gegen den Flieger. Man merkt, dass sich weniger Flugerfahrene bereits verkrampfen, und dass ab und an ein Raunen durch die Holzklasse geht. Aber wie nicht anders zu erwarten, setzt die LH sicher und komfortabel in Colorado auf. 12.06 Uhr Ortszeit (Mountain Time): We are back!

Nach der Immigration warten wir ewig auf unsere Koffer. Vermutlich hat der Late-Check-in die Teile in die erste, jetzt letzte Ecke verbannt. Aber sie waren vollzählig und so hieven wir schwerstes Frachtgut in den Shuttle Bus zu Dollar.

Dollar ist in der Regel sehr günstig und einen Unterschied zu anderen Vermietern haben wir bislang noch nicht feststellen können. Zudem war die Chance sehr groß, einen Jeep Grand Cherokee zu bekommen, von dem wir letztes Jahr so begeistert waren. Aber denkste! Es war keiner mehr verfügbar. So wurde uns ein Chevy Suburban angeboten bzw. zugeteilt. Leider habe ich das Modell nicht gekannt, denn als wir auf dem Parkplatz kamen, staunten wir nicht schlecht. Ein Riesenteil ist das; zwei Sitzbänke - eigentlich viel zu groß. Und Benzin dürfte der auch nicht wenig brauchen. Aber man kennt das ja. Nachdem man nach so einem langen Flug nicht mehr so fit und agil ist, will man nicht wieder zurück und reklamieren und umtauschen. Wir hätten es trotzdem tun sollen, aber das Problem wird sich anderweitig regeln, versprochen.

Bild zum TextVom Flughafen geht es die Interstate 70 gen Westen und dann auf die I-25 nach Süden. Eine gute halbe Stunde für 24 Meilen sind wir unterwegs, bis wir in Denver im Grand Hyatt einchecken können. Ein tolles Zimmer im 23. Stock, das uns einen Rundblick über die Downtown bietet.

Wir ziehen gleich wieder los und kaufen bei Walgreens einen Cooler. Eigentlich kaufen wir zwei, denn der Erste ist viel zu klein. Den nehmen wir mal für unser mitgebrachtes Nutella, die Kinderschokolade und den Kaffee. Die zweite Kühlbox, das Modell, das wir inzwischen das dritte Jahr kaufen, ist perfekt. Perfekt von der Größe und außerdem hat es Rollen und lässt sich fahren wie ein Trolley (Monika, warum hörst Du nicht gleich auf mich!).

Die 16th Street ist in Denver die zentrale Einkaufsstraße, gleichwohl ist sie bevölkert von Asozialen. Man lässt sie hier gewähren und eigentlich ist das sehr schade, da diese an sich nette Stadt sehr darunter leidet. Nun gut, wir brauchen jetzt mal was zum Essen, stilecht versteht sich. Und so landen wir im Hard Rock Cafe, - die Jumbo Combo war sehr lecker.

Um 18 Uhr Ortszeit werden die Augen kleiner und kleiner, das Gehen mühsamer und es wird Zeit, sich Richtung Hotelbett zu bewegen.

Samstag
Es ist 2 Uhr, wir liegen wach im Bett und warten darauf, dass wir uns um 4 Uhr einen Kaffee kochen. Dann geht es los und wir fahren dorthin, wo die roten Felsen, die Canyons und die Arche auf uns warten.

20 Minuten warten wir jedoch zuerst mal auf unser Auto. Der Valet-Parker war unauffindbar, obwohl ich vorher angerufen habe. Das geht ja schon gut los. Währendessen gab es noch ein paar nette Gespräche mit stockbesoffenen Jugendlichen, aber um 5.20 Uhr starten wir über die I-25 nach Norden bis zur Interstate 70, die uns fast bis zu unserem nächsten Ziel, Moab, bringen wird.

Es ist noch saukalt und mit Flip-Flops und ohne Jacke sind wir eindeutig unpassend angezogen. Aber endlich sind wir "on the road" und im Rückspiegel beobachten wir einen dramatischen Sonnenaufgang. Orange leuchtendes Licht strahlt die hohen Berge an, die wir heute überwinden müssen: die kompletten Rockies liegen vor uns. An einer Büffelherde vorbei, erkennen wir in der Ferne die viereinhalbtausender Gipfel, die noch mit Schnee zugedeckt sind. Die Interstate führt uns immer weiter hinauf und als wir auf 3.000 Meter sind, ist die Schneefallgrenze erreicht. Das Thermometer zeigt 38 Grad, also knapp über 0 Celsius. Vor dem Eisenhower Memorial Tunnel sind es noch 25 Grad Fahrenheit, also unter 0 Grad, und nach dem Tunnel sieht es aus wie bei uns am San Bernadino im tiefsten Winter. Den Temperaturtiefpunkt erreichen wir bei Copper Mountain, es hat 24 Grad Fahrenheit.

Auf 10.662 Feet sind wir auf dem Vail Pass bei leichtem Schneefall, es ist kaum zu glauben. Hier gibt es die ersten roten Felsen, die den Übergang der Rockies zum Coloradoplateau markieren, teilweise hängen Eiszapfen daran. Nach Vail wird der Schneefall dichter, ab Beaver Creek regnet es bei 35 Grad.

Nach 125 Meilen merkt man, dass wir uns Utah nähern, die roten Felsen werden immer mehr. Als wir kurz vor Glenwood Springs den Colorado erreichen, wird es flacher und wärmer. Nach 165 Meilen, 2,5 Stunden unterwegs, erster Tankstopp. Das Benzin kostet in Glenwood Springs 4,27 Dollar die Gallone Regular. Dieser Ort erinnert uns an letztes Jahr, wo wir nach Glenwood auf einen gesperrten Pass trafen und hunderte von Meilen zurück und umfahren mussten, um nach Durango zu kommen.

In Grand Junction, nach 249 Meilen und 4 Stunden Fahrt, gibt es endlich Frühstück. Frisch gestärkt, zurück auf der Interstate, biegen wir nach 331 Meilen auf die Highway 191 ab, die nun zentrale Straße für die nächsten vier Tage in und um Moab sein wird. Aber durch Moab fahren wir erst einmal durch, denn wir müssen unsere Permits für die nächsten Tage im Canyonlands National Park, Needles District, abholen. Nach 437 Meilen und 7,5 Stunden Fahrt sind wir endlich am Visitor Center, das kaum zu glaubende 74 Meilen, das sind immerhin fast 120 Kilometer, südlich von Moab liegt.

Im Backpacker Office sieht es nur professionell aus. Topographische Karten, eine Tafel, auf der die noch freien Permits angegeben sind und zwei Mitarbeiter, wobei nur einer was tut. Aber leider, so werden wir in drei Tagen erst feststellen, tut er nicht das Richtige. Man merkte schon, dass er ziemlich unter Druck kam, als er unsere drei Permits ausstellen musste. Gleich drei Stück, - Wahnsinn! Er wollte mir zwischendurch noch erklären, was zu tun und zu unterlassen ist, aber ich habe ihm die Erklärungen dazu einfach und unbürokratisch unterschrieben. Irgendwie hat es ihn dann noch mehr verunsichert und mein genervter Gesichtsausdruck (Jetlag, weite Fahrt und so;-) hat ihn wohl vollends aus der Spur gebracht. Zudem bekommen wir die Information, dass der Horse Canyon für Autos gesperrt ist, da Wasser die Straße weggespült und unpassierbar gemacht hat. Mist, - wir werden uns übermorgen Alternativen überlegen müssen.

Bild zum TextNun gut, jetzt wollen wir aber noch einen sehr ungewöhnlichen Arch besuchen. Wir fahren bis zur La Sal Loop Road, biegen dort rechts ein und dann geht es Richtung Ken's Lake. Im Pack Creek bis zur Abzweigung in den Brumley Creek und dann bergauf bis wir die Sand Flat Road erreichen. Links geht es weg, es wird ungeteert. Von der Hochebene eröffnen sich atemberaubende Blicke auf das Spanish Valley und auf Moab. 9,5 Stunden sind wir jetzt unterwegs und stehen vor unserem ersten, dem Biscuit Arch. Sehr ungewöhnlich, wie gesagt, und Monika meint, dass das nicht wirklich ein Arch für sie sei. Na ja, da hat sie schon recht.

Leider haben wir in unserem heiß geliebten Dreamkeeper Inn kein Zimmer für heute bekommen, es ist Memorial Weekend, und so erreichen wir nach 11 Stunden und 555 Meilen (893 km) das BW Canyonlands Inn. Unser Zimmer ist riesengroß und modern eingerichtet (Flachbildschirm), kostet allerdings für diese Nacht mehr als das Hyatt in Denver.

Das Abendessen im ZAX war lecker - die Stärkung brauchen wir, denn morgen kommt der Megahike!

Sonntag
Um 5.45 Uhr verlassen wir bei 53 Grad unser Hotel. Es ist leider total bewölkt und sieht nicht gut aus. Eigentlich wollen wir am Wilson Arch den Sonnenaufgang erleben, aber das wird nichts. Ein paar Strahlen beamt die Sonne durch die Wolken, - es sieht aus wie in den kitschigen Filmen, die sich mit dem Leben im Himmel befassen.

Wir fahren auf der 191er am Arch vorbei, es ist ja noch viel zu erledigen heute, und sind nach 1 1/4 Stunden im Canyonlands National Park. Unser heutiges Ziel, der Salt Creek, liegt im Needles District. Kurz nach dem Visitor Center geht es nach gut 75 Meilen links ab in die Prärie. Vorbei an großen Hoodoos erreichen wir den Salt Creek Jeep Trail und stehen bald vor dem Gatter, an dem das Zahlenschloss hängt. Die Kombination haben wir gestern mit unserer Permit bekommen. Ein bisschen fummeln ist schon notwendig, bevor das Schloss aufgeht.

Die Strecke führt 3,4 Meilen mitten durch den Fluss, der rund 20 cm tief ist. Nur ab und zu muss man raus auf tiefe Sandpisten. Unser Suburban leistet ganze Arbeit. Nachdem das Teil nicht das Schmälste ist, ist links und rechts, dort wo das Ufer des Creeks dicht bewachsen droht, nicht mehr viel Platz. Die ersten Büsche verursachen Geräusche, die ein Autovermieter nicht gerne hören mag, aber da müssen wir jetzt gemeinsam durch. Tja, ich wollte nicht so ein großes Auto, sskM - selbst schuld, kein Mitleid!

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Nach zwei Stunden stellen wir unser Auto am Peekaboo Camp ab, das mehr oder weniger eine Wendeschleife bzw. ein Parkplatz ist. Als wir unsere Bergschuhe schnüren, ist rechts oben bereits das erste Highlight auszumachen: Wir stehen unter dem Peekaboo-Window. Wir durchsteigen das Fenster und haben einen ersten Blick auf die hier bereits hohen Felstürme, die den Creek einrahmen.

Bild zum TextDer Trail ist teilweise schwer zu finden, bzw. man verliert ihn immer wieder. Schwieriges Vorankommen und die Tatsache, dass wir gut 14 km bis zum Ziel haben, machen uns alles andere als zuversichtlich. Aber es wird mit zunehmender Dauer besser, das Gestrüpp weicht einem gut sichtbaren Weg. Einige Male überquerten wir den Creek. Im Wasser tummeln sich Myriaden von Kaulquappen, die es aber nicht alle schaffen werden. Einige Pfützen, aus denen es keinen Ausweg gibt, werden bald trocken liegen. Wunderschöne Blumen säumen den Wegrand und schon bald ist der erste, unbenannte Arch auszumachen. Er liegt hoch oben an einer der endlosen Felswände, die teilweise sehr bedrückend wirken. Die Strecke wird abwechslungsreich. Weitere Arche, wie der Bart Arch, benannt nach Bart Simpson, bewachen den Creek.

Der Trail ist nicht sehr schön zu wandern, nur wenn die Natur die alte 4WD-Road nicht aufgefressen hat, kommen wir sehr gut voran. Aber die Anstrengung lohnt. Nach gut 4 Stunden Wanderung für mehr als 14 km stehen wir vor dem größten und schönsten Arch, den wir je gesehen haben. Der Angel Arch sieht wirklich aus wie ein großer Schutzengel, der von oben alles überwacht und sich ziemlich relaxed am Arch anlehnt. Dieser sogenannte Molar, ein überdimensionierter Hoodoo, komplettiert das fantastische Bild. Auf der gegenüberliegenden Seite stehen drei Felsbögen, das sogenannte Abbeys Triple, ziemlich weit oben. Erst das Fernglas macht die Dimensionen deutlich. Wir packen unsere Brotzeit aus und genießen diese unbeschreibliche Lokation. Ohne große Pause wandern wir weiter hinauf, um noch andere Perspektiven des Angel Arch zu erhaschen. Unbeschreiblich, wirklich!

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Leider droht nach gut einer Stunde Aufenthalt der noch lange Rückweg. Durch dieses tolle Erlebnis ist die Motivation jedoch groß. Die brauchen wir, denn die Anstrengung steht uns inzwischen im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht geschrieben. Die letzten drei Kilometer waren nur noch der Horror. Durch das Jetlag sind wir sicher nicht ganz auf der Höhe unserer körperlichen Leistungsfähigkeit und die Beine bewegen sich nur noch statisch vorwärts. Es ist wie ab Kilometer 36 beim Marathon. Ein Stehenbleiben hätte die Sache nur noch schlimmer gemacht. Und so müssen wir uns über den Willen, der ist ja im Sport bekanntlich das Wichtigste, vorwärts bewegen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Mücken inzwischen in uns eine leichte Beute entdeckt haben. Stinken wir so?

Zum Schluss, kurz vor dem Peekaboo-Window waren wir uns nicht mal mehr sicher, ob wir uns nicht verlaufen hatten. Aber Gott sei Dank weist uns unser GPS den richtigen Weg. Als wir wieder oben am Peekaboo-Window waren und es durchgestiegen sind, war das Auto, das unten im Camp stand, der schönste Anblick, den man sich vorstellen kann. Nach 8,5 Stunden Wanderung und 28,16 km haben wir es endlich wieder erreicht. Der Eistee kam bei den ersten Schlucken gar nicht im Magen an ;-) Ein herrliches Gefühl beschleicht uns, als wir im Auto sitzen und durch das Flussbett rauschen. Das war anstrengend, aber einzigartig.

Nach insgesamt 12,5 Stunden hat uns Dave vom Dreamkeeper Inn sehr herzlich begrüßt und wir bezogen wieder unser Tree Zimmer - die Dusche war eine Wohltat. Dann schleppten wir uns noch in den Pizza Hut, weiter wären wir heute nicht mehr gekommen.

Montag
Heute haben wir besser und länger geschlafen und um 8 Uhr gibt es das unglaubliche Frühstück von Kim. Den Horse Canyon lassen wir heute aus, denn, nachdem die Straße weggespült ist, wollen wir nicht erneut eine Gewaltstour unternehmen.

Bild zum TextUnd so fahren wir bei Traumwetter gen Norden bis zum Colorado, biegen rechts in die 128er ein und sind nach weiteren 3 Meilen am Trailhead des Negro Bill Canyons. Der Weg ist sehr gut auszumachen, eher touristisch, aber das ist gerade richtig für heute. Es geht immer am Bach entlang, den wir manchmal queren. Die Strecke ist schön und noch schattig. Nach guten drei Meilen stehen wir nach einer knappen Stunde am 1. Viewpoint auf den Morning Glory Arch. Er sieht von weitem schon groß aus, aber als wir nach 3,5 Meilen direkt unter ihm stehen, werden die gewaltigen Ausmaße sichtbar. Wir sind alleine und genießen den Anblick dieser riesigen Spannweite.

Bild zum TextAuf dem Rückweg kommen uns die Massen von Touris entgegen, es empfiehlt sich also, früh aufzustehen. Nach insgesamt 2 1/4 Stunden sind wir zurück am Auto. Der nächste Arch wartet. Ohne Hike, nämlich direkt an der Scenic Highway 128, steht hoch oben der Updraft Arch.

Zurück auf der 191er fahren wir zum Mill Creek Canyon, auch eine Touriwanderung. Wir wollten eigentlich die Pocket Bridge und den Low Arch sehen, aber die Vorbereitung war schlecht. Erst als wir rund 300 Meter vor den Archen sind, wird klar, dass sie hoch oben auf einem Felsplateau stehen. Ein typisches GPS-Problem, wenn man nicht die Höhenlinien einer topographischen Karte liest und beachtet. Kurz davor und doch so weit. Tja, die Wanderung war trotzdem schön und es gibt im Mill Creek einen tollen Badeplatz, in den ein Wasserfall rauscht und von Klippen gesprungen werden kann. Wir haben uns das verkniffen und beobachten das Schauspiel nur.

Für heute machen wir Schluss, setzen uns noch im Dreamkeeper in den Garten und genießen die Sonne. Die Füße machen mit, um noch bis zur Moab Brewery zu hatschen. Bier und Essen wie immer gut!

Dienstag
Um 8.30 Uhr machen wir uns auf den Weg in den Lavender Canyon. Wie der Salt Creek liegt er im Needles District des Canyonlands NP. Super Wetter, etwas frisch vielleicht, was uns aber nicht verwundert, wenn wir die tief verschneiten Gipfel der La Sal Mountains sehen.

Bild zum TextNach gut 26 Meilen auf dem Highway 211 biegen wir links in den Lavender Canyon ein. Die Strecke ist anfangs sehr schlecht und lädt nicht gerade zum Weiterfahren ein. Aber sie wird, nachdem wir unseren Suburban durch Gestrüpp gesteuert haben, besser. Diese Durchfahrt war jedoch ziemlich eng und kurvig und gab dem Lack den Rest.  Anschließend  geht es wieder in einem breiten Flussbett entlang. Die Wash ist zwar nicht überall trocken, aber meistens. Eher ein Problem ist der teilweise sehr hohe Sand, aber mit etwas Schwung geht es sehr gut voran. Ein Jeep hat es jedoch nicht geschafft. Er stand bis zu den Türen im Sand. Da muss eine Schaufel her, aber von den Passagieren ist nichts auszumachen.

Nach drei Stunden Fahrt von Moab stehen wir vor dem Gatter, das mit einem Zahlenschloss gesichert ist. Auch diese Kombination bekamen wir mit der Permit. Nur leider war die Nummer falsch. Das A.... von Ranger hat uns doch tatsächlich die falsche Kombination gegeben. Mehrmals haben wir es probiert. Wenn das Visitor Center in der Nähe gewesen wäre, ... er hätte es vielleicht nicht überlebt. Aber nicht einmal die Ranger können uns aufhalten, diese vielen Arche zu sehen. Also machen wir uns zu Fuß auf den Weg.

Bild zum TextIm Nachhinein waren wir ihm aber für seine Dummheit dankbar, denn die Wanderung war wirklich toll und fast "jeden Meter" kommt eine andere Sehenswürdigkeit. Bereits vor dem Gatter ist ein unbenannter Arch und gleich dahinter erreichen wir den Climbers Arch. Nur ein kurzes Stück ist es bis Handhold und bis zum Caterpillar Arch, der wirklich wie eine große Raupe aussieht. Nach dem Musk Ox Arch, der darstellt, wie sich zwei Ochsen die Köpfe einschlagen, entdecken wir den Backfin Arch, der als Rückenflosse auf einem Fisch thront. Teapot Arch und Cleft Arch sind die letzten beiden vor der Pause. Hier bietet sich ein schöner Cottonwood Baum an, der gleichzeitig als Viewpoint für den Cleft Arch dient. Wir haben ihn mal Brotzeitbaum genannt.

Frisch gestärkt treten wir den Rückweg an. Bevor wir jedoch zurück zum Auto kommen, wollen wir weitere Steinbögen erkunden und biegen links in den Long Canyon ein. Dieser 5-km-Zusatz-Hike bringt uns zu vier weiteren Archen.

Bild zum Text

Das waren dreizehn wunderschöne Arche, die wir in insgesamt 5 Stunden Fußmarsch erkundet haben. Nach 17,5 Kilometer sind wir zurück am Auto und schütten den Eistee in uns rein.

Als wir um halb Acht wieder in Moab sind, heißt es nur noch duschen und ab ins ZAX - Schluss für heute. Im Tagebuch steht der Nachsatz: So sehr wir normalerweise das Alleinsein genießen, heute hätten wir uns gewünscht, dass jemand kommt und die richtige Kombination für das blöde Gatter hat.

Bild zum Text Mittwoch
Nach dem guten Frühstück machen wir uns wieder um 8.30 Uhr auf den Weg. Aber heute sparen wir uns schon mal die weite Anreise, denn es geht im Westen von Moab auf die Kane Creek Road am Colorado entlang. Nach 7,2 Meilen wird die Straße ungeteert, jedoch gut befahrbar, und nach weiteren drei Meilen sind wir am Trailhead des Hunter Canyons.

Bild zum TextErst 15 Minuten auf einem anfangs sehr gut ausgebauten Weg unterwegs, erwartet uns rechts oben bereits der Hunter Canyon Arch. Ein sehr großer Steinbogen, der eher zur kantigen Fraktion seiner Art gehört. Der Trail wird nach zirka 3 km schlechter, dann geht es sehr oft durch dichtes Gestrüpp. Gott sei Dank sind heute keine Mücken im Anflug. Trotz allem ist der Canyon sehr schön und abwechslungsreich. Dort, wo der Weg "in die Büsche" führt, stehen wir vor einem Seitencanyon, von dem der Curious Arch zu sehen ist. Ein sehr ungewöhnlicher Zeitgenosse.

Die Felswände, die teilweise durchlöchert sind wie Schweizer Käse, werden flacher. Am Wegrad blühen die Kakteen. Sogar das Schilf sieht von weitem sehr schön aus. Nur wenn man sich durchschlagen muss, wie durch einen Dschungel, dann ist das nicht mehr so toll. Wir kämpfen uns vorwärts und nach 2,5 Stunden stehen wir vor dem Ausstieg aus dem Hunter Canyon. Von wegen Moki Steps als Hilfe. Ein paar Steine waren aufgestapelt, aber wir haben ja ein Seil dabei. Es sind zwei Steinstufen, die zu überwinden sind und oben erwartet uns ein "Kulturschock". Das Gebiet, das "Behind the Rocks" genannt wird, ist ein Dorado für Motocross und 4WD-Enthusiasten. Wir steigen also aus dem Canyon aus und schon stehen da 11 Motorräder, qualmen vor sich hin und machen Lärm. Man fühlt sich schon etwas verarscht, wenn man sich da hoch kämpft, sozusagen aus der einsamen Natur in die Zivilisation.

Nun gut, - nach 6,5 km sehen wir die nächsten Arche: Cummings und Pritchett Arch, sehr gewaltig. Eine gewaltige Anstrengung ist es, um diese Arche endgültig zu erreichen. Nach dem bereits langen Anmarsch geht es nämlich noch mal ziemlich steil bergauf. Aber es lohnt. Nach 3,5 Stunden haben wir uns eine Brotzeit verdient und der Platz unter dem Pritchett Arch ist wie geschaffen dafür. Von diesem Hochplateau haben wir Sicht auf zwei weitere Steinbögen, den Wigwam und den Window Arch, der jedoch nur in sehr weiter Ferne auszumachen ist. Im Hintergrund lauern die schneebedeckten Berge.

Bild zum Text

Als wir den Rückweg antreten, treffen wir auf eine Jeeptour. Es wird Zeit, dass wir wieder im Hunter Canyon verschwinden, in dem nur noch zwei Schlangen auf uns warten. Dank unserem Seil kommen wir heil hinunter. Leider erwartet uns der gleiche Rückweg und es ist doch mehr als die Hälfte des Weges einfach schlecht zu finden, unwegsam ist es allemal. Wir haben für heute auch zu wenig Wasser dabei und so kreisen die Gedanken bald "rund um den Eistee" im Auto. Mit zerschundenen Armen und Beinen haben wir es nach insgesamt 7 Stunden Wanderung erreicht.

Heute ist unser letzter Abend in Moab und wir genießen ein sehr schönes Dinner im Sunset Grill, hoch oben mit einem fantastischen Blick auf Moab und das Spanish Valley.

Donnerstag
Nach dem letzten Frühstück verabschieden wir uns von Dave und Kim sehr herzlich. Anscheinend haben wir uns wieder einmal so wohlgefühlt, dass wir gleich den Zimmerschlüssel mitgenommen haben. er steckte in meiner Hosentasche. Nach 13 Meilen habe ich es bemerkt, - also wieder zurück.

Bild zum TextWir fahren die 191er gen Norden und auf der Interstate 70 bis Green River. Von dort geht es über ein paar Straßen auf die Südseite der Stadt und als die Airport Road ungeteert wird, liegen noch 40 Meilen bis zum nächsten Ziel vor uns. Wir fahren durch absolutes Niemandsland, nicht einmal Rindviecher, aber die Straße ist nicht schlecht. Nach steppenartigen Hochebenen folgen die roten Steine. Wir haben den San Rafael River erreicht.

Nach 35 Meilen geht es auf einer sehr schlechten Straße dem Five Hole Arch entgegen. Abrupt werden wir aus unseren Gedanken gerissen. Der Suburban bricht vorne links ein, dem folgt die rechte Seite und die Front unseres Fahrzeugs gleicht einem Papierknäuel. Schock! Mit etwas Manneskraft konnte der Frontspoiler jedoch wieder so herausgezogen werden, dass das Auto fahrbar war. Nach weiteren Meilen stellen wir unser lädiertes Fahrzeug ab. Der bevorstehende Wanderweg wird Erkenntnis darüber bringen, wie wir es der Autovermietung erklären. Blödes Gefühl sage ich Euch.

Nach einem Kilometer Wanderung stehen wir an einem kleinen Sandfelsen mit lauter Säulen "auf dem Rücken", der Crocodile Rock. Unbegreiflich in der Form und vor allen Dingen der Umstand, dass es in der ganzen Gegend keinen weiteren Stein in dieser ungewöhnlichen Art gibt ist schon eigenartig.

Nach 45 Minuten und ein bisschen suchen stehen wir vor diesem gigantischen Teil, dem Five Hole Arch, einfach traumhaft. Die ganze Umgebung und das Panorama ist so schön, einfach unbeschreiblich. Als wir so mitten im Arch,  der ja eigentlich eine Höhle ist, stehen und auf den Green River und die Canyonlands blicken war der Unfall schon fast vergessen.

Bild zum Text

Bei diesem einzigartigen Arch kann man durch die Bögen durchschauen wie durch ein Fenster und diese tolle Landschaft genießen. Wir sind alleine und das tut doppelt gut! Bevor wir uns auf den Rückweg machen entdecken wir in der Nähe den kleinen Bruder des Tukuhnikivats Arch. Wir wussten erst zuhause, dass der Steinbogen Access Arch genannt wird.

Hier oben muss man aufpassen, dass man nicht die Orientierung verliert, es sieht auf dem Weg zurück zum Auto ziemlich alles gleich aus. Wir kommen auch an einer anderen Stelle raus, aber das war eher die bessere Alternative zum Hinweg.

Als wir wieder Richtung Green River fahren meldet sich der Bordcomputer. Der Reifen links vorne hat ein Problem mit dem Reifendruck. Ich steige aus, kann aber nichts feststellen. Hilft jetzt nur noch beten, dass wir aus der Prärie wieder in die Zivilisation kommen. Oder müssen wir jetzt mit ein paar Euros rechnen, nachdem auf ungeteerten Straßen mit dem Leihauto nicht gefahren werden darf? Als wir endlich Teer unter den Pneus hatten und auch das Handynetz wieder funktioniert, habe ich mal die Dollar Autovermietung angerufen. Ähm, ja, bin auf dem Parkplatz gegen einen Stein gefahren und ... Nachdem sich die nette Dame erkundigt hat, ob mit uns alles in Ordnung ist, hat sie mitgeteilt, dass die nächste Vermietungsstation in Las Vegas ist. Mensch Mädel, weißt Du wie weit es von Green River nach Las Vegas ist? Und weißt Du nicht, dass wir dazwischen noch einiges vorhaben? Es wird schon gut gehen!

Wir fahren die I-70 nach Westen, dann die I-15 bis Parowan. Die permanenten Bordcomputer-meldungen werden ignoriert. An der Tankstelle in Parowan zahlen wir erst mal 100 USD für einen vollen Tank und die Erkenntnis, dass bei scharfen Rechtskurven der Vorderreifen schleift. Also noch mal ran, mit aller Gewalt, aber es war nicht zu ändern. Trotz alledem, der nächste Arch wartet.

Bild zum TextRund 9 Meilen nördlich von Parowan stellen wir unser Auto mitten im Gelände ab und machen uns auf den Weg. Ein kurzer Hike sollte es noch werden, aber irgendwie sind wir dann doch noch umhergeirrt, bis wir den Mitchell und den Storm Drain Arch gefunden haben. Interessante und sehenswerte Arche. Etwas ungewöhn-liches Gestein, eher gepresst, und auch die Gegend ist für Steinbögen eher fremd, - Nadelbäume. Von hier oben sieht man auf die weite Ebene bis zur Interstate, die sich wie ein Band durch die Landschaft zieht. Im Hintergrund immer noch die hohen, schneebedeckten Berge.

Nach 10 Stunden "On the Road" und "On the Trail" sind wir in Cedar City gelandet und finden ein für diese Gegend ausnehmend gutes Lokal zum Abendessen (Bard's Restaurant im Crystal Inn Hotel).

Freitag
Um 8.15 Uhr verlassen wir Cedar City bei frischen 51 Grad, aber strahlend blauem Himmel. Wir haben für heute alle geplanten Hikes "storniert" und wollen endlich unser Auto in Las Vegas umtauschen. Zudem waren diese ersten Wandertage sehr anstrengend, so dass uns die Pause und etwas Zivilisation sehr gut tun wird.

Nach gut zwei Stunden erreichen wir die Spielerstadt und es wird schon wieder einiges seit letztem Jahr neu präsentiert. Der 2. Wynn Tower ist so gut wie fertig, der Palazzo Tower vom Venetian ragt in den Himmel und versucht das Treasure Island zu erdrücken. Aber das ist alles nichts gegen die Baustelle des Cosmopolitan. So eine gigantische Baumaßnahme findet man vermutlich nur noch in Dubai. Unglaublich!

Aber erst einmal geht es zum Airport McCarran und wir reihen uns bei Dollar in die Rückgabeschlange ein. Die gute Frau fragt nach meinen Versicherungen und als ich ihr sagen kann, dass ich alle Versicherungen habe, gibt sie zurück: "That helps, honey!". Eine Stunde hat es gedauert und bis auf einen kleinen Fragebogen war nichts Bürokratisches an dem Umtausch. Die Kratzer hat sie gar nicht gesehen oder es war ihr egal, - na gut. Wir haben uns für einen Toyota 4Runner in weiß entschieden. Und wir werden feststellen, dass das eine sehr gute Entscheidung war. Ein gutes Auto, kein amerikanisches halt, möchte man konstatieren.

Als wir in Nevada noch eine Stunde durch die Zeitverschiebung gewonnen haben, ist es noch viel zu früh, um einzuchecken. Also auf ins Valley of Fire zum Archhunting.

Ziemlich nahe am Westeingang befindet sich der sogenannte Loop und gleich rechts stellen wir unser Auto ab. Wir wollen die kleine Höhle, die als Windstone bekannt ist, besuchen. Alles was wir haben sind zwei Bilder von Felsformationen, die uns den Weg weisen sollen. Wir scouten und finden einen Arch nach dem anderen und ausgeschwemmte Höhlen, die im Schatten liegend in leuchtendem Orange in die unwirkliche Landschaft strahlen. Etwas hat es gedauert, bis wir den Eingang zum Windstone gefunden haben. Das haben wir uns größer vorgestellt, aber es ist so schön, wie es auf den Bildern rüberkommt. Wir packen das Stativ aus und versuchen unser Glück. Hier das Ergebnis:

Bild zum Text

Schon toll, gell!

Wir schauen uns weiter in der Gegend um und entdecken einen Felsbogen nach dem anderen. Nein, nicht nur Miniteile, da sind auch sehr große dabei und einer hat sogar sechs Löcher.

Bild zum TextWir fahren weiter zum Arrowhead Arch Trailhead. Na ja, mit einem Hike hat das nicht viel zu tun, denn der Arch steht relativ nahe zur Straße. Die Pfeilspitze ragt direkt neben dem Trail aus dem Boden.

Wir machen uns dann vom Elephant Rock Parkplatz auf den Weg, um den Fire Ant und den Eagle Head Arch zu suchen. Eine dreiviertel Stunde sind wir umhergeirrt, haben trotz GPS-Daten die Arche nicht gefunden. Tja, da muss was falsch gelaufen sein. Aber egal, auf unserer durchaus anstrengenden Wanderung treffen wir auf 10 Arche, die unseres Wissens keinen Namen tragen. Es gibt leider und soweit ich weiß keinen, der all die unzähligen Steinbögen im Valley of Fire katalogisiert hat. Das wäre doch mal eine Aufgabe für ein paar Tage, - wer meldet sich freiwillig?

Jetzt aber zurück nach Las Vegas, die Natur hat jetzt mal Pause. Wir beziehen ein schönes Strip-View-Zimmer im 30. Stock des Treasure Island und nachdem der Schweiß des Tages im Gulli der Dusche verschwunden ist, genehmigen wir uns einen Drink an der Isla Bar. Es ist schön wieder hier zu sein.

In den neuen Shops im Venetian werden wir dann auch gleich fündig (wir = Frau). Dieser neue Tower ist sehr schön und edel geworden und hat viele tolle Geschäfte. Dann ruft aber der Hunger und wir beschließen, ins Spago im Caesars Palace zu gehen. Das Abendessen war sehr gut.

Samstag
Heute ist relaxen angesagt, vormittags am Pool und nachmittags shoppen im Outlet-Center. Da relaxed aber nur eine ;-). Vor dem Abendessen ein Drink in der Fontana-Bar des Bellagio-Hotels, was immer wieder schön ist. Insbesondere dann, wenn man zur Öffnungszeit da ist (17 Uhr) und auf der Terrasse in der ersten Reihe sitzt, um sich bei einem kühlen Drink oder einem noch kühleren Bier die Wasserspiele anzusehen. Ein gelungener Auftakt für das Abendessen.

Bild zum Text

Über OpenTable.com hatte ich einen Tisch im Andre's (Monte Carlo) reserviert, aber - und das war uns auch neu - es gibt in Las Vegas zwei Andre's. Das andere Lokal ist am alten Strip und offensichtlich habe ich das falsche Lokal erwischt. Gott sei Dank war noch Platz für uns. Das Essen war ein Traum, wie immer!

Sonntag
Bild zum TextHeute wollen wir mal wieder im Tintoretto (Venetian) frühstücken, doch leider war der Garten schon besetzt und innen ist es nicht so toll. Hilft nichts, aber die Eier waren gut, die Kartoffeln mit Gemüse etwas weniger als letztes Jahr und das italienische Biskuit war hart wie Zwieback. Unverdaulich!

Heute ist Party am Pool des Treasure Island. Eltern mit Kindern durften nicht mehr rein, weil da 3 Mädels auf Podesten tanzten. Wir hatten bald genug und gingen zum Shopping.

Das Abendessen im Palm Restaurant (Caesars) war nicht so der Hit. Die Vorspeise war noch sehr gut, aber der Fisch und die Beilagen waren eine Frechheit. Schade, vorher hatten wir noch darüber gesprochen, wie gut man in Las Vegas inzwischen essen kann. Wir sind dann noch ins Venetian zur Bar mit Live-Musik. Dort ist's immer recht schön und unterhaltsam.

Montag
Die Ruhetage sind vorbei, auf nach Sedona. Über Boulder und den Hoover Dam, rechts oben ist schon die Brücke für die neue Autobahn fast fertig, donnern wir der Interstate 40 entgegen, die wir nach 103 Meilen bei Kingman erreichen. Weiter geht es bis Flagstaff und dann auf der 89A nach Süden durch den Oak Creek nach Sedona. Von der Wüste in den Gebirgswald und dann zu den roten Felsen. Das ist der Westen!

Bild zum TextAls wir Sedona erreichen ist natürlich noch nicht Schluss. Zwei Hikes wollen wir heute noch machen.

Am Trailhead zur Devil's Bridge wird bereits klar, wo wir gelandet sind. Mitten in der Zivilisation. Sogar die Trails sind sehr zivilisiert, teilweise wie Autobahnen im Gegensatz zu unseren üblichen Wanderungen. Aber gut, dann kann das GPS mal in der Tasche bleiben. Rund 20 Minuten brauchen wir bis zur Brücke, die in unverwechselbarem Sedona-rot nun über unseren Köpfen thront. Gott sei Dank haben sich die Insassen der vier Autos, die bereits am Trailhead standen, in Luft aufgelöst. Wir sind alleine, was vermutlich auch an der Tageszeit liegt. Die normalen Wanderer sitzen wohl schon irgendwo und genießen ihr Nachmittagsbier, hier könnte es auch ein Müsli sein.

Wir steigen auf die Devil's Bridge. Von dort oben kann man diesen Steinbogen nicht nur begehen, man hat auch einen fantastischen Blick auf den Dry Creek und in den Long Canyon. Die Landschaft hier ist schön. Wir haben die Brücke noch für einige Minuten alleine, bevor die nächsten Wanderer kommen. Das Zeichen zum Aufbruch ist gegeben.

Bild zum TextWir fahren auf dieser sehr ruppigen Dirtroad weiter zum Trailhead des Vultee Arch. Eine weitere Familien-wanderung beginnt. Hätte es nicht rundherum die roten Felsen gegeben, hätte es auch in Bayern sein können. Der Weg geht fast flach an einem ausgetrockneten Bach entlang, der ab und zu zu überqueren ist. Nach 35 Minuten für 2,4 Kilometer stehen wir am Viewpoint zum Vultee Arch. Ein gewaltiges Teil ist erkennbar, obwohl es Luftlinie bestimmt noch 300 Meter weg ist. Wir versuchen durch Gestrüpp nach oben zu klettern. Es geht steil bergauf, Kakteen schmerzen ;-) Wir geben auf und machen uns auf den Weg ins Hotel.

Sedona ist ja wie Europa, die Geschäfte machen fast alle um 19 Uhr zu; zudem gibt es hier keine usa-typische Leuchtreklame. Es ist ziemlich leer auf den Straßen, als wir ins Open Range zum Essen gehen. Guter Caesars Salat und knusprige Rippen und ein toller Ausblick auf die roten Felsen, die zum Sonnenuntergang zu leuchten beginnen, runden diesen Tag ab. Sogar Adler geben sich die Ehre und kreisen um unsere Rippen.

Dienstag
Um dreiviertel neun fahren wir zur Dry Creek Road bis zum Long Canyon. Das Gebiet, das wir gestern von der Devil's Bridge von oben gesehen haben wollen wir heute näher unter die Lupe nehmen.

Bild zum TextDer Trail geht zuerst auf der alten Dirtroad entlang und wir wundern uns über die Stimmen, die man ab und zu hören kann. Ab und zu auch ein Knall. Plötzlich taucht rechts vom Weg das satte Grün eines Golfplatzes auf, unglaublich. Da denkt man, man wandert in die Wildnis und dann so etwas. Die Landschaft aber ist sehr schön, die grünen Bäume, darüber die roten und dann die weißen Felsen.

Nach 2 Kilometern Wanderung entfernen wir uns vom Golfplatz, es geht in den Long Canyon. Eine schöne, gemütliche Wanderung.

Nach 3 Kilometern haben wir Sichtkontakt zum Keyhole Arch. Wir schlagen uns rechts in die Büsche und versuchen einen guten Aussichtspunkt zu finden. Etwas Kletterei ist angesagt, aber unser Seil bleibt im Rucksack. Der Arch ist wieder ein ganz besonderer, anders als alle zuvor und der Name trifft es auch auf den Punkt. Das Schlüsselloch ist jetzt gut erkennbar, eingerahmt von drei Felstürmen. Wir verweilen in der Ruhe der Natur und nachdem ein paar Fotos geschossen sind, machen wir uns auf den Rückweg (zum Golfplatz ;-).

Über die Boynton Pass Road erreichen wir den Parkplatz, von dem der Trail zum Fay Canyon weg geht. Auch das ist eine leichte Wanderung, so denken wir, als wir auf dem Weg sind. Nach einem Kilometer ist der Arch bereits auszumachen, aber er steht hoch oben an einer Felsenwand. Steil geht es hinauf und als wir unter dem Arch stehen, schwitzen wir mächtig. Der Fay Canyon Arch ist ein Riesenteil, er sieht wie eine Brücke aus und erinnert an den Morning Glory Arch. Zum ersten Mal treffen wir auf Hiker am Zielpunkt. Aber die machen sich, nachdem sie uns vor einer Klapperschlage gewarnt haben, aus dem Staub.

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Wir verlassen Sedona nach vier netten Wanderungen, - aber natürlich haben wir heute noch einiges vor.

Bild zum TextDie US 89 führt uns wieder in die Wüste, die sattgrünen Büschel sind hier schon gelb. Als wir nach 111 Meilen in die 160er Ost einbiegen, haben wir Indianerland erreicht. Nach Tuba City geht es erneut in südlicher Richtung über das Moenkopi Plateau.

Von weitem ist ein einsames Haus auszumachen und ein Windrad signalisiert uns, dass wir da sind: Der Coal Mine Canyon. Seit Jahren haben wir uns dieses Ziel vorgenommen, endlich sind wir da, und es ist so schön, wie wir uns das vorgestellt haben. Der Canyon strahlt in tollen Farben und die verschiedenen Gesteinsschichten sind wunderbar zu sehen. Ein großer Felsen steht mittendrin, der alle Farben in sich birgt. Auch das Schwarz der Kohle, die diesem Canyon seinen Namen gab. Schwarz, hellrosa, grau und gelb, - ein Wahnsinn. Wir entdecken einen Abstieg, aber es ist sehr steil und nur Geröll. Zudem drängt die Zeit, denn das Highlight des Tages liegt noch vor uns und außerdem ist es von oben sowieso viel schöner anzusehen. Am Ende unserer Rim-Wanderung finden wir sogar noch einen Arch. Ein großes Loch in einer schmalen Felsenwand. Der Coal Mine Canyon Arch ist von hier oben sehr schwierig auszumachen, denn aus diesem Blickwinkel hat man keinen Kontrast, sprich Himmel, im Hintergrund.

Blue Canyon

Unser nächstes und letztes Ziel für heute wartet auf uns. Der Blue Canyon, mittendrin im Niemandsland der Navajo- und Hopi-Indianer. Als wir auf der ungeteerten, jedoch gut befahrbaren Indian Road auf einen Canyon treffen, stehen sie da wie Zinnsoldaten. Die Hoodoos des Blue Canyons, dessen Name absolut falsch gewählt ist. Hier zumindest ist er rot und weiß.

Blue CanyonNach 171 Meilen von Sedona stellen wir unser Auto ab und sind überwältigt von der Schönheit und Einzigartigkeit dieser Felsformationen. Obwohl wir Luftlinie nicht soweit vom Coal Mine Canyon entfernt sind, ist das hier wieder etwas ganz anderes. Die Formen sind weich und nicht so schroff und unwirklich wie dort. Teilweise sehen die Felsen aus wie Vanille-Eis-Tüten, deren Spitzen in Schokosoße getaucht sind. Die Felsen sind manchmal so weiß, dass es Schneemänner sein könnten. Man kann die verschiedensten Formen darin entdecken, eine Riesenfackel, ein Kasperl, ein Elefant, eine Mutter mit Kind auf dem Arm. Die roten Felsen haben Zeichnungen, wie von Menschenhand gemacht. Hier hat der liebe Gott ganze Arbeit geleistet. Man kann sich gar nicht satt sehen und Gott sei Dank gibt es Digitalkameras, alles andere würde uns arm machen.

So schön es hier auch ist, irgendwann muss Schluss sein und wir haben auch noch ein Stück bis Page zu fahren. Wir verlassen das Gebiet in Richtung Norden und als wir auf der 98er sind, ist Teer wieder unter unseren Pneus und es geht direkt nach Page. Nach 11 Stunden sind wir im Hotel angekommen.

Zum Abschluss des Tages nehme ich mein neues GPS in Empfang. Danke dem Besorger!

Mittwoch
Heute ist es bewölkt und wir genehmigen uns erst mal ein kräftiges Frühstück bei Denny's. Und bevor wir unseren Hike angehen, geht es in den Süden von Page, zum Lechee Chapter wo wir die Permit für den Water Holes Canyon, der im Indianergebiet liegt, abholen wollten. Nachdem ich versehentlich im Altenheim der Indianer war, ging es ins Büro, um zu erfahren, wo es die Permits gibt. Es war eine Hütte, wie so ein alter Bauwagen, aber obwohl Öffnungszeit war, war niemand anzutreffen. Einfach geschlossen. Kein Hinweis, nichts! Zumindest stand ein Schild im Fenster, dass es die Genehmigungen auch im Upper Antelope Canyon Office gibt. Also, alles wieder zurück. Direkt am Eingang gab es dann gegen Bares die Permits. Meine Frage nach Permits für den Coal Mine Canyon und den Blue Canyon ergab nichts. Die nette Dame wusste mit den Begriffen schon gar nichts anzufangen. Naja, passiert ja bei unseren Behörden auch so das ein oder andere Mal. Nachdem wir Kontakt zu Isa Synnatschke hatten, die uns bat, wegen Coalmine und Blue vor Ort nachzufragen, sind wir dann nochmals nach Lechee gefahren. Aber es blieb beim Versuch, der oder die Verantwortliche hatte offensichtlich noch nicht ausgeschlafen.

Wasser einkaufen und dann auf nach Utah zur Cottonwood Canyon Road. Der Cottonwood Canyon blüht ganz in gelb, wunderschön. Die Straße war auch schon mal besser, aber wahrscheinlich wurde sie vernachlässigt, da das Ufer des Parias neu gestaltet und bepflanzt werden musste. Letztes Jahr hat nicht viel gefehlt und die Cottonwood Canyon Road wäre vom Fluss aufgefressen worden.

Nach 15 Meilen ab der 89er sind wir am Trailhead, überqueren den Cottonwood Creek und dann geht es auch schon ziemlich steil bergauf, bis die Waden brennen. Über einen Sandhügel, vorbei an zwei Sahnebergen mit Karamelsoße übergossen, erreichen wir weiße Brainrocks auf denen schwarze Lavastücke liegen. Auf dem Sandboden wachsen schöne Blumen, hauptsächlich gelbe, auch Kakteen in gelb oder leuchtendem Pink. In der Ferne begleitet uns die Höhe 6070, die wie eine aufwärtsstrebende Krone, ganz majestätisch, dasteht und den Weg weist.

Bild zum TextWir sind auf der Höhe 5770 angekommen. Auf der anderen Seite haben wir einen atemberaubenden Blick auf die roten Felsen des Hackberry Canyons und als wir von hier aus nach Süden blicken, sehen wir auf der gegenüberliegenden Anhöhe den gigantischen Cottonwood Hoodoo, unser nächstes Ziel.

Die Sonne lässt sich immer weniger sehen, nur ab und zu spitzt sie durch, als wir die tollen Felsnadeln erreichen. Über weißen Slickrock geht es hinauf zu den Hoodoos, die in zartem Rosa ziemlich einsam auf der Anhöhe stehen. In Richtung der Red Top fällt eine gigantische, gelbe Wand senkrecht in den Canyon. Schön ist es hier. Die Hoodoos, nun immer wieder von der Sonne angeleuchtet, bilden einen tollen Kontrast zu dem inzwischen schwarzen Himmel. Pause ist angesagt. Traumhaft ist es hier, - diese Farben: Das Gelbe und Weiße vermischt sich mit dem Rosa und Orange und daneben ein Felsen ganz in weiß, er sieht aus wie mit Schnee bedeckt.

Nachdem der Wind kräftig zu blasen anfängt und der Himmel immer bedrohlicher wird, packen wir unsere sieben Sachen. Es geht über Slickrock gehörig bergab und nachdem wir einer Wash gefolgt sind, treffen wir auf ein letztes steiles Stück in Richtung Cottonwood Creek. Wir haben unseren Hinweg erreicht, es gilt nur noch über Geröll und Sand in den Canyon abzusteigen. Wir kommen nach 6,5 Kilometer Wanderung, die wir in gut 3 Stunden geschafft haben, wieder am Auto an.

Auf der Cottonwood Canyon Road tobt nun ein Sandsturm und die hellen Badlands heben sich nur noch schemenhaft vom dunklen Himmel ab. Eine tolle Stimmung!

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Erst kurz vor Page fallen einige Tropfen und als wir zum Abendessen ins Steak-House fahren, wird es im Westen schon wieder freundlicher. Zwei Bier noch an der Bar im Peppers und Ende für heute.

Donnerstag
Es scheint, als ob mit dem Wetter gestern eine Kaltfront angekommen ist. Heute hätten wir lange Hosen brauchen können und wir sind froh, dass wir wenigstens eine Jacke dabei haben. Es hat unter 60 Grad Fahrenheit.

Wir fahren unsere altbekannte Strecke auf der Cottonwood Canyon Road, vorbei an der Red Top, die hinter den Cockscomb hervorspitzt. Heute stehen Slot Canyons auf dem Programm und nach 31 Meilen biegen wir ab zum Round Valley Draw.

Nach dem Parkplatz geht es die Wash entlang, bis die sich so verengt, dass ein Übergewichtiger nicht mehr weiter gehen könnte. Leider ist der Einstieg in den Slot rund 3 Meter tief und wir überlegen lange, ob wir uns das zutrauen. Vor allen Dingen muss man ja immer damit rechnen, dass man hier auch wieder hinaufsteigen muss, und das obwohl es einen anderen Ausgang gibt, aber während der Wanderung im Slot kann ja auch Unvorhergesehenes passieren. Wir haben uns für die sichere Variante entschieden und drehen um.

Bild zum TextNach 17 weiteren Meilen erreichen wir den Willis Creek an der Skutumpah Road. Das ist ein einfach zu erwandernder Slot, der nicht so eng ist und sich auch immer wieder weitet. Es lohnt sich auch mal einen Blick nach oben zu riskieren und die gelb-roten Felsen zu bestaunen. Dem Bach, der uns im Slot begleitet, können wir gut ausweichen, die Füße bleiben trocken. Am Umkehrpunkt unserer Wanderung, nach zirka 2 Kilometern, entdecken wir noch einen Arch, der ziemlich eng an der Wand lehnt. Etwas klettern bringt mich leider auch nicht in eine vernünftige Position, um zu fotografieren.

Bull Valley GorgeKnapp drei Meilen sind es zum nächsten Slot, der Bull Valley Gorge. Schlucht ist das richtige Wort, denn der Slot hat sich sehr tief eingegraben. Deshalb geht es auch zuerst vom Parkplatz sozusagen fast bis zur Mündung zurück. Der Weg geht direkt am Abgrund entlang und wenn man wirklich schwindelfrei ist, kann man auch einen Blick riskieren. Nach fast 700 Metern findet sich der Einstieg, der mit Steinmännchen gekennzeichnet ist. Der Abstieg hier ist kaum ein Problem, jedoch folgen noch drei weitere Stufen, die es in sich haben. Für einen haben wir unser Seil benutzt, - sicher ist sicher.

Wir sind überwältigt von den hohen Felswänden, die uns umgeben. Es wird mit jedem Meter dunkler und das Leben spendende Licht entfernt sich immer weiter. Mit welcher Wucht und in welchen Mengen das Wasser hier durchgeschossen sein muss, sieht man an den gigantischen Baumstämmen, die irgendwann quer standen und nun im Slot wie Zahnstocher hängen. Dieser Slot Canyon ist unbeschreiblich schön, hoch und die Form der Wände ist einzigartig. Wir gehen bis zur Brücke zurück. Was heißt hier Brücke, - man hat an der engsten Stelle Äste, Baustämme und Dreck in den Canyon geworfen. Und ein Auto hängt auch mittendrin. Zermalmt vom Druck des Aufpralls starben hier 1954 drei Menschen. Irgendwie unheimlich ist das schon, dieses Auto rund 30 Meter über einem zu sehen.

Wir schaffen die drei Stufen zurück ohne große Probleme und freuen uns, dass wir von niemandem gestört wurden, obwohl einige Autos am Trailhead standen.

Es geht die Skutumpah Road weiter. Die Landschaft links und rechts dieser Straße ist sehr schön. Rechts hinten taucht immer wieder eine gelb-rote Felsenwand auf, die von der Sonne angestrahlt wird. Es sieht aus wie im Bryce Canyon. Nach weiteren 24 Meilen biegen wir in den Johnson Canyon ab, der Wald gibt hier die gelb-weißen Felsen wieder frei - ein sehr schönes Tal. Auch einige sehenswerte Häuser stehen am Straßenrand.

Bild zum TextLinks taucht er dann hoch oben auf, der Eagle Arch. Wir parken am Rand der Straße, übersteigen einen Zaun und laufen kurz über privates Land zum Arch. Wie ein Adler auf breiten Beinen steht er da. Rot und weiß, als Anhänger des TSV 1860 München nur in den USA zwei unserer Lieblingsfarben ;-)

Als wir in Page zurück sind, wollen wir noch nicht Schluss machen für heute. Wir fahren zur Brücke auf der 89er, die über den Water Holes Canyon führt. Links vor der Brücke ist ein kleiner Parkplatz. Unser letztes Ziel, The Great Wall, wartet. Die Permit kommt auf das Armaturenbrett.

Zirka einen Kilometer gehen wir am Canyonrand entlang zur Großen Mauer. Auf dem Weg entdecken wir einen schönen Arch, den Water Holes Canyon Arch. Als wir im Zielgebiet ankommen, sind wir von den Farben fasziniert. Die Sonne, die ihre letzten Atemzüge für heute holt, leuchtet die Felsen an, die ihre braun-gelb-orange Farbe zurück geben. Die Struktur der Landschaft ist mit der 2nd Wave zu vergleichen. Es lohnt sich, hier die letzten Sonnenstrahlen aufzusaugen. Einfach toll!

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Das waren ziemlich viele Eindrücke für einen Tag. Wenn das so weiter geht, resümiert das Tagebuch, wird ein zweites Buch gekauft werden müssen. Das Abendessen im Dam Bar and Grill war sehr gut!

Freitag
Horseshoe BendZuerst fahren wir zum Horseshoe Bend, mein neues Weitwinkelobjektiv soll sich in der Praxis bewähren. Die ganze Biegung soll auf den Speicherchip. Hier ist selbst am Morgen schon ganz schön was los, sehr touristisch! Wenn wir zurück denken, wie es war, als wir zum 1. Mal hier waren. Es war fast ein Secret ;-).

Jetzt erst mal zum Frühstück, einkaufen im Safeway, Postoffice und dann geht es an den Lake Powell, wo wir unsere Postkarten schreiben. Mittlerweile verlangen sie 15 USD Entrance Fee, der Kassenzettel berechtigt jedoch zum Eintritt für die ganze Woche. Aber wer braucht das schon? Der See hat wieder mehr Wasser als die letzten Jahre, nur baden wollen wir nicht, der Dreck am Ufer sieht nicht sehr einladend aus.

Bild zum TextWir nehmen wieder Fahrt auf und es geht auf die House Rock Valley Road, die inzwischen mehr kennen, als uns lieb ist. Rund 20 Meilen sind es bis zum Corral Valley. Gleich nach der Abzweigung, eine knappe Meile ist es, kommt ein Cattleguard und wir stellen rechts unter Bäumen unser Auto ab. Wir gehen zurück über das Gitter und dann über teilweise tiefen Sand, immer dem Zaun entlang, zu einem fast einsam stehenden roten Felsen. Nach 1,2 Kilometer sind wir am Arch.

Das ist ein schöner, aber auch eigenartiger Felsbogen. Das Gestein sieht aus wie gesprengt oder explodiert. Vor dem Arch, der ja sogar noch ein 3. Loch hat, steht ein Alienmonster und bewacht das Ganze.

Nach einer guten Stunde sind wir zurück am Auto und die große Fahrt zur White Pocket beginnt. Straße kann man es ja eigentlich nicht nennen. Immer wieder kommen steinige Abschnitte, die höchste Aufmerksamkeit erfordern, und tiefe Sandpisten, die am Unterboden unseres 4Runners schleifen. Mit Schwung und Mut geht es voran. Das Auto hat ganz schön zu kämpfen und es zehrt an den Nerven, denn eine Schaufel haben wir nicht dabei. Insbesondere kurz vor dem Ziel wird die Unternehmung noch dadurch erschwert, dass es kräftig bergauf geht und der Sand immer tiefer wird. Meter für Meter quält sich der Toyota unserem Ziel entgegen und bald wird der Berg, die eigentliche White Pocket, sichtbar.

Das überaus lohnende Ziel liegt kurz vor uns, und an dem Corral, an dem wir das letzte Mal geparkt haben, geht es mit Schwung weiter bis zum Parkplatz. Leider steht schon ein Auto da und wie wir gleich feststellen werden sind das auch noch Deutsche :-). 14,7 schwere Meilen sind es ab der House Rock Valley Road.

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An der einzigartigen Landschaft kann man sich gar nicht satt sehen. Unglaublich, was die Natur alles schaffen kann. Je später es wird, umso toller kommen die Farben raus. Das Klicken des Fotoapparates nimmt kein Ende. Wir wandern das ganze Gebiet ab, erfreuen uns auch an den gigantische Weiten, die sich hin zu den Coyote Buttes öffnen. Der Toprock ist gut auszumachen und die Teepees stehen wie Indianerdörfer in der Ebene.

Gegen 18 Uhr brechen wir auf, eine Rückfahrt im dunklen kommt bei den Straßenverhältnissen nicht in Frage. Wieder im Corral Valley angekommen nehmen wir die linke Variante in Richtung 89A. Das sind nur 9,5 Meilen bis zur Teerstraße und die House Rock Valley Road ist zudem viel besser.

Kurz vor der 89A begegnen wir den Condor-Beobachtern, die mit ihren Antennen die gigantischen Vögel, die vor einigen Jahren in den Vermillion Cliffs ausgesetzt wurden, orten. Die Cliffs wurden inzwischen von den letzten Strahlen der Sonne angeleuchtet und gaben ihr intensives Rot zurück. Die Stunde vor Sonnenuntergang taucht die Landschaft in so unglaublich schönes Licht, wie gemalt.

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Nach 11,5 Stunden sind wir zurück, hüpfen unter die Dusche und verdrücken im Pepper's einen Burger.

Samstag
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Page in Richtung Escalante. Nach 23 Meilen Fahrt wird bemerkt, dass ich meine Brille im Hotel vergessen habe. Nachdem  es in Escalante keine Möglichkeit gibt, eine Sehhilfe zu kaufen, müssen wir gezwungener Maßen zurück. Mit dem Umweg und der anderen Zeit in Utah - eine Stunde später - verlieren wir 2 Stunden. Wir haben uns vorgenommen, die Abkürzung nicht über die Cottonwood Canyon Road, sondern über die Skutumpah Straße zu nehmen. Also geht es von der 89er zwischen den Mileposts 54 und 55 in den Johnson Canyon, wo wir nach ziemlich genau 6 Meilen ein altes Movieset entdecken. Zur Besichtigung bleibt aber keine Zeit. Nach 146 Meilen sind wir in Escalante.

Wir beziehen nur rasch unser Zimmer im Canyons Bed & Breakfast; etwas klein, aber sehr schön. Kurze Begrüßung durch Cate und Nellie (Hund) und weiter geht es zur Hole-in-the-Rock Road, die wir nach gut 23 Meilen zur Early Weed Bench verlassen. Unser Auto kämpft sich durch die elende Dirt-Road. Für die 5,4 Meilen bis zum Parkplatz und Trailhead haben wir über eine halbe Stunde gebraucht.

Unser erstes Ziel ist der Brimstone Arch, der vom Parkplatz aus auf der anderen Seite der Brimstone Schlucht bereits auszumachen ist. Wie angeklebt hängt der gewaltige Steinbogen an der Canyon-Kante. 3 Kilometer sind es bis zum Arch. Einen weiteren, anstrengenden Kilometer über sandigen Boden und wir sind am Scorpion Arch, ein ganz anderes Kaliber, aus dunkelbraunem Vulkangestein. Die Wanderung wäre um einiges schöner, wenn nicht dieser tiefe Sand wäre.

Bild zum TextBild zum Text

Nach 2,5 Stunden für fast 8 Kilometer sind wir wieder zurück am Auto und nachdem wir die Bergschuhe gegen die Flip-Flop getauscht haben, überblicken wir, den Eistee natürlich in der Hand, diese wunderschöne Felslandschaft der Escalante Canyons, in deren Weite sich der Einzelne fast verloren vorkommt.

Die Hole-in-the-Rock Road hat ein neues Feature zu bieten. Weißer, tiefer Gipssand nur an einigen, jedoch unausweichlichen Stellen. Unser Auto ist zwar weiß, aber jetzt sind es auch die Scheiben. Kaum mehr was zu sehen und jetzt muss der Scheibenwischer herhalten, damit wir wenigstens die Straße noch ausmachen können.

Es ist bereits halb neun, als wir in Escalante zurück sind und zum Duschen bleibt keine Zeit, da hier in diesem Kuhdorf die Lokale sehr früh schließen. Und Hunger haben wir allemal. Also auf zu den Outfitters, - der Caesars und die Pizza waren wie immer sehr gut!

Sonntag
8 Uhr war für das Frühstück vereinbart, aber leider ist Cate nicht so pünktlich. Rührei, Bacon und Toast, selbstgemachte Marmelade und Obst waren sehr gut.

Heute haben wir einen langen Hike zum Vulcano geplant und da die Old Sheffield Road inzwischen ziemlich da, wo wir sie noch gebrauchen könnten, gesperrt ist, haben wir uns für eine Variante entschieden, die über einen Redbreaks Seitencanyon und den Hauptcanyon zum Vulkan führt. Wir biegen vor der Sperrung rechts ab und stellen unser Auto praktisch an einer Viehtränke hin. Von Rindviechern ist Gott sei Dank nichts zu sehen.

Bereits der erste Aufstieg gestaltet sich nicht so einfach. Finden und oben ankommen, war nicht nur ein Problem, sondern ziemlich anstrengend. Oben endlich angekommen geht es immer wieder Sandhügel hinauf und hinunter. Umgehen war nicht und so dauert es, bis wir am Redbreaks Seitencanyon angekommen sind. Der nächste Schock, - an einen Abstieg ohne Seil war nicht zu denken. Es ging durch einen Kamin ein paar Meter hinunter. Lange haben wir nach einer anderen Variante gesucht und uns auch überlegt, ob wir im Falle eines Falles hier wieder hoch kommen. Wir haben es dann riskiert und verletzungsfrei geschafft.

Jedoch bereits nach ein paar Minuten gab es kein Weiterkommen mehr. Der Slot wurde so eng, dass wir sämtliches Equipment zurücklassen hätten müssen. Wir gehen ein Stück zurück und steigen an einer von der Seite kommenden Wash aus und versuchen unser Glück am Canyonrand entlang. Nach rund einem Kilometer stehen wir vor dem Abgrund des Hauptcanyons. Zwar haben wir die Information, dass es am Canyoneingang runter geht, aber denkste! Wir haben diesen Abstieg nicht gefunden, alles andere wäre zu gefährlich gewesen. Also versuchen wir unser Glück erneut am südlichen Canyonrand entlang. Leider war dann auch hier relativ schnell Schluss, denn es tat sich erneut eine andere Schlucht auf, die hier nie und nimmer zu erreichen war. Auch aufgrund der inzwischen fortgeschrittenen Zeit brechen wir ab und kehren zurück zum Auto. Auch im Rückblick betrachtet wäre die Tour vermutlich zu weit gewesen, da man in den Slots einfach nicht schnell genug voran kommt. 11 Kilometer waren wir unterwegs, 5 Stunden hat es gedauert.

Wir fahren zurück und versuchen auf gut Glück einen Arch zu finden, wir haben keine GPS-Daten dabei, aber auch das gelingt uns heute nicht. Shit happens!

Der Grocery Store in Escalante hat geschlossen und so kommen wir heute halt mal eher nach Hause. Das tut auch ganz gut, wenn man etwas mehr Zeit hat auf der Veranda zu sitzen, ein bisschen zu lesen und sich auf's Abendessen zu freuen. Wir gehen ins Cowboy Blues, das Essen war gut.

Montag
Nach herzhaftem Frühstück verabschieden wir uns von Cate und von Escalante.

Bild zum TextNach 14,2 Meilen auf dem Canyonhighway 12 biegen wir links zum Escalante River Trailhead (gleich nach der Brücke über den Fluss) ab. Es geht gleich mit einer Flussüberquerung los und wir entscheiden uns, die Turnschuhe mit den Wanderschuhen zu tauschen.

Nach der 4. Flussquerung (16 werden es heute insgesamt) und gut 2 Kilometern ist zuerst der Escalante Natural Arch zu sehen. Hoch oben steht er noch ziemlich weit entfernt. Und bald darauf ist diese riesige Naturbrücke, die Escalante Natural Bridge, auszumachen. Den Fluss erneut überquert und wir stehen direkt darunter. Sie ist wahnsinnig hoch und sieht aus wie von Menschenhand gemacht. Imposant und wie mit dem Lineal gezeichnet.

Es geht noch ein gutes Stück bis zum Arch, der von unten anders als von der Ferne aussieht. Vom Viewpoint mitten im Escalante River blickt man eine zirka 80 Meter hohe Wand hinauf, deren Krone sozusagen der Arch ist. Von hinten scheint die Sonne durch, es wirkt, wie wenn Scheinwerfer den Steinbogen anstrahlen.

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Unsere Schuhe, Strümpfe und Füße sind tropfnass und kalt. Das Wasser ist nämlich sehr, sehr frisch, und das obwohl wir schon Mitte Juni haben. Das blöde ist, dass der Trail sandig ist und der Sand natürlich an den Schuhen klebt, so dass sie immer schwerer werden. Ansonsten ist es eine schöne Wanderung; an steilen roten Wänden entlang mit zwei tollen Höhepunkten. Über uns kreisen die Adler. Nach 6,5 Kilometer sind wir nach 2 Stunden und 20 Minuten wieder am Auto.

Es geht weiter auf der 12 und zwischen den Mileposts 80 und 81 links in eine Dirtroad, die sehr steinig und bucklig ist. Gut, dass es nur 100 Meter bis zum Upper Calf Creek Falls Trailhead sind.

Bild zum TextEs geht sehr steil auf steinigem Untergrund nach unten. Der Weg ist gekennzeichnet, da die ansonsten wahllos verteilten Lava-brocken hier an den Rand geräumt sind. Wie auf einer Skipiste geht es nach unten zum Creek. Unten angekommen teilt sich der Trail, die eine Seite führt auf die Fälle, nach links geht es unter die Fälle. Wir entscheiden uns zuerst für die linke Variante und nach 1,6 Kilometer stehen wir an einem kleinen See, der von den Wasserfällen gespeist wird.

Die Upper Falls sind zwar nicht so groß und imposant wie die Lower Calf Creek Falls, aber durchaus sehenswert. Das Wasser hat einen riesigen Alkoven ausgegraben, der uns für eine kleine Rast dient. Dann geht es nach oben, von wo die Fälle zirka 30 Meter in die Tiefe stürzen. Klingt dramatischer als es ist. Der beste Blick ist kurz vor dem Fall, dort wo ein Felsen mit Baum etwas in die Schlucht hinausragt. Der Rückweg ist sehr anstrengend, aber es ist heute Gott sei Dank noch nicht so heiß. Eineinhalb Stunden waren wir unterwegs.

Um 15 Uhr kommen wir in Teasdale in der Red River Lodge an und sind erst mal enttäuscht, dass kein Pool da ist. Und dann kam auch noch die Ansage, dass bis Donnerstag (unser Abreisetag) das Lokal geschlossen hat, so dass wir auf der Ranch nicht das erhoffte Abendessen bekommen. Unser Zimmer ist schön und unser Balkon eröffnet uns tolle Blicke auf das Capitol Reef.

Wir halten uns noch ein bisschen auf der Ranch auf und fahren zum Abendessen ins Cafe Diabolo. Das Essen war hervorragend, etwas "strange" vielleicht und auch nicht billig. Außerdem kommt mit der Rechnung eine Service Charge von 18 Prozent. Ich liebe es und habe es gleich mal wieder streichen lassen. Selbstverständlich habe ich dann diese 18 Prozent Trinkgeld gegeben, keine Frage, aber wir hassen es bevormundet zu werden.

Über uns war das große Familienzimmer und da die Ranch sehr hellhörig ist ...

Dienstag
Bild zum TextDas Frühstück war fantastisch und so verlassen wir frisch gestärkt die Lodge und fahren auf der 24er durch den Capitol Reef National Park bis zur Notom Road. Hier geht es nach rechts und als der Teer die Straße nach 10 Meilen verlässt, begleitet uns der Staub auf unserem Weg zum Upper Muley Twist Canyon. Nach weiteren 10 Meilen haben wir die sogenannten Switchbacks, also die Kehren, erreicht und wir klettern gen Himmel. Vorher ein kleiner Stopp, denn hoch oben thront der Peekaboo Arch in voller Pracht. Gut sieht er aus. Oben angekommen ist es nicht mehr weit, bis rechts eine Dirtroad in den Canyon abgeht, die es in sich hat. Wir parken am Trailhead und schnüren die Wanderschuhe.

Der Weg ist angenehm zu wandern, immer in der Wash entlang, die nicht zu sandig ist. Der Muley Twist Canyon ist ein wunderschöner, abwechslungsreicher und einsamer Canyon mit tollen Felsformationen; gelbe, weiße und rote Felsen säumen den Wegesrand. Nach gut zwei Kilometern kommt ein riesiger Steinbogen, der Muley Arch. Wir klettern hin, durch Büsche hindurch, über Felsen hinweg. Nach 2,75 km haben wir den Saddle Arch erreicht, auch ein riesiges, felsiges Teil. Pause und Fotografierstunde.

Als wir nach 5,6 Kilometer wieder am Auto stehen, wechseln wir die Schuhe. Die Berg-schuhe kommen auf das Autodach, um auszudampfen und die Turnschuhe führen uns über felsigen Weg zum Strike Valley Overlook. Es sind nur 10 Minuten deftiger Anstieg und wir staunen über das Bild, das sich uns bietet. Ein gigantischer Ausflug in die Erdgeschichte mit gewaltigem Blick auf erkaltete Lavaströme und Erdfalten.

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Auf der Rückfahrt, noch im Upper Muley Twist Canyon, treffen wir auf zwei Doppelarche, den Cherrios Double Arch und den Double Arch. Bei der Hinfahrt haben wir die beiden glatt übersehen, so haben wir uns auf die Straße konzentriert. Dann noch ein Halt am Peekaboo Arch und es geht zurück.

Wieder fast in Notom, parken wir an der Burro Wash, um dem gleichnamigen Arch unsere Aufwartung zum machen. 1,5 Kilometer geht es auf einem gut sichtbaren Trail ohne Steigung voran. Wenn man wieder auf die Wash trifft, ist man auch schon da. Ein perfektes Schlüsselloch, das ist der Burro Wash Arch. Nachdem es mittlerweile gut 35 Grad hat und ein kräftiger Wüstenwind bläst, kehren wir bald zurück zum Auto und fahren zur Lodge.

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Zum Abendessen geht es in das Rim Rock Restaurant, das einen tollen Ausblick auf das Capitol Reef bietet. Das Essen war schon ok. Langsam ziehen dunkle Wolken auf und auch der Wetterbericht ist nicht rosig für morgen.

Bild zum TextMittwoch
In der Nacht hat es geregnet und es hat heute früh nur 51 Grad Fahrenheit. Heute gilt es, ein paar Touristenpfade zu erobern und unser erstes Ziel ist die Hickman Bridge. 1,4 moderate Kilometer sind es bis zur Brücke, die ansehnliche Ausmaße hat. Gelblicher Stein, nicht schlecht. Auf dem Weg findet man zudem eine andere, die Nels Johnson Bridge, die sich ziemlich unspektakulär über einen kleinen Creek spannt. Die Wanderung eignet sich auch für Kinder und die Hickman Brücke ist es allemal wert.

Wir sind zurück an der Gabelung zum Rim Overlook und beschließen, diese mehr als 3 Kilometer aufzusteigen. Es geht teilweise moderat, teilweise durchaus herausfordernd bergan. Wir kommen wieder an der Hickman Bridge vorbei und können sie dieses Mal von oben anschauen. Oben angekommen genießen wir den Blick ins Fruita Valley. Sehr interessant und sehr schön.

Es sind dann doch insgesamt fast 9 Kilometer geworden und als wir nach 3 Stunden wieder am Parkplatz sind, wundern wir uns über die vielen Autos. Der Parkplatz ist rappelvoll. Gut, dass wir so früh da waren und nicht viele Hiker getroffen haben.

Bild zum TextZurück zum Visitor Center und dort in den Scenic Drive, wo wir 5 USD bezahlen müssen, um in die Grand Wash zu gelangen. Auch hier ist der Parkplatz recht gut besetzt, aber auf dem Trail begegnen wir nicht so vielen Wanderern. Es geht zügig und anstrengend bergauf und unten informiert ein Schild, dass 950 Feet an Höhe zu überwinden sind. Nach 1,6 Kilometern haben wir ersten Sichtkontakt zum Cassidy Arch und nach 2,6 Kilometer stehen wir oben auf dem breiten Rücken dieser Steinhöhle. Zudem eröffnet sich ein toller Rundblick auf die umliegenden Felsformationen und Täler.

Nach 5 Kilometern Wanderung sitzen wir wieder in unserem Auto und steuern unser nächstes Ziel an. Wir wollen ins Cathedral Valley, aber nachdem die Querung des Fremont Rivers dank hohen Wasserstandes Probleme macht, beschließen wir, diese Unternehmung abzubrechen.

Zu früh am Tag, um untätig rumzugammeln. Wir beschließen ins Goblin Valley zu fahren. Wir laufen fast 2 Kilometer durch die Welt der Gnome und Hoodoos. Interessant und schön ist es hier. Auch bei unserem 2. Besuch gefallen uns die ungewöhnlichen Felsformationen. Für gute Fotos ist es aber immer noch zu früh am Tag, aber wir haben ja ein gutes Stück zurück und so brechen wir bald auf.

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Zum Essen wollten wir eigentlich ins Wonderland Inn gehen, wir waren auch vor Ort, aber es hat uns überhaupt nicht gefallen. So sind wir erneut im Rim Rock gelandet.

Donnerstag
Heute liegt Frost auf der Wiese, wirklich, es hat nur 46 Grad, aber strahlend blauer Himmel. Wir verlassen Teasdale auf der 24er Ost bis Hanksville, nehmen dann Kurs nach Süden und schrammen bei Hite am östlichen Ende des Lake Powell  vorbei. Als wir zur Kreuzung der 95er mit der 261er kommen, wird rechts der Blinker gesetzt und nach 5 Meilen geht es in eine Dirtroad zum Trailhead des Owl Creek Trail. 2 Dollar Gebühr bezahlt und die Wanderschuhe geschnürt.

Bild zum TextEtwas mulmig ist es uns schon, denn den Hike, der uns nun bevor steht, können wir nur insofern einschätzen, dass er als schwierig bezeichnet wird. Nach flachen 400 Metern stehen wir am Canyonrand und unser komisches Gefühl weicht der Erkenntnis, dass es hier mächtig und steil in die Tiefe geht. Von oben ist der Weg schwer auszumachen und als wir den Einstieg wagen ist unklar, ob und wie wir da unten ankommen. Der Weg ist anspruchsvoll und teilweise ausgesetzt, aber Schritt für Schritt nähern wir uns dem Canyonboden. Meinen wir zumindest, denn just 40 Höhenmeter davor müssen wir einen ausgetrockneten Wasserfall umgehen. Auf nacktem Felsen droht links die Tiefe. Also, einfach nach rechts zur Canyonwand schauen. Mit aller Vorsicht sind wir unten angekommen und es geht in einer Wash entlang. Wir wissen, es kommen weitere schwierige Stellen.

Und so sind wir bald darauf erneut auf einen Wasserfall, dieses Mal nicht ausgetrocknet, gestoßen. Links herum wird er umgangen, d.h. die Blicke immer nach links, ja nicht in die Senkrechte schauen. Und ja nicht stolpern. Über riesige Felsbrocken sind wir nun endlich auf nahezu ebenem Terrain und wir laufen Schleife für Schleife der Flusswindungen ab.

6,25 Kilometer für die wir 2,5 Stunden brauchen: Der Blick nach oben macht einen gigantischen Arch aus. Der Nevills Arch steht in gewaltigen Dimensionen rund 100 Meter über uns. Pause!

Leider geht der Rückweg nicht nur etwas bergauf. Als wir den vorletzten Wasserfall erreichen wird es nochmals so richtig anstrengend. Auf allen Vieren bewegen wir uns das letzte Stück nach oben. Schritt für Schritt kommen wir dem Himmel, aber vor allen Dingen dem Auto und dem Eistee näher. Als wir aus dem Canyon steigen, sind wir uns einig: sehr anstrengend, aber toll! Gute fünfeinhalb Stunden waren wir unterwegs.

Es geht zurück auf die 95er, die uns via 191 nach Blanding führt; in dieses Elendsnest, in dem wir schon mal eine Parade zum 4. Juli "abgenommen" haben. Das Comfort Inn war schon ok und das Essen im Old Tymer soweit in Ordnung.

Freitag
Der Frühstücksraum war überfüllt, so dass wir wieder ins Old Tymer gehen, um ein paar Eier und French Toasts zu verdrücken. Wir fahren zum Arch Canyon.

Bild zum TextBereits in dem vagen Wissen, dass dieser Canyon eine schwierige 4WD-Stecke wird, wird dies bald zur realen Erkenntnis. Wir brechen ab und der Weg zum Angel Arch und zum Cathedral Arch ist( mit 8 Meilen einfach) zu weit. Wir starten unsere Ersatztour in den Mule Creek Canyon Süd.

Das ist eine schöne Familienwanderung. Sehr sachte geht es am Bach entlang und bald zeigen sich rechts oben die ersten Indianer- Ruinen. Wir sind zwar keine großen Fans dieser Gattung von Sightseeing, aber es passt schon. 8 Kilometer sind wir im südlichen Teil des Mule Creeks gewandert und haben uns insgesamt drei dieser Indianerhäuser, die naturgemäß in Alkoven erbaut wurden, angesehen. Nach 2,5 Stunden sind wir wieder am Auto. Na ja, eben eine Ersatztour!

Aber nun auf nach Durango! Das Strater Hotel, dieses einzigartige Gebäude in der Westernstadt, erwartet uns. Wir bekommen ein sehr schönes Zimmer und als wir im Diamond Belle Saloon vor einem Bier sitzen geht es uns sehr gut. Die Enttäuschung, den Arch Canyon nicht bezwungen zu haben, hält sich in Grenzen und nach dem zweiten Bier ist sie für immer verschwunden.

Das Abendessen im Cosmopolitan war einfach fantastisch! Dieses Lokal ist sehr zu empfehlen, wohl das Beste in Durango und wir kennen inzwischen einige.

Samstag
Heute jagen wir noch einmal ein paar Arche. Es geht auf der 550er nach New Mexico, in ein Gebiet, das von Archen übersäht scheint, die oft direkt neben der Straße oder vernünftig erschlossenen Dirtroads stehen.

Der erste Steinbogen ist der Octopus Arch, eine durchgebrochene Höhle an einer Canyonkante. Nur 450 Meter sind es bis zum Arch. Aber wir suchen erst einmal den Abstieg. Er gestaltet sich jedoch leichter als gedacht und bald stehen wir mitten in diesem ungewöhnlichen Gebilde. Von oben strahlt die Sonne durch die Öffnungen und als wir so an vorgestern und gestern denken wird klar, dass lohnende Ziele auch mal einfach erreicht werden können.

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Mitten durch die Gasfelder im Norden von New Mexico erreichen wir den nächsten Arch. Alleine in der Landschaft, verloren über einen Creek gespannt, steht der Arch Rock. Die wegen der Gasförderung in diesem Gebiet sehr gut ausgebauten Dirtroads führen uns direkt an den Steinbogen. Nur ein kleines Stück in die Wash und schon stehen wir neben und unter diesem Arch.

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Und noch einer wartet auf uns, der Petroglyph Arch. Von der 173er geht es nach Aztec nur knappe 11 Meilen und dann in eine ungeteerte Straße, wo dieser Arch bald rechts zu erkennen ist. Eigentlich ist es ein gewaltiger Felsen mit einem Loch, also etwas anders, als man sich einen Steinbogen so vorstellt. Aber er ist nur eine Zwischenstation. Auf unserem Weg zum Trailhead, der uns zum Alligator Arch führen soll, sehen wir, auch direkt neben der Straße, den Rooftop Arch. Wie Alf, der Weltraumreisende, sieht er aus.

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Wir parken vor der Gasanlage und machen uns auf einen kurzen, jedoch beschwerlichen Weg zum Alligator Arch. Im nachhinein kann ich nicht Bild zum Textmehr feststellen, woher ich die GPS-Daten hatte, aber dass sie falsch waren wurde uns klar, als wir diesen sandigen Hügel schwitzend bestiegen haben. Wir suchten ewig danach; sie, die Suche, blieb  jedoch erfolglos. Wenn's weiter nichts ist - auch gut!
PS: Der Alligator Arch "was gone forever", es gibt ihn nicht mehr, die Natur hat ganze Arbeit geleistet. Da können wir lange suchen!

Es ist noch früh am Tag und wir beschließen nach Silverton zu fahren. Dort, wo wir vor einigen Jahren bereits mit der Durango Railroad hinaufkutschiert sind, wollen wir nochmals hin. Die Fahrt ist schön und Silverton, obwohl sehr touristisch, ist es auch. Wir schlendern durch die Gassen dieser Westernstadt, machen ein paar Fotos und dann geht es zurück.

Prozedere wie gestern: Bier im Diamond Belle Saloon und dann ins Cosmopolitan. Endlich wieder was vernünftiges zu essen. Der Fisch war ausnehmend gut, der Wein war es auch.

Sonntag
Heute früh hatten wir wieder einmal das Glück mit den Nachbarn über uns. Ab 5 Uhr sind die auf und ab gelaufen und haben Lärm gemacht. In so einem alten Gebäude ist das ein Problem. Ich habe unten angerufen und es war anschließend Ruhe. Wir konnten dann noch eine knappe Stunde schlafen und dann stand ein Bus vor unserem Hotel, der die Klimaanlage laufen ließ. Es ist ein Zeichen der heutigen Zeit, ob in den USA oder auch hier in Deutschland, dass niemand mehr Respekt hat und keiner Rücksicht auf andere nimmt. Nur ich selbst zähle ... oder werde ich alt?

Unser heutiges Ziel ist die Wheeler Geologic Area und wir fahren über Pagosa Springs, ein sehr netter Ort, und wir fühlen uns schon fast wie zuhause in Bayern, denn hier sieht die Gegend mehr und mehr so aus wie bei uns in den Voralpen. Schnee am Wolf Creek Pass und nach 100 Meilen biegen wir links in die 149er nach Creede ein. Es geht über den Rio Grande und dann immer an diesem legendären Fluss entlang.

Nach 114 Meilen sind wir an der Dirtroad, die uns nach oben führt. Es geht noch gut voran, die 4WD-Road ab der Hanson Mill soll ja alles andere als gut zu fahren sein. Wir lassen uns überraschen. Nach 9,5 Meilen sind wir an dieser Mühle und dann der Schock: Road closed! Scheiße, auch wegen dieser Lokation sind wir heuer einen Monat später gefahren, denn es hieß, dass lange Schnee liegt. Uns war schon klar, dass es Mitte Juni noch zu Problemen kommen kann, aber geglaubt haben wir es nicht. Es ist zwar müßig, aber vielleicht gibt es einen anderen Grund für die Sperrung. Beim Runterfahren fragen wir zwei Waldarbeiter und die bestätigen, dass es heuer einfach noch zu viel Schnee oben gibt. Hätten sie ja auch unten anschlagen können, aber das ist typisch amerikanisch, nachdenken ist manchmal Glücksache. Ich will nicht unfair sein, aber letztes Jahr hatten wir ein ähnliches Erlebnis auf unserem Weg nach Durango.

Wie lautet unser Plan B? Denn eines steht fest, wir werden in der "Großstadt" Creede nicht den Nachmittag und die Nacht verbringen. Also erstmal zum vorgebuchten Bed & Breakfast, dem Old Firehouse Inn. Klar hatten die ein Problem mit dem Storno, aber anständig wie ich bin, ist keinerlei Belastung im nachhinein gekommen.

Bild zum TextZurück zum Plan B: Nachdem wir jetzt seit Wochen in der Prärie unterwegs sind, täte uns ein bisschen Zivilisation und Luxus gut. Auf nach Aspen! Und so fahren wir die 149er nach Süden, dann die 160er bis Del Norte, über die 112er auf die 285 Nord immer gerade aus. Als wir nach endlosen Meilen auf der 82er landen, sind wir mitten in den Rocky Mountains angekommen. Hier oben auf dem Independence Pass liegt massenhaft Schnee. Skifahrer sind unterwegs und ziehen ihre Spuren in steile Berghänge. Ein wunderbares Bergpanorama. Der Weg nach Aspen zieht sich, auch, weil hier keiner Autofahren kann. Die kriechen um die Kehren wie die Holländer bei uns in den Alpen.

Wir kommen in den Luxusort, uns war schon klar, dass es hier etwas teurer ist, aber im St. Regis hätten sie 490 Dollar plus Tax für die Nacht verlangt. Im Hotel Jerome zahlen wir etwas weniger und haben eine Junior Suite in diesem schönen, alten Hotel.

Aspen ist eine Stadt für Angeber und Schicki-Mickies und leider hat sie dadurch ihren ganzen Charme verloren. Wir essen in Ruths Steakhouse, das Essen war gut, aber massiv überteuert. Zum Schluss möchte ich noch hinzufügen, und das ist kaum zu glauben, auch das Benzin ist um satte 80 Cent pro Gallone teurer.

Montag
Ohne Frühstück verlassen wir Aspen, erneut geht es über den Independence Pass. Unser nächstes Ziel ist Leadville, das sehr schöne und gut erhaltene Häuserfronten haben soll, - und so ist es auch.

Bild zum TextNach 56,5 Meilen erreichen wir die höchstgelegene Stadt der USA (3.100 Meter, also höher als unsere Zugspitze). Vielleicht auch der Ort in den USA, der den Bundesstaat, hier Colorado, am besten symbolisiert: Er ist ein Eckstein in der Geschichte dieses Staates. Gold, Silber, Blei, Zink, Eisen, Kupfer - seit Mitte des 19. Jahrhunderts dominierte der Bergbau Leadville, zu Deutsch Bleistadt. In der Innenstadt locken urige Bars, schräge Antiquitätenläden und exzellente historische Stätten wie die National Mining Hall of Fame, ein umfassendes Bergbaumuseum mit begehbaren Stollennachbauten. Statt 30.000 - wie 1878 - leben hier heute nur noch 3.000 Menschen. Viele von ihnen frühere Minenarbeiter, unter diesen wiederum viele exzentrische Bergfanatiker, die an den berühmten 100-Meilen-Extremläufen oder den traditionellen Eselsrennen - Läufer und Esel legen Strecken zwischen 10 und 50 km zurück - teilnehmen.

Wir schlendern durch die Hauptstraße, die wirklich sehr schöne Fassaden hat und am Ende, dort, wo der Subway ist, überkommt uns der Hunger. Schließlich haben wir noch nicht gefrühstückt. Besonders sauber war es ja nicht, aber das Sandwich war gut. Zurück geht es dann in der zweiten Reihe, schließlich will man ja auch sehen, wie die Leute hier so leben. Teilweise hausen sie, entweder man merkt, dass sie arm sind oder sehr alternativ.

Wir fahren die 24er zurück bis Buena Vista, links und rechts Gipfel, die die 4.000-Meter-Marke bei weitem überschreiten, und weiter nach Salida. Auch ein sehr schöner Ort, soweit man das bei der Durchfahrt beurteilen kann. Wir sind nun auf der 50er unterwegs und nach 161 Meilen biegen wir zur westlichen Einfahrt zur Royal Gorge ein.

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Eine tolle Schlucht, schade, dass das Wetter umgeschlagen hat. Es ist diesig und ab und zu regnet es. Die Wolken reichen fast bis zur längsten Hängebrücke der Welt, die über den Arkansas River führt. Aber das Wetter hat auch sein Gutes, nur wenige Touristen sind vor Ort.

Wir schauen uns den Kurzfilm an, der über die Entstehung der Eisenbahn durch die Royal Gorge und der Brücke aus dem Jahre 1929 berichtet. Anschließend geht es zu Fuß über die Brücke. 321 Meter unter uns fließt der Fluss, - das ist schon eine gewaltige Höhe. Auf der anderen Seite nehmen wir die Zahnradbahn und fahren zum Canyonboden. Zurück geht es mit der Seilbahn. Alle Fahrgelegenheiten sind im Eintrittspreis von 23 USD pro Person inbegriffen. Ein netter Ausflug und wenn man in der Nähe ist, sollte man auch hinfahren. Zum Abschluss bewegen wir unseren Toyota über die Brücke, mit aller Vorsicht versteht sich, aber es hat alles gehalten ;-).

Kurz nach der Schlucht geht es durch Canon City. Sage und schreibe 13 Gefängnisse sind dafür verantwortlich, dass sich diese Kleinstadt mit dem Spitznamen "Prison Capital", also Gefängnis-Hauptstadt, schmücken darf. In den Hochsicherheitstrakten sitzen Mafiabosse, Terroristen, Massenmörder und Bombenleger, - also nix wie weg!

Nach 226 Meilen und 8 Stunden Fahrt erreichen wir unser Hotel in Colorado Springs. Das Abendessen im Olive Branch war okay und preiswert. Ein Bier in der Phantom Canyon Brewery beschließt diesen ereignisreichen Tag.

Dienstag
Nach dem Frühstück wollen wir eine legendäre Rennstrecke erkunden, nämlich die auf den Pikes Peak. Das Wetter ist noch gut und bereits nach 10 Minuten Fahrt sind wir am Fuße des Hausberges von Colorado Springs angekommen.

Bild zum TextBild zum TextEs geht hinauf, allerdings nicht im Renntempo. Vielmehr sind bereits morgens die Kaffeefahrer unterwegs. Natürlich gibt es links und rechts der Fahrstraße hier unten bereits Bäume zu sehen. Aber wer will das schon? Also muss der Toyota zeigen, was er kann. Na ja, ein Sprinter ist er nicht. Nach knapp 26 Meilen wird die Straße ungeteert und jetzt kommt Pikes Peak Feeling auf. So kennt man den Berg aus vielen Berichten. Keep racing! Aber auch hier keine Rennatmosphäre, sondern Stau. Selbst die Harleys sind heraufgekommen, auf diesen 4.301 Meter hohen Berg. Kühl ist's hier oben, aber trotz der Menschenmassen, schön ist es auch. Tolle Blicke ins Tal auf Colorado Springs sind garantiert, gutes Wetter vorausgesetzt. Man könnte auch mit einer Zahnradbahn den Gipfel stürmen.

Wir machen uns auf den Rückweg und ungefähr bei der Hälfte der Abfahrt steht ein Wachposten und hält alle Autos auf. Was ist das denn? Hat der Kerl tatsächlich einen Laser-Temperaturmesser in der Hand und leuchtet in meine Bremsscheiben. 315 Grad Fahrenheit, angeblich zuviel. Ich soll parken und 15 Minuten Pause machen. Scheiß- Automatik! Der spinnt wohl und nachdem es keine Polizei war, war mir das erstmals egal. Also ich bin einfach weiter gefahren. Oh, oh, im Rückspiegel Blaulicht - ich fahre weiter, aber als der so nahe ist wird klar, dass er mich meint. Eigentlich war es mir schon klar, als ich das Blaulicht sah. Hey Mensch, ich bin Ausländer und verstehe dich nicht ;-) Die Anweisung war eindeutig. Also bei der nächsten Möglichkeit raus, 5 Minuten gewartet, die Lage gecheckt und losgefahren. Also gut, 10 Minuten zu wenig Pause, ich gebe es ja zu.

Unser nächstes Ziel ist Manitou Springs. Eine nette kleine Altstadt durch die wir schlendern; sehr schöne, liebevoll restaurierte Häuser mit netten Geschäften und Lokalen. Als wir ein Haus entdecken, das über den Bach gebaut ist, war die Szenerie fast wie in Italien. Nun gut, man kommt ja direkt, wenn man vom Pikes Peak fährt, vorbei.

Bild zum TextWeiter geht es zu den Seven Falls. Über 200 Treppenstufen führen uns hinauf, dorthin, wo das Wasser in 7 Stufen hinunterstürzt. Schöne Fälle in einem schönen Canyon, leider halt sehr touristisch, aber das darf auch mal sein. Zurück fahren wir an dem bekannten Broadmoor Hotel vorbei, tolles Anwesen  in einer sehr noblen Gegend. Wir gehen Kaffee trinken in Old Colorado Springs, auch ganz nett, nur der Kaffee, grauenvoll ;-)

Da das Wetter inzwischen wieder mitspielt, fahren wir noch zum Garden of the Gods. Dieser Göttergarten liegt mitten in der Stadt und hält ungewöhnliche Felsformationen in rot und weiß bereit. Gut ausgebaute Wanderwege führen um diese Felsformationen herum. Kletterer sind unterwegs. Es ist sehr schön hier und es ist einen Besuch wert. Das sogenannte Wahrzeichen des Parks sind die küssenden Kamele, die Kissing Camels.

 

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Das Abendessen im Famous Steakhouse war sehr gut!

Mittwoch
Der Kreis schließt sich, wir kehren nach fast vier Wochen nach Denver zurück. Aber ein Hike wartet noch auf uns. Er war eigentlich für den Ankunftstag geplant, aber da waren wir zu fertig.

Wir fahren die Interstate 25 nach Norden und irgendwo neben der Autobahn gibt es dann auch Frühstück. Ein typisch Amerikanisches soll es schon sein, Eier und so, schließlich ist es bald vorbei damit. Nach 76 Meilen erreichen wir die Hauptstadt des Bundesstaates Colorado, Denver, lassen sie aber rechts liegen und fahren weiter nach Boulder.

Volksrepublik Boulder nennen konservative Farmer aus dem Umland kritisch diesen etwas verrückten Ort. Aber in Umfragen nach der Stadt mit der höchsten Lebensqualität landet Boulder immer wieder ganz vorn. Nicht zuletzt deshalb siedeln sich immer mehr Forschungsinstitute und Technologiefirmen hier an - was die Studenten aber schon viel früher gewusst haben. Am Naropa Institute, der einzigen buddhistischen Universität der USA, sind tausend, an der regulären Uni etwa 25.000 Studenten eingeschrieben. Das Nachtleben, vor allem im Trendviertel "On the Hill", ist wohl das spannendste in Colorado.

Bild zum TextNa ja, das interessiert uns alles nicht. Unser Ziel liegt am Rande der Stadt und der Rockies, der Chautauqua Park. Hier sind wir wieder bei den Touris angelangt, aber hier ist auch unser Trailhead zum Royal Arch. Es geht stetig bergauf und wir fühlen uns wie in den bayrischen Bergen. Das Stetige weicht dem Extremen, denn der Weg wird steinig und schwer. In Serpentinen geht es bergauf. Entweder es liegt wirklich an der Höhe oder wir sind völlig ausgelaugt. Der Hike verlangt uns einiges ab. Aber nach einer guten Stunde stehen wir oben und werden mit einem tollen Arch und einer tollen Aussicht belohnt. Es hat sich gelohnt hier heraufzusteigen. Hinterhalb des  Stein-bogens eröffnet sich das gesamte Tal mit Boulder, und wenn man sich nahe genug an die Kante wagt, dann hat man auch einen fantastischen Blick auf die sogenannten Flat Irons inmitten derer der Royal Arch steht.

Nach gut zwei Stunden sind wir zurück am Auto, haben begonnen etwas aufzuräumen und außerdem habe ich meine Turnschuhe entsorgt, die durch die vielen Hikes sehr gelitten haben.

Wir checken wieder im Grand Hyatt ein, bekommen ein schönes Eckzimmer im 22. Stock und machen einen Spaziergang über die 16. Straße. Das Abendessen in der Cuban Bar am Larimer Square - eine Gegend, die bekannt für gute Lokale ist - war sehr gut. Ein Abschlussdrink im Hard Rock Cafe. The end is coming soon.

Donnerstag
Heute ist unser letzter Tag und den gehen wir langsam an: Frühstück im Hotel. Wir fahren in die Colorado Mills Mall und machen die letzten Einkäufe. Dann sind wir quer durch Denver gefahren, bis zum Northfield, um den TGI Fridays zu suchen. Für's Abendessen sollte eine stilechte Lokation gefunden werden. Wir haben ihn dann auch gefunden, aber entschieden, dass es für's Abendessen zu weit ist.

Am Nachmittag haben wir unsere sieben Sachen gepackt und sind ins Hard Rock. Die letzten Rippen und zum Abschluss noch ein Cocktail im Marlowe's - das war's!

Freitag
Es ist soweit, - noch ein letztes Frühstück im Hotel und ab geht es zum Flughafen. Dieses Mal haben wir es mit dem Tank gut erwischt, er ist fast leer. Wie immer kein Problem bei der Rückgabe unseres Mietautos, heute war ja gleich gar nichts los.

Gut drei Stunden vor Abflug sind wir da und die Lufthansa hat ihre Schalter bereits geöffnet. Heute kommen wir wieder mal in den Genuss der Business Lounge, das ist schon alles sehr angenehm. Der Flug ist es auch, ein bisschen schlafen, ein bisschen essen - willkommen in München.

Ein schöner Urlaub, mit gigantisch viel Erlebnissen ist vorbei. Nächstes Jahr brauchen wir mehr Pausen zwischen den Wanderungen, das wäre uns heuer fast zuviel geworden. Aber dafür sieht man halt einiges mehr als der gemeine Tourist.

PS: Die Planung 2009 läuft, der Flug und die ersten Hotels sind gebucht. San Francisco wir kommen!


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Monika Zehrer    Fritz Zehrer