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Rockies [1996]









Reisestationen


Ziel Nächte Meilen km Zeit Hotel Stars
Denver 3 Warwick Hotel ***
Rapid City 3 407 655 06:58 Holiday Inn Mount Rushmore **
West Yellowstone 3 606 975 08:46 Brandin Iron Motel **
Salt Lake City 2 320 515 04:46 Best Western Olympus Hotel ***
Reno 1 520 837 07:05 Circus Circus ***
San Francisco 3 216 348 03:06 Sheraton at Fisherman's Wharf ***
Santa Barbara 2 344 553 05:19 Sandman Inn **
Santa Monica 3 96 154 01:28 Loews Santa Monica Beach Hotel *****
Las Vegas 2 270 434 03:51 The Luxor Hotel ***
St. George 2 168 270 02:43 Holiday Inn ***
Torrey 1 178 286 04:08 Best Western Capitol Reef **
Moab 2 160 257 03:26 Ramada Inn **
Durango 2 183 294 03:51 Best Western Durango Inn ***
Denver 1 372 599 05:29 Best Western Landmark Inn **
30
3.840
6.179







Reiseroute


Reiseroute 1996 Rockies







Reisebericht


 

Donnerstag
Um 11.30 Uhr geht es endlich los. Die Lufthansa hat mal wieder Plätze doppelt vergeben und bittet uns auszuwandern. Der Traumsitz des A340-400 mit überragendem Platzangebot in Reihe 20, direkt vor der Abgrenzung zur Bussiness-Class, ist weg! Als Ersatz gibt es eine kleine Flasche Sekt. Um 14.00 Uhr sind wir in Chicago. Der Anflug ist sehr interessant. Vorbei an der Skyline mit Sears Tower und John Hancock Building landen wir auf dem O'Hare.

Aussteigen, Koffer aufnehmen, Einwanderungsbehörde. Heute sind die aber fix und im Nu haben wir unsere Koffer wieder aufgegeben. Unser Anschluß nach Denver geht in drei Stunden. Und nachdem der komplette Flughafen als Rauchersperrgebiet deklariert ist, gehen wir raus. Die drei Stunden werden sehr lang. Eine uralte DC 10 der United Airlines bringt uns dann nach Denver. Es ist inzwischen 18.45 Uhr Ortszeit.
Hinweis: Versuchen Sie, wenn immer möglich, einen Nonstop-Flug zu buchen! Das spart Zeit und Nerven. Bei der ersten Bodenberührung in den USA müssen Sie einreisen und das Prozedere über sich ergehen lassen.

Der Denver International Airport ist nicht nur der größte der Welt (wer hätte das gedacht), sondern auch einer der schönsten Flughäfen, die wir gesehen haben. Besonders beeindruckend sind die Indianerzelte über der Gepäckhalle, einfach anders, einfach toll. Am Flughafen besorgen wir uns das vorgebuchte Auto bei Hertz, einen Ford Aerostar Minivan. Er wird uns nicht lange begleiten, aber dazu später. Um 20.30 Uhr - mittlerweile sind wir 17 Stunden unterwegs - sind wir endlich im Hotel. Gute Nacht!
Hinweis: Alamo ist in der Regel billiger als HERTZ. Qualitätsunterschiede haben wir keine entdeckt. Nehmen Sie das größte Auto, das Sie sich  leisten können. Insbesondere mit Kindern ist Platz nötig. Für Familien ist ein Minivan optimal, aber auch hier bitte den Großen, ansonsten gibt es Probleme mit dem Kofferraum!. Es kann Ihnen beim Minivan jedoch passieren, daß in den Städten die Parkgaragen zu niedrig sind! Aber irgendwie konnte dieses Problem immer gelöst werden. Für die Kaution brauchen Sie eine Kreditkarte. Die Standardversicherungen genügen nicht, schließen Sie eine Extended Protection ab. Viele Reiseveranstalter bieten inzwischen Gesamtpakete an (Zusatzhaftpflicht, zweiter Fahrer, ...). In Deutschland buchen ist billiger!

Freitag
Wir waren alle um 4.30 Uhr wach. Vom Hotelzimmer aus beobachten wir den Sonnenaufgang über Denver. Um 7.00 Uhr, nach dem Frühstück im Hotel, fahren wir über Boulder und Estes Park zum Rocky Mountain National Park (gegründet 1915), den wir nach zwei Stunden erreichen (Interstate 25, 36).
Hinweis: Für 25 Dollar gibt es den Golden Eagle Pass, der ein ganzes Jahr lang zum Eintritt in alle National Parks berechtigt. Verbilligte Touren sind ebenfalls möglich. Also: Bei mehr ca. 5 geplanten N.P.-Besuchen rentiert sich der Golden Eagle Pass, da pro N.P. in der Regel 5 Dollar fällig werden (Ausnahmen: Grand Canyon, Monument Valley, jeweils 10 Dollar, wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Pass für das Monument Valley, das unter Indianerverwaltung steht, gültig ist)!

Wir fahren zum Bear Lake. Es empfiehlt sich möglichst früh den Parkplatz dort aufzusuchen, da er schnell belegt ist. Unsere Wanderung geht rund um den See. Die rund eine Meile Fußweg bietet erste Eindrücke von der gewaltigen Bergwelt der Rocky Mountain. Der kleine, schöne Bear Lake könnte auch in Bayern liegen.

Dann klettert unser Minivan Richtung Himmel. Auf der Trail Ridge Road geht es von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt. Die Vegetation wird immer karger, die Temperatur immer niedriger, die Blicke immer atemberaubender. Von den Viewpoints gehen teilweise kleine Wanderungen ab, die wir alle machen. Das erste Mal in unserem Leben sehen wir ein Murmeltier (live). Bei 3.713 Metern über dem Meer wird die Luft dünn und es stellt sich Kopfweh ein. Der erste Schnee!
Hinweis: Selbst im Hochsommer ist es kühl oder sogar kalt in diesen Regionen. Lange Hose, Pullover oder gar Jacke sind zu empfehlen, obwohl wir immer wieder auf T-Shirt-Träger treffen.

Wir landen im Alpine Visitor Center und machen Pause. Nach einer kleinen Stärkung geht es wieder abwärts, vorbei am Millner Paß, wo sich die kontinentale Wasserscheide (Continental Divide) befindet. Der nächste Blick gilt den Never summer mountains, deren Name wohl alles sagt. Am Boden angekommen führt ein Trail über den Colorado River. Kaum zu glauben, daß das der Fluß ist, der den Grand Canyon mitgeschaffen hat. Hier ist er ein kleiner Bach.

Nach 6 Stunden verlassen wir den Park. Unser Auto hat wohl die Höhe nicht vertragen: Check engine. Auf zu Hertz. Ohne Probleme gab es den Neuen. Gleiches Auto, nur in blau. Und das Beste war: Benzin für 260 Meilen umsonst!
Blöderweise war am Autoschlüsselbund der Hotelzimmerschlüssel. Aber auch hier gab es ohne Probleme Ersatz.

Zum Abendessen fahren wir zum Larimer Square. Hier sind die alten Häuser schön renoviert. Geschäfte und Restaurants ausreichend vorhanden. Wir landen in Ruth's Steakhouse. Der Service und die Preise waren erstklassig, das Essen nicht!

Samstag
Der heutige Tag wird uns dem Himmel noch ein Stück näher bringen. Unser Ziel ist der Mount Evans (Interstate 70). Zwei Stunden brauchen wir mit dem Auto bis zum Gipfel auf 4.348 Meter. Die Fahrt hinauf wird von Joggern (Wahnsinnige!) und Radfahrern begleitet. Auf dem Weg nach oben stoppen wir auf halber Höhe am Echo Lake. Kurz vor dem Gipfel, weit über der Baumgrenze, ist ein klarer Bergsee, der Summit Lake. Das Wasser ist so kalt, als würde es bald gefrieren. Überhaupt ist es eisig hier oben. Oben am Gipfel, wo die Straße endet, haben sich die Funker einquartiert. Ob sie Kontakt mit den Außerirdischen von Akte X haben? Die letzten Höhenmeter muß man dann doch zu Fuß überwinden. Hier spüren wir erstmals, wie dünne Luft eine normal lächerliche Wanderung zur Anstrengung macht. Der Blick von hier oben ist gigantisch, wir genießen das Panorama! Wir können diese Tour nur empfehlen.

Unser nächstes Tagesziel ist das Grab von Buffalo Bill Cody. Der wohl berühmteste Westernheld liegt kurz vor Denver (Interstate 70) begraben. Man muß es nicht gesehen haben, aber wenn es schon auf dem Weg liegt. An einigermaßen klaren Tagen öffnet sich der Blick bis Denver und auf die Zeltdächer des Flughafens.
Hinweis: Nehmen Sie immer ein Fernglas mit, es tut uns seit Jahren gute Dienste!

Insgesamt sind wir 147 Meilen gefahren, als wir wieder im Hotel ankommen. Zu Fuß machen wir uns auf, um Denver zu besichtigen. Über das Capitol (Denver ist die Hauptstadt von Colorado), an dem der Meilenpunkt angebracht ist - Denver liegt exakt eine Meile über N.N. (the High-Mile-City) - zum Civic Center. Hier ist gerade eine Wahlkampfveranstaltung mit Live-Musik. Weiter durch die Straßen zum Kulturzentrum. Am Tivoli-Center naht das erste Einkaufszentrum (geht das schon wieder los!). Weiter in die 16. Straße, die ebenfalls genügend Möglichkeiten zum Einkaufen bietet. Nach 4 Stunden haben wir das Wesentliche gesehen.

Sonntag
Wir verlassen Denver Richtung Norden. Das erste Mal auf unseren USA-Reisen sehen wir wie entgeistert das Schild auf der Interstate 25: 75 mph! Na also, es wird doch. Seit heuer ist es jedem Staat selbst überlassen die Geschwindigkeiten zu regeln.
Hinweis: Unter der Voraussetzung, daß keine Baustelle im Wege steht und der Mittelstreifen (Meridian) breit genug ist, sind inzwischen auf den Interstates 75 mph erlaubt. Nur Kalifornien hat nichts geändert (55 bzw. 65 mph).

Nach Wheatland verlassen wir die Autobahn und fahren zum berühmten Fort Laramie. Wir erkunden das Fort auf eigene Faust. Es war sehr interessant. Die Häuser und Unterkünfte der Soldaten vermittelten einen guten Eindruck der damaligen Zeit. Auch der Pony-Express kam hier vorbei. Schade nur, daß es keine Holzpfahlzaun mehr gibt, den wir aus vielen Cowboy-Filmen kennen. Weiter geht es auf der 85er nach Norden.

Wir verlassen Colorado und entern South Dakota. Nach 6 Stunden sind wir am Mount Rushmore National Monument. Die Amerikaner nennen den fast 2000 hohen Berg ihren Altar der Demokratie (Shrine of Democracy). Der Bildhauer Gutzon Borglum und sein Sohn Lincoln hauten zwischen 1927 und der Mitte der Vierzigerjahre aus einer riesigen Granitwand die Köpfe von vier amerikanischen Präsidenten. George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Abe Lincoln blicken uns entgegen. Wir haben es uns größer vorgestellt und sind einigermaßen enttäuscht.

Nach insgesamt 8 Stunden und 425 Meilen sind wir am Ziel: Rapid City.

Montag
Wir schwören es uns: Nie wieder Frühstück in diesem Hotel (Holiday Inn). Um 8.15 Uhr brechen wir zum Badlands N.P. (I 90, Exit 131, Northeast Entrance) auf. Durch Erosion entstand ein wahres Wunderland an Felsgebilden. Tiefe Trockentäler durchfurchen das hohe Steppenplateau. Schroffe Felswände türmen sich in vielfarbigen Schichten auf. Eine 65 Kilometer lange Straße führt durch diese unwirkliche Landschaft. Schon der erst Blick auf die Mauer, The Wall, ist sehr schön. Wir wandern auf drei Trails: Door Trail, Window Trail, Notsch Trail. Auf letzterem kann ein bißchen geklettert werden und am Ende des Trails haben wir einen tollen Blick auf die Steppe des White River Valleys. Anschließend noch den Cliff Shelf Nature Trail. Nacheinander fahren wir alle weiteren Aussichtspunkte an. Am Beginn der nicht befestigten Straße verlassen wir den Park und fahren nach Wall. Wall  Drug, so heißt die Ansammlung von Geschäften und Restaurants. Wir lassen uns ein paar saftige Hamburger schmecken.

Auf dem gleichen Weg geht es zurück in den Park. Auf der unbefestigten Schotterstraße 590 geht es bis Scenic. Hier, wo man kaum einen Menschen trifft. fühlen sich die Tier wohl. Der erste Büffel kommt in Sicht. Er steht drei Meter vor unserem vollkastoversichterten Auto und kratzt sich an einem Hinweisschild. Wir sind beeindruckt. Ein paar Meilen weiter begegnet uns eine Art Antilope. Wir konnten unser Glück kaum fassen, als wir dann noch eine riesige Büffelherde zu Gesicht bekamen. Hier, inmitten dieser Steppenlandschaft, erinnern wir uns an den Film Dancing with the Wolf, Der mit dem Wolf tanzt. Er wurde hier gedreht.

Als wir den Park verlassen haben wir entschieden unseren ursprünglichen Plan, zum Wounded Knee zu fahren, aufzugeben. Es ist schon zu spät. Als wir im Hotel ankamen waren wir 8 Stunden unterwegs (188 Meilen).

Dienstag
Kurz vor 9 Uhr brechen wir zum Wind Cave National Park auf. Bereits am Parkeingang ein Büffel. Wenn Karl May eine amerikanische Prärie beschrieb, dann sah sie so aus wie im Wind Cave N.P. Hier grasen sie noch, die sonst fast ausgerotteten Büffel.

Um 11 Uhr beginnt unsere Höhlentour (Natural Entrance Tour). Wir ziehen warme Kleidung an (11 Grad in der Höhle). Sachkundige Führer zeigen die Kalksteinhöhlen, die keine Tropfsteine haben, sondern wabenartige Ablagerungen aus Kalk. In dem weitverzweigten Höhlensystem singt, pfeift und summt es unaufhörlich. Der Grund: Unterschiedliche Druckverhältnisse über und unter der Erde führen zu intensiven Höhlenwinden. Wir gehen permanent abwärts und wir dachten schon mit Schrecken an den Aufstieg. Aber typisch: Da hatten sie doch tatsächlich einen Lift eingebaut, der uns wieder ans Tageslicht bringt!

Auf dem Weg zum Custer State Park kommen wir an einigen Büffelherden vorbei. Wir gehen den Ranking Ridge Trail, der uns zu einem Feuerwachturm führt. Die nette Dame, die hier oben im Sommer ihr Quartier aufschlägt, bewacht rund um die Uhr den Wald und hält nach Rauch Ausschau. Als wir nach dem Abstieg wieder am Auto angekommen sind, liegt direkt vor uns ein Büffel im Gras. Allen Warnungen zum trotz nähern wir uns für ein Foto. Die Angst geht mit. Es sind schon gewaltige Viecher, - und stinken tun die!

Weiter geht es auf dem Wild Life Loop. Es ist wie im Tierpark, - nur ohne Zäune. Als erstes begegnen uns Präriehunde, dann Esel, Antilopen und dann die größte noch lebende Büffelherde. Über den Needles Highway verlassen wir den Park.

Abends plündern wir die Mount Rushmore Mall.

Mittwoch
529 Meilen sind es bis zum Yellowstone National Park. Bei Buffalo verlassen wir die Interstate 90 (via 25) und fahren durch herrliche Landschaft über den Powder River Pass. Bei Greybull links nach Cody. Der Shoshone River wird hier vom Buffalo Bill Damm aufgestaut.

Nach 7 1/2 Stunden erreichen wir den ältesten National Park, den Yellowstone. Anschließend beginnt die Hölle. Eine 17 Meilen lange Baustelle kostet uns viel Zeit. Trotzdem beschließen wir, erste Eindrücke des Parks am Grand Canyon of the Yellowstone zu gewinnen. Wir fahren zum Artist Point. Leider sind wir nicht alleine. Massen an Touristen haben das gleiche Ziel. Doch die einzigartige Natur läßt den Rummel fast vergessen. Auf direktem Weg steuern wir zu unserem Hotel in West Yellowstone. Nach 11 1/2 Stunden sind wir da.
Hinweis: Laut Computersoftware ist der Weg über Bozeman und dann auf der 191er nach Süden der schnellere!

Donnerstag
Die Besichtigung des Yellowstone läßt sich gut aufteilen. Eine 8 führt durch den Park. Heute haben wir uns den unteren Kreis vorgenommen.

Kurz nach dem Eingang begrüßt uns ein kapitaler 12-Ender. Im Lower Geyser Basin haben wir die erste Begegnung mit etwas, was wir noch nie vorher gesehen haben. Mitten mit Fluß sprudelt warmes Wasser nach oben. Zwei Dutzend Geysire und Hunderte von heißen Quellen liegen hier auf einem Raum von 30 qkm beieinander. Es raucht und stinkt fürchterlich, aber es ist phantastisch anzuschauen.

Im Midway Geyser Basin liegt der Excelsior Geyser, der einst der mächtigste im Park war. 1888 stellte er seine Tätigkeit ohne weitere Erklärung ein. Ganz in der Nähe liegt der Tuquoise Pool. Tolle Farben! Aus der Grand Prismatic Spring steigen Wasserdämpfe auf. Sie flimmern in allen Tönungen.

Wer einen Geysir sehen will, der erst 1955 aktiv wurde, der ist im Biscuit Basin richtig. Der Saphire Pool schleudert alle halbe Stunde drei Minuten lang Wasser und Dampf bis zum 30 Metern Höhe aus. Im Black Sand Basin bewundern wir den Emerald Pool, im Hintergrund die 1988 beim großen Brand abgebrannten Bäume. Eine gespenstische Landschaft.

Wir kommen zum alten Getreuen, dem Old faithful. Wie in einer Arena sind die Bänke aufgebaut, die sich langsam füllen. Die genauen Ausbruchszeiten gibt es im Visitor Center. Und dann geht es los: Ein Rauschen und Dröhnen dringt aus der Erde. Dann bricht mit großer Macht eine Wasserfontäne hervor - bis zu einer Höhe von 50 Meter. Wir haben ein bißchen Pech, da der Wasserdampf kaum Blicke auf die Wassermassen frei gibt. Im Old Faithful Becken steigen wir einen kurzen Trail (halbe Meile) zum Observation Point nach oben. Von dort überblicken wir das ganze Becken. Inzwischen ist wieder ein Ausbruch.

Nachdem wir auf dem Graig Pass die kontinentale Wasserscheide überqueren, kommen wir zum Yellowstone Lake. Am sog. West Thumb fressen sich weitere Geysire und heiße Quellen in den See.

Nach unzähligen Geysiren, warmen Quellen und Pools erholen wir uns am Ufer des Yellowstone Rivers. Der Mud Vulcano, ein blubberndes Schlammloch, soll unsere vorletzte Station sein. Eine abschließende Wanderung im Norris Geyser Basin beschließt einen tollen Tag, der auch von vielen Tieren (Büffel, Elche, Hirschen) begleitet war. 9 Stunden haben wir im Park verbracht.

Als wir den Park verlassen, trifft uns an den Firehole Falls ein großer Stein mitten in die Motorhaube. Wir sind vielleicht erschrocken. Einen halben Meter höher und das Ding wäre uns durch die Windschutzscheibe gerast. Glück gehabt! Doch das Loch in der Motorhaube sieht auch nicht lustig aus, aber was soll's.

Freitag
Wie gestern fahren wir gegen 9 Uhr in den Park; das Thermometer ist über Nacht auf 12 Grand gefallen. Wir starten am Grand Canyon of the Yellowstone, der seinen Namen wirklich verdient hat. Nicht wegen der Ausmaße, sondern wegen seiner Schönheit. Die Menschenmassen schlafen wohl noch. Und so können wir in Ruhe am Inspiration Point beginnen. In einigen zehntausend Jahren hat der Yellowstone River eine bis zum 245 Meter tiefe Schlucht  in die Felsen der Rocky Mountains gefräst. Die Schlucht ist vierzig Kilometer lang, zwischen 300 und 1400 Metern breit. Hier vom Aussichtspunkt haben wir einen guten Blick auf den Lower Fall und die gelbliche Schlucht, die dem Park und dem Fluß ihre Namen gab.

Wir nähern uns den Lower Falls am Grand View und am Lookout Point, bevor es am Brink of the Lower Falls zu einer Fastberührung kommt. Weiter geht es zu den Upper Falls (Brink of the upper falls). Wir sind begeistert!

20 Meilen weiter, drei Kilometer vor der Tower Junction (Kreuzung) liegt unmittelbar an der Straße ein großer Parkplatz. Von hier gehen wir den schmalen Pfad zu den Tower Falls. Tosend und schäumend brechen die Wassermassen des Tower Creek zwischen den mächtigen Felstürmen hervor und stürzen 40 Meter tief in den schmalen Canyon. Der kurze, jedoch aufgrund der Steilheit anstrengende Weg, hat sich gelohnt. Oben im Besucherzentrum gibt's tolles Eis!

Weiter zum Petrified Tree. Dieser versteinerte Baumstumpf ist 240 Millionen Jahre alt. Er wirkt jedoch nicht unbedingt atemberaubend. Nächstes Ziel: Mammoth Hot Springs, die heißen Thermalquellen. In zehn übereinanderliegenden Wasserbecken fließt aus mehr aus 60 Quellen kristallklares Wasser (18 bis 74 Grad heiß) über bizarr geformte Felsen und im Laufe der Jahrtausende entstandene Sinterterassen. Sie leuchten weiß, grünlich, ockerfarben, gelb, rosa und braun. Die Lower Terrace erwandern wir. Im oberen Teil (Upper Terrace) muß das Auto herhalten. Es ist unglaublich heiß inzwischen!

Wir verlassen Mammoth Hot Springs und fahren heimwärts durch das Golden Gate, durch das auch die Siedler nach Westen zogen. Über das Sheapeater Cliff (Basaltsäulen), entlang an herrlicher Steppe, begleitet von Tieren geht es zurück nach West Yellowstone. Zwei unvergeßliche Tage im Yellowstone National Park gehen zu Ende.

Abends besuchen wir noch das Imax-Kino in West Yellowstone! Der Film über den Park war nicht schlecht!

Samstag
Es geht nach Süden. Durch den Yellowstone kommen wir zum Grand Teton National Park. Aus den Wiesen einer Hochebene steigt unvermittelt eine grandiose Gebirgskulisse in den Himmel: die Teton Range. Auf dem Signal Mountain überblicken wir die Ebene und die Range. An der Jenny Lake Ranger Station besorgen wir uns Karten. Am Ende des Parks steht die The Episcopal Chapel of the Transfiguration. Diese kleine Kapelle hat eine Besonderheit. Das Altarbild ist Live! Ein Fenster hinter dem Altar rahmt die Berge der Teton Range ein. Super!

Weiter nach Jackson. Das Städtchen zeigt noch Wildwestcharakter. Wer den Film Und täglich grüßt das Murmeltier gesehen hat, kennt es. Tolle Geschäfte, der Stadtpark ist von vier Seiten durch Tore aus Hirschgeweihen zugänglich.

Wir fahren am Snake River entlang. Von Wyoming geht es nach Idaho, über Alpine, Soda Spring und Lava Hot Spring zur Interstate 15. Wir kommen in den Staat der Mormonen, Utah. Nach 9 1/2 Stunden, 424 Meilen sind wir in Salt Lake City angekommen. Im 11. Stock des Best Western Olympus haben wir einen schönen Ausblick auf die Stadt und die angrenzenden Berge (Park City).

Sonntag
This is the place!, erklärte 1847 der Mormonen-Führer Brigham Young. Na ja, will man ihm zurufen. Wir beginnen unsere Sightseeing-Tour am Temple Square. Die Mormonen sind sehr freundlich zu uns, lassen uns einen kurzen Blick in den Tabernacle werden, in dem eine gewaltige Messe stattfindet. Wir hätten auch bleiben können, aber ... Weiter zum State Capitol, das ausschaut wie alle Capitole der USA, innen jedoch toll ist. Eagle Gate, Beehieve House (dort lebte einst dieser Young; Beehieve ist der Bienenstock, das Zeichen von Utah), noch ein bißchen durch die Straßen wandern, die heute total lehrgefegt sind.

Nachmittags fahren wir zum Baden an den großen Salzsee. Der Salzgehalt ist höher als im toten Meer, niemand kann untergehen. Je näher wir dem See kommen, desto größer wird der Gestank. Kaum auszuhalten. Es hat seit Monaten nicht geregnet, man merkt's! An Baden ist nicht zu denken, wir flüchten. Wir beschließen nach Park City zu fahren. Auf dem Weg dorthin kommen wir am Flughafen vorbei und melden bei Hertz den Unfall im Yellowstone. Einen Reifen lassen wir wechseln, da offensichtlich die Schotterpisten im Badlands N.P. ein paar Schnitte hinterlassen haben. In Park City treffen wir auf Factory Outlets. Entgegen unserer Gewohnheit kaufen wir nicht viel! Anders ist es, als wir zurück in Salt Lake City sind; die Crossroad-Plaza ist ein schönes Einkaufszentrum. Salt Lake City, so unser abschließendes Urteil, ist eine kleine, saubere Stadt. Nicht mehr, - aber auch nicht weniger!

Montag
528 Meilen sind es bis Reno. Anfangs geht es am stinkenden Salzsee vorbei. Wir kommen anschließend, auf meilenweit schnurgerader Interstate 80, in die Salzwüste und machen einen Abstecher zum Bonneville Salt Flats International Speedway, auf dem permanent Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt werden. Alles ist flach wie ein Brett und wirklich schneeweiß. Im Hintergrund die dunklen Berge. Geisterhaft.

Wir kommen nach Nevada und gewinnen eine Stunde Zeit (Pacific Time). Eigentlich fahren wir permanent durch Wüsten: Salz- und Sandwüsten. Nach 8 1/2 Stunden sind wir da. Nachdem wir Reno bereits kennen, haben wir nur eine Übernachtung gebucht.

Nachdem Duschen gehen wir den Strip entlang. The biggest little City in the world ist nicht Las Vegas, aber ganz nett. Ein kleines Spielchen bringt keine Gewinne.

Dienstag
Nach 12 Meilen verlassen wir Nevada. Obstkontrolle bei der Einreise nach Kalifornien.
Hinweis: Essen Sie Ihren mitgebrachten Apfel vorher auf, sonst ist er weg. Die Kalifornier sind da gnadenlos!

Nach 220 Meilen, für die wir 4 Stunden brauchen, endlich wieder zuhause: San Francisco! Kein Nebel ist gleich Twin Peaks und Alamo Square. Obwohl uns alles sehr vertraut ist, ist es doch immer wieder neu und wunderschön. Wir fühlen uns super, wir lieben diese Stadt. Van Ness Avenue: Hard Rock Café. Anschließend in unser Hotel am Fisherman's Wharf (Sheraton). Hilfe, unser Minivan paßt nicht in die zu niedrige Parkgarage. Oder Gott sei Dank, denn gegenüber in der Travellodge ist Parken umsonst. Wir sparen 12,50 Dollar pro Nacht.

Im Hippieviertel Haight-Ashbury müssen wir zu zwei Skateboard-Shops: FTC und Skate on Haights! Unser Sohn braucht Decks, Kugellager,...! Zurück ins Hotel.
Hinweis: Am Union Square gibt es einfache (Sir Francis Drake), Mittelklasse- (H.I.) und sehr gute Hotels (Hyatt). Man ist hier mitten in der Stadt und das bietet sich als Ausgangspunkt für die Stadtbesichtigung an. Irgendwie schöner ist es, sich ein Hotel am Fisherman's Wharf zu nehmen (Sherathon, H.I.). Hier pulsiert das Leben! Das S.F. Mariott ist ein tolles Hotel, liegt jedoch über der Market Street, ein bißchen abseits der Sehenswürdigkeiten. Alle Hotelzimmer haben zwei Betten und können somit mit 4 Personen besetzt werden. Während der Hauptsaison vorbuchen! Die ersten Sommerkataloge kommen Ende November (CA-Ferntouristik).

Abends schlendern wir am Fisherman's Wharf. Am Pier 39 gehen wir Fischessen. Der Lachs war wunderbar und die Krabben auch. Die Dämmerung setzt ein und wir beschließen auf die Golden Gate Bridge zur fahren. Wir fahren über die Brücke und anschließend rechts, dort wo die Ausfahrt zum Alexander Dr. ist. Unter der Interstate wieder durch und dann geht es den Berg hinauf. Hier finden sich herrliche Aussichtspunkte. Im Vordergrund die wirklich traumhafte Brücke, im Hintergrund die Stadt. Der Blick reicht von Twin Peaks bis zur Oakland Bay Bridge. Die Nacht bricht herein und die Hügel der Stadt leuchten. Wir sind glücklich wieder hier zusein.

Mittwoch
Heute planen wir eine Radtour durch den Golden Gate Park. Aber es kommt alles ganz anders. Zuerst fällt das Frühstück aus: Im Hotel stehen Massen an und wir beschließen auf dem Weg einzukehren. Leider finden wir nichts passendes. Auch der Radverleih, den der Reiseführer an der Ecke zur 8. Straße vermutet, ist nicht mehr da.

So geht es zu Fuß und ohne Frühstück in den Park. Ortsansässige kennen einen Radverleih im Park. Aber wir wissen entzwischen, daß den Amerikanern - mit Verlaub - in diesen Dingen nicht zu trauen ist. Der Japanes Tea Garden ist schön anzuschauen. Eine kleine Bar, in der wir vielleicht frühstücken können, hat leider noch geschlossen. Vorbei an den Museen wandern wir rund um den Stow Lake. Es ist schön hier. Und tatsächlich finden wir den Radverleih. Leider jedoch geschlossen.

Wir gehen zurück zu unserem Auto. Am Golden Gate Park entlang fahren wir zur Westspitze von San Francisco. Das Cliff House ist ein Restaurant (11 Uhr, Frühstück!!!) das 1858 erbaut wurde. Es ist berühmt wegen des Blicks auf die vorgelagerten Seal Rocks, die Seelöwen-Inseln. Es stinkt bis ins Lokal, aber wie erwähnt, der Blick ist fantastisch.

Weiter geht es zum Fort Point, das direkt unter der Golden Gate Brücke liegt. Vor mehr aus zweihundert Jahren hatten hier, am Presidio, die Spanier zur Verteidigung der Golden Gate Meerenge eine Befestigung gebaut. Die Amerikaner bauten dann Mitte des 19. Jahrhunderts an der nördlichsten Spitze der Halbinsel das Fort Point. Rest davon sehen wir im Fort Point National Historic Site. Es war sehr interessant.

Dann begeben wir uns an den Ursprung dieser Stadt, die Mission Dolores. Pater Junipero Serra stammte von der Insel Malorca. Er gründete vor 200 Jahren in Kalifornien viele spanische Missionen. Die sechste davon war, 1776, San Francisco de Asis - geweiht dem heiligen Franz von Assisi. Das Missionsgebäude war das einzige Haus weit und breit: drumherum siedelten sich ein Dörchen an, das zunächst Yerba Buena hieß und dann den Namen der Mission bekam: San Francisco. Die Tour ist ganz nett und intessant. Wir bemerken, daß die Fenster in der alten Klosterkappelle von einem Münchner Pater sind.

Wir parken anschließend unser Auto in der Marketstreet und touren zu Fuß 2 1/2 Stunden durch die Stadt. Vorbei am Civic Center zum Union Square und weiter zur Trans America Pyramid. Die Füße qualmen und der Hotelpool bringt die notwendige Kühlung (vorher abgeduscht versteht sich!). Abends erwartet uns ein riesiges Steak bei T.G.I. Friday's.

Donnerstag
Nach dem Frühstück im Wharf Coffee Shop unternehmen wir die gleiche Tour als 1994 (vgl. Küste und Wüste). Hyde Street bergauf, Lombard Street runter. Mit der Cable Car geht es zur Washington Street; durch China Town und Little Italy. Wir erreichen den Coittower und sind anschließend wieder am Ausgangspunkt, am Fisherman's Wharf. Diesesmal heuern wir bei der Blue & Gold Fleet an. Die Reise mit dem Boot geht zur Golden Gate. Wie in 1994 haben wir Pech, - Nebel! Als wir Alcatraz erreichen ist wieder das beste Wetter. Freie Sicht auf Alcatraz, die Stadt und die Oakland Bay Bridge. Anders als die Tour der Red & White Fleet, die anschließend wieder im Hafen festmachte, schippern wir weiter zur Oakland Bay Bridge. Diese Erweiterung rentiert sich!

Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen haben, gehen wir an den Krabbenlokalen des Fisherman's Wharf vorbei zu Hyde Street Pier. 1886 wurde der Dreimastschoner Balclutha in Glasgow gebaut. Über ein dutzendmal umsegelte er Kap Hoorn und ist heute ein Schiffahrtsmuseum. Andere Repräsentanten der Schiffahrt sind ebenfalls zu bewundern.

Abend gehen wir wieder zu Friday's, Bummeln über den Ghiradelli Square und fahren nochmal zur Golden Gate. Morgen müssen wir leider wieder aufbrechen. Es waren zwei wunderschöne Tage.

Freitag
Um 7 Uhr, nach dem Frühstück, erleben wir noch den Sonnenaufgang über San Francisco. Es geht Richtung Süden. Bei Monterey kommen wir auf die berühmte Highway No. 1. Es geht entlang an herrlicher Küste, wir fahren den 17-Mile-Drive. Es ist wirklich toll hier. Die Fahrt zieht sich jedoch, da wir durchschnittlich nur 30 - 40 Meilen pro Stunde schaffen. Nach 7 1/2 Stunden sind wir in Solvang, einer netten dänische Siedlung. Bei zirka 40 Grad im Schatten wandern wir durch dieses Städtchen. Kleine Häuser, Windmühlen, teilweise kommt es uns kitschig vor.

Nach 9 1/2 Stunden und 378 Meilen sind wir in Santa Barbara. Unser Hotel ist ein Nichtraucherhotel. 250 Dollar Strafe, wenn man auf dem Zimmer raucht! Sie - die Zigarette - hat trotzdem geschmeckt.

Nachdem wir uns am Pool erholt haben, fahren wir in die Downtown. Es sieht ziemlich mexikanisch hier aus. Kleine nette Läden, Einkaufszentren und viele Restaurants.

Samstag
Wir fahren zum Strand. Je näher wir ihm kommen, desto dichter wird der Nebel. Mitten unter den mexikanischen Einwohnern lassen wir uns nieder und hoffen, daß sich der Nebel lichtet. Das Meer war voller Algen. Nach kurzer Zeit beschließen wir am Stand entlang zu wandern. So ziehen wir los, am Hafen vorbei und zum Stearns Wharf. Zurück zum Auto. Die Hoffnung, daß es schöner wird, erfüllt sich nicht. Wir sind inzwischen auch keine Badeurlauber mehr. Und so machen wir uns wieder auf den Weg und fahren zur Queen of the Missions. Im Jahre 1786 wurde die Missionsstation Santa Barbara gegründet. Die Führung (self guided) ist interessant.

Nachmittags machen wir einen Einkaufsbummel an der State Street.

Sonntag
Erst um 9.30 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Santa Monica. Eigentlich sind es nur rund 100 Meilen. Aber so leicht wollen wir es uns dann doch nicht machen. Zuerst besuchen wir die Queen Mary in Long Beach, die 1994 bereits geschlossen hatte. Die Führung geht kreuz und quer durch das berühmte Hotelschiff.

Dann geht es quer durch L.A. auf der Highway No. 1. Tausend Ampel versperren uns den Weg. Weiter am Strand entlang über Huntington nach Newport Beach. Hier ist im Fashion Island, einem riesigen Einkaufszentrum, das Hard Rock Café. Zurück fahren wir über die Interstate 405 und nach rund einer Stunde sind wir in Santa Monica. Unser Hotel, das Loews Santa Monica Beach Hotel, ist wirklich super! Von unserem Balkon sehen wir auf den belebten Santa Monica Pier und aufs Meer.

Nach dem Abendessen steuern wir zuerst das Planet Hollywood in Beverly Hills an. Dann zum Hard Rock Café am Beverly Blvd und anschließend zur Universal City (direkt neben den Studios). Dort sind viele Kinos, Diskotheken und Lokale. Es ist die Hölle los. Im Hard Rock Café Hollywood ergattern wir die letzten T-Shirts.
Hinweis: Für alle Hardrocker: Es gibt zwei Hard Rock Cafés in L.A.. Eines in Beverly Hills (auch ein Planet Hollywood), das andere in Universal City, beim Universal Studio. Weiter südlich von L.A., in Newport Beach, (Einkaufszentrum Fashion Island) ist auch eines!

Montag
Heute ist Laborday. Gegen Mittag leihen wir uns zwei Mountainbikes und zwei Tricycles. Über Venice Beach, es ist immer wieder sehenswert, radeln wir nach Marina del Ray. Überall grillen die amerikanischen Familien ihrer Burger, es raucht und qualmt und riecht unwahrscheinlich gut nach Essen. Ab Musclebeach, die Bizeps waren an diesem Tag nicht so besonders, schlendern wir entlang der Promenade von Venice. Der Radweg zurück zu unserem Hotel ist inzwischen stark frequentiert. Skateboarder, Inline-Skater und Radfahrer, meist in auffälligster Kleidung.

Den Nachmittag verbringen wir am herrlichen Pool. Wie erwähnt, das Hotel ist wirklich zu empfehlen.

Gut eineinhalb Stunden vor der Dämmerung brechen wir auf. Unser Ziel ist der Griffith Park. Es geht quer durch die Stadt Los Angeles. Am Park angekommen geht es hinauf zu Observatorium. Der Blick auf diesen Moloch ist wirklich gigantisch. Erst hier erkennen wir wirklich die Ausmaße dieser Stadt. Einzig und alleine der Smog trübt den Blick. Wir erleben zum Abschluß einen herrlichen Sonnenuntergang. Als wir den Park verlassen, ist die Straße hinauf bereits abgesperrt. Hier ist nach Einbruch der Dunkelheit Schluß (Kriminalität!).
Hinweis: Es gibt zahlreiche Stadtteile in L.A., die sich über eine Fläche von 1200 qkm erstrecken (halbes Saarland). Wenn Sie sich ansehen wollen, was die Stadt alles bietet, sind Sie tüchtig unterwegs. Zwischen Hollywood und Disneyland liegen beispielsweise 50 Meilen. Aber viele Freeways, die bis zu achtspurigen Autobahnen, durchziehen das ganze Stadtgebiet. Aber rechnen Sie jederzeit mit etwas, was Sie eigentlich in den USA selten finden: Stau! Nutzen Sie - wenn Sie mindestens zu zweit im Auto sitzen - die Carpool-Spur (Carpool=Fahrgemeinschaft). Hier sind Sie meist alleine und fahren links am Stau vorbei.

Dienstag
Nachdem gestern Ruhe angesagt war, gehen wir heute wieder auf Tour. Unser Ziel: Six Flags Magic Mountain (an der Interstate 5). Der Eintritt kostet 124 $. Aber für begeisterte Achterbahnfahrer rentiert es sich. Die Bahnen sind alle toll und trotzdem sind zwei Fahrgeschäfte besonders erwähnenswert. Superman und die kleinere Ausgabe davon, der Free Fall. Es geht senkrecht hinauf und wieder runter und zwar m freien Fall. Beim Superman erreicht man über 6G. Am Schluß, nach 6 Stunden, waren wir fix und foxi. Wir sind alles gefahren, die Wartezeiten waren erträglich.
Hinweis: Nach Laborday, dem ersten Montag im September, beginnt in den meisten Staaten die Schule, so daß sich die Menschenmassen, ganz egal wo, drastisch verringern. Wir in Bayern sind in der glückliche Lage, das fast 14 Tage auszunutzen.

Nachdem wir wieder in Santa Monica sind, schlendern wir die 3rd Street Promenade entlang. Eine Fußgängerzone mit vielen Geschäften, Kinos und Restaurants. Abendessen gibt es im klassisch eingerichteten Diner, dem Johnny Rockets. Tolle Atmosphäre, die 5 Pence-Stücke für die Musikbox, die direkt vom Tisch bedient werden kann (natürlich nur Rock'n'Roll), gibt's gratis zu Essen.

Mittwoch
Drei schöne, eher geruhsame Tage in Santa Monica und Umgebung gehen zu Ende. Es geht weiter. Frühstück gibt es im Coffee Bean am Anfang des Santa Monica Blvds. Keine Eier, dafür einigermaßen guten Kaffee (endlich). 8.20 Uhr, wir stehen im 10-spurigen Stau. Dann geht es einigermaßen flott auf der I-10 Richtung San Bernadino. Es ist wirklich unvorstellbar, wie groß diese Stadt ist. Endlos erscheint uns der Weg, bis wir endlich die I-15 erreichen und nach Norden abbiegen.

Durch die Mojave-Wüste ist in Barstow Zwischenhalt. Wir besuchen die Geisterstadt Calico. 1881 wurde sie gegründet. Ein gewissen Walter Knott hat sie wieder aufgebaut: To the memory of the heroic silver miners who lived and toiled here! Aber: Hier ist viel zu viel Rummel mit Stuntshows und vielen Läden. Kein Vergleich zu Bodie (siehe Küste und Wüste). Weiterfahrt at high noon.

Eine kerzengerade Interstate führt in ein Tal hinab, in dem Nevada beginnt. Direkt an der Grenzen stehen die ersten Spiel-Casinos (Achterbahn durchs Casino!) und ein McDonalds; Brotzeit! Nach 303 Meilen erreichen wir um 15 Uhr Las Vegas.

Die schwarze Pyramide, das Luxor, leuchtet bereits von weitem und bildet einen hervorragenden Kontrast zum Wüstensand. Es sah auch vor zwei Jahren sehr beeindruckend aus, so daß wir uns für diese Reise entschlossen haben, dort zu wohnen. Um es vorweg zu nehmen: Wir waren sehr enttäuscht! Ganz Las Vegas wurde in den zwei Jahren umgebaut. Und auch in unserem Hotel war gerade ein Baustelle, die Tag und Nacht am Leben erhalten wurde. Es ist wie immer furchtbar heiß. Wir erholen uns deshalb gleich am Pool. Was heißt hier Pool, es sind mehrere und riesengroß.

Abends machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Durch das Löwenmaul geht's ins MGM, das im übrigen das größte Hotel der Welt ist, zum Buffet (Morgen boxt Tyson hier). Nachdem wir nicht nur gestärkt, sondern übervoll sind, tut uns der Spaziergang am neuen Strip gut. Neben dem Excalibur wurde das New York, New York errichtet. Schade, daß es noch nicht ganz fertig ist, - es wird bestimmt super. Die Skyline der gleichnamigen Stadt springt uns gewissermaßen entgegen. Im Vordergrund darf die Brooklyn Bridge und die Freiheitsstatue nicht fehlen. Es ist wirklich unglaublich. Las Vegas at night, so kennen und lieben wir diese ungewöhnliche Stadt.

Wir gehen bis zum Caesar's, das innen wohl das schönste Hotel von Las Vegas ist. Das antike Rom in der hinteren Hotelhalle ist schöner als das Original. Hier befindet sich auch das Planet Hollywood. Um 23.30 Uhr waren wir zurück, waren völlig fertig von der ausgedehnten Wanderung und haben so nebenbei 20 $ am einarmigen Banditen gewonnen.

Donnerstag
Wir schlafen aus. Nachdem reichlichen Frühstücksbuffet (Eier, was sonst), fahren wir zum ersten Hard Rock Hotel. Es ist (für unseren Geschmack) genau so toll eingerichtet, wie die Cafés. Schade, daß es so abseits vom Strip liegt. Gleich daneben das Hard Rock Café Las Vegas. Ich glaube, wir haben fünf Tüten rausgeschleppt. Anschließend in den Pool, es hat 40 Grad Celsius.

Um 13.45 Uhr werden wir vom Hotel abgeholt. Mit dem Bus geht es zu einem kleineren Flughafen am Rande von Las Vegas. Um 14.45 Uhr startet unser zweimotoriges Flugzeug, ca. 10 Plätze, Richtung Grand Canyon. Wir überfliegen Las Vegas, das abrupt endet und in gnadenlose Wüste übergeht. Den nächsten Kontrast bildet der Lake Mead, der durch den Hoover Damm aufgestaut ist. Ein riesiger See. Vor zwei Jahren haben wir hier gebadet (vgl. Küste und Wüste). Dann kommt die große Schlucht, die sich Grand Canyon nennt. Wir fliegen entlang des South Rims. Auf dem Rückflug, am North Rim, hat es gnadenlos geregnet. Aber die Stimmung war anschließend toll. Die Sonnenstrahlen leuchteten in richtigen Bündeln auf den Canyon. Die Schatten vermitteln einen noch gewaltigeren Eindruck. Zurück geht es den gleichen Weg und der Lake Mead glitzert wie ein angestrahlter Spiegel.

Nach dem Duschen fahren wir zum Mirage. Die Siegfried & Roy - Show haben wir heuer ausgelassen, das Buffet nicht. Vulkanausbruch vor dem Mirage und Piratenschlacht vor dem Treasure Island sind die richtige Einstimmung für den Stratosphere Tower. Dieser Turm beherbergt an der Spitze eine Achterbahn und einen kleinen Free Fall. Leider war es zu windig. Aber die Sicht auf Las Vegas ist die Auffahrt wert. Ein gigantisches Lichtermeer, das wie mit einem Lineal gezogen am Anfang der Wüste abbricht. Wir haben nicht gedacht, daß LV so groß ist.

Freitag
Um 7.45 Uhr fahren wir weiter nach Norden. Nach gut einer Stunde kommen wir nach Arizona, leider verlieren wir eine Stunde (Mountain Time). Unser nächstes Quartier ist in St. George, das wir links liegen lassen und verlassen bei Hurricane die Interstate 15. Unser Zwischenziel ist der Grand Canyon N.P. (North Rim). Nach 270 Meilen und 5 Stunden sind wir da.

Zum Bright Angel  Point geht ein kurzer Trail, der einen Einblick in Canyon bietet. Wir finden es zwar schön hier, aber vom South Rim aus ist der Canyon einfach anders, - so wie man ihn kennt. Hier am North Rim, der ca. 300 Meter höher liegt, ist viel mehr Vegetation. Die Felswände sind bewachsen. Das Karge wirkt einfach besser. Wir fahren weiter zum Imperial Point. Er ist der höchste Aussichtspunkt auf den Grand Canyon überhaupt.

Um 15.15 Uhr machen wir uns auf dem Rückweg. Nach Fedonia, auf dem Highway 389, liegt das Pipe Spring N.M.. Hier an dieser Quelle - die schon von den Indianern genutzt wurde - haben die Siedler auf dem Weg nach Westen Station gemacht. Zwei Häuser, in denen u. a. der Telegraph untergebracht ist, boten Schutz.

Nach fast 10 Stunden und insgesamt 436 Meilen sind wir in unserem Holiday Inn, St. George.

Samstag
Heute ist Wandertag. Gegen 9.30 Uhr sind wir im Zion N.P.. Wir fahren durch der South Entrance bei Springdale in den Park. Hier haben wir die schönsten Attraktionen gleich beisammen. Der Virgin-River und der Wind haben ein eindrucksvolle Felslandschaft geschaffen: bizarre Dome, tiefe Canyons, hohe Zinnen. Besonders schön ist der vom Virgin River ausgefräste Zion Canyon, ein wilde Schlucht mit senkrechten Felswänden. Das dauernd wechselnde Farbenspiel ist unvergleichlich.

Wir beginnen unseren Wandertag nach dem Mt. Carmel Tunnel. Hier führt eine sehr kurze Wanderung zu einem herrlichen Aussichtspunkt. Der Trail heißt Canyon overlook Trail und hat seinen Namen verdient. Der Blick war traumhaft. Weiter zur Checkerboard Mesa, einer versteinerten Sanddüne.

Dann geht es zurück in den Canyon bis zur Zion Lodge. Hier beginnt der Trail zu den lower und upper pools, die durch Wasserfälle gespeist werden. Jetzt im Sommer sind die Pools ziemlich klein. Aber die Wanderung ist schön, ob der Hitze aber auch anstrengend.Nach einer kurzen Pause in der Zion Lodge (Klimaanlage!!) fahren wir zum Weeping Rock, der weinenden Wand. We have learned that the snowwater from the outback needs two years to reach the weeping rock! Will heißen, daß das Wasser, das aus den Felsen heruntertropft zwei Jahre benötigt, bis es sich durch den Berg gefressen hat.

Die Abschlußwanderung, der River Walk, führt - wie der Name schon sagt -, entlang des Virgin Rivers. Wir gehen bis dorthin, wo der geteerte Trail im Fluß weiterführt und kühlen unsere Füße im eiskalten Naß. Das tut gut!

Es war ein schöner Tag hier und es gäbe noch genügend Wanderungen, um Wochen hier zu verbringen. Aber morgen geht es wieder weiter!

Sonntag
Um 9.00 Uhr, nach dem Frühstück, fahren wir ein kurzes Stück auf der Interstate 15. Dann haben wir rund 300 Meilen Landstraße vor uns. Die Landschaft ist herrlich. Im Dixie National Forest beginnt es zu herbsteln. Pechschwarze Lava bildet einen tollen Kontrast zu den hellgelben und roten Blättern. Über den Scenic Byway 12 erreichen wir den Red Canyon. Ein paar Schritte weiter ist einer unserer LieblingsNational Parks: Der Bryce Canyon. Wir fahren wie vor zwei Jahren alle Viewpoints an. Dieses Mal geht es bis zum Ende des Canyons, der eigentlich gar keiner ist, sondern eine Abbruchkante, wenngleich eine wunderschöne! Zwischendurch wandern wir auf dem Peek-a-boo-Loop. Wir waren 5 Stunden im Park, die sich ausnahmslos gelohnt haben.

Auf dem Highway No. 12 geht es weiter, wir waren fast alleine auf der Straße. Der Weg führt durch eine unbeschreibliche Landschaft. Erst die wahnsinnige Berg- und Felsenwelt, dann ein Wald voller Birken und am Straßenrand viele Rehe. Nach Torrey war es dann doch noch ziemlich weit. Nach 9 1/2 Stunden waren wir da. Unser Hotel, das Best Western Capitol Reef, liegt ganz verlassen 2 Meilen außerhalb von Torrey. Auch Torrey selbst ist nur ein Dorf: eine Hand voll Häuser, zwei Kneipen und ein Laden. Gott sei Dank auch zwei Tankstellen.

Montag
Bereits um 8 Uhr waren wir im Capitol Reef National Park. Die Sonne geht gerade auf. Das erste, was wir sehen, ist die gigantische, rote Waterpoket Fold, eine 160 Kilometer lange Falte in der Erdkruste. Der erste Trail geht zum Goosenecks, von wo wir einen Blick hinunter in den Sulphur Creek haben. Weiter geht es zum Sunset Point, von dem aus der beste Blick auf die Falte garantiert ist. Anschließend zum Visitor Center (der Park kostet im übrigen keinen Eintritt) und zum Fruita Schoolhouse, in dem die alten Schulbänke von 1910 vor sich hin stauben.

Wir wandern dann zirka eine Stunde auf dem Hickman-Trail, der zur Hickman- Bridge, einem Steinbogen, führt. Die Felsen links und rechts des Weges sind durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Der Weg hat sich auf alle Fälle gelohnt und ist zu empfehlen, denn die Brücke ist schön (Vorgeschmack auf den Arches N.P.) und die Landschaft sehr abwechslungsreich. Zuletzt fahren wir zur Behunin Cabin. Eine Einzimmer-Hütte, in der 10 Menschen, die ersten Siedler dort, lebten. Drei von den Kindern mußten in den benachbarten Höhlen leben.

Nach zwei Stunden fahren wir weiter. Auf dem Highway No. 24 begegnen wir einer unwirklichen Landschaft. Hinter jedem Hügel, nach jeder Kurve, sieht es anders aus. Einmal Wüste, dann Felsen und Wald. Es ist unbeschreiblich, aber wir befahren hier wohl eine der schönsten Stecken des Kontinents.

Um 12.00 Uhr, nach zwei Stunden, sind wir im Arches National Park. Hier stehen über 300 Steinbögen, die Arches. Sie sind bis zu 32 Meter hoch. Der Wind hat sie aus Felsgestein geformt. Außerdem gibt es unzählige andere kuriose Felsen.

Zuerst fahren wir bis zum Ende, wo der Trail zum Landscape Arch beginnt. Wir mußten hier aus Zeitgründen vor zwei Jahren passen. Der relativ moderate Weg führt zu dem riesigen Arch. Seine Spannweite beträgt 92 Meter. Leider konnten wir nur von unten hinaufschauen, da der Trail, der direkt zum Arch führt, leider geschlossen ist: Einsturzgefahr, - und wir fragen uns, ob wir die letzten sind, die dieses Naturwunder bestaunen. Der Trail führt uns weiter zum Double-O-Arch. Diese Acht, zwei übereinander gestellte O's, ist kurios und schön anzuschauen. Wir gehen durch das untere O und haben von der gegenüberliegenden Seite einen tollen Blick durch die O's auf das Hinterland.

Obwohl es ziemlich heiß ist, fahren wir zum schönsten aller Bögen, dem Delicate Arch. Die Wanderung geht über blanken Fels, ohne Schatten, rund eine halbe Stunde ziemlich tough bergauf. Aber die Wanderung lohnt sich.
Hinweis: Es gibt inzwischen einen Viewpoint, der den Blick auf den Delicate Arch von unter - also ohne Wanderung - freigibt. Allerdings sollten Sie zumindest ein Fernglas bei sich tragen, um die Schönheit dieses Bogens einigermaßen erahnen zu können. Zum andern noch der Tip für alle Wanderer. Rund 100 Meter bevor Sie über die Kante zum Delicate Arch kommen, ist recht oberhalb des Weges ein ca. 3 Meter hohes Loch in der Felswand. Von hier haben Sie einen wirklich ungestörten und traumhaften Blick auf dieser Wunderwerk.

Die Kinder wollten dann unbedingt noch zum Sanddune Arch. Hier gibt es - zumindest für die Jugend - tolle Möglichkeiten um in die Tiefe in weichen Sand zu springen. Abschließend fahren wir zum Skyline Arch. Dann fahren wir noch das kurze Stück bis Moab. Unser Hotel, das Ramada Inn, liegt genau gegenüber unseres Best Western Greenwell, in dem wir vor zwei Jahren waren. Beide Unterkünfte sind, - na ja!

Dienstag
Als wir um 7.00 Uhr aufstehen, ahnen wir nicht, welchem Abenteuer wir entgegen gehen. Die erste Station war der Dead Horse Point State Park. Von hier haben wir einen ersten, atemberaubenden Blick auf die Canyons des Canyonlands N.P. und auf den Green River, der sich wie eine Schlange durch die Schluchten schlängelt. Wir haben eine Straße gesehen, die runter in Canyon führt.

Um 10 Uhr sind wir im National Park selbst. Er teilt sich in drei Bezirke: The needles, the maze und die island in the sky. Letzteren Distrikt besuchen wir, er ist am meisten erschlossen. Kurz nach dem Eingang kommt die Shafer Trail Road, die Straße, die wir vom Death Horse Point gesehen haben. Wir entschließen uns kurzfristig diese Schotterpiste zum nehmen. Es beginnt relativ harmlos und als es zu spät ist, haben wir keine Möglichkeit mehr umzukehren. Es geht senkrecht bergab, Löcher und Steinspitzen sind das Pflaster. Wir schaukeln nicht einmal im Schrittempo nach unten. Der Angstschweiß steht uns allen auf der Stirn. Aber unsere Nerven und unser Minivan halten durch. Es ist fast eine Kleinigkeit das Flußbett zu überqueren. Nicht das Wasser ist das Problem, sondern die Uferkanten, auf denen unser Van aufsitzt. Als wir unten ankommen, können wir uns kaum des schönen Blickes auf den Green-River erfreuen. Die Auffahrt steht uns noch bevor. Auf dieser Rückfahrt begegnen uns Jeepsafaris, die in Moab gebucht werden können. Diese Jeeps sind ausgerüstet für diese Art von Erlebnis. Das Ergebnis, ein völlig verdreckter Wagen, ist zweitrangig. Nach 2 Stunden für zirka 2 Meilen sind wir zurück in der Zivilisation. Ein Glücksgefühl!

Erleichtert gehen wir den Mesa Arch Trail. Durch den Mesa Arch haben wir einen imposanten Blick auf die La Sal Mountains. Weiter zum Green River Overlook. Einblicke in die Canyons, auf Zinnen, die mit weißem Fels auf den Kuppen aussehen, als ob es geschneit hätte. Den letzten Trail, zum Upheaval Dome, ist ganz nett. Dieser Dome ist aus Salz, braun-weiß, inmitten blanker Felsen. Letzte Blicke in die Weite und Schönheit der Canyonlands genießen wir vom Buck Canyon Overlook und vom Grand View Point.

Mittwoch
Kurz nach 8.00 Uhr verlassen wir Moab, das eine Reise wert war. Nach 71 Meilen kommen wir nach Colorado. Unseren nächsten National Park, den Mesa Verde N.P. erreichen wir um 10 Uhr.

Mesa Verde bedeutet grüner Tisch oder grüne Tafel. Auf diesen Tafelberge lebten seit dem 6. Jahrhundert Indianer. Was sie hinterließen gibt viel Aufschluß über die Entwicklung der südwest-amerikanische Indianerkultur. Als im 12. Jahrhundert die Bedrohung der Ureinwohner durch Stämmen der Apachen und Navajos bedroht wurden, verlegten sie ihre Häuser in Felsspalten, kaum zugänglich und hoch hinaus.

Das ist im Prinzip das, was wir sehen konnten. Am Visitor-Center besorgen wir uns Karten für die Balcony Tour, leider ergattern wir erst für 14 Uhr Tickets. Die Zeit bis dorthin verbringen wir mit der Besichtigung des Coyote Village, der Farview Ruins, der Spruce Tree Ruine und das Cliff House's, das man auch ohne Tour gut einsehen kann. Die Balcony Tour ist ganz interessant, zum Teil auch abenteuerlich, da es über hohe Leitern zu den Häusern (eines mit Balkon!!) geht. Aber der Führer, ein Hopi-Indianer, geht uns mit seinem permanenten Geschwätz, immer über die gleichen Sachverhalte, ganz schön auf die Nerven. So sind wir nicht unglücklich, als wir den Park Richtung Durango verlassen. Wir holen uns noch die reservierten Tickets (Anruf mindestens 2 Tage vorher empfohlen) für unsere morgige Zugfahrt von Durango nach Silverton. 170 $, ganz schön unverschämt.

Hier in Durango scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Wären keine Autos und geteerte Straße, es ist wie im Wilden Westen. Die Einwohner laufen auch mit Cowboyhütten umher. Tolles Ambiente. Insbesondere das Straiter Hotel mit seinem Saloon ist wirklich toll.

Donnerstag
A trip to yesterday: Um 9.15 Uhr geht die Fahrt mit Durango and Silverton Narrow Gauge Railroad ab in Richtung Silverton. Die echte Schmalspur-Dampflok raucht durch die Rocky Mountains, drei Stunden bergauf. Zwischendurch müssen wir Wasser nachladen. Irgendwie ist es schon toll. Wir sitzen im offenen Tender und genießen die Fahrt; auf einer Seite der Fels, auf der anderen der Animas River. Es fehlt eigentlich nur noch der Überfall, es ist wie im Cowboy-Film. Nach 3 1/2 Stunden kommen wir in Silverton an. Auf den Bergkuppen liegt schon Schnee. Silverton selbst ist ganz nett, sieht man einmal davon ab, daß alles sehr touristisch geprägt ist. Nach 2 Stunden Aufenthalt, eine hätte gereicht, treten wir die Rückreise an. Bergab geht es schneller, aber immerhin sind wir noch 3 Stunden unterwegs. Das Problem ist jedoch nicht nur die lange Zeit, sondern der Regen, der aufgrund der Kälte teilweise in Schnee übergeht. Das ist in unserem offenen Wagen besonders angenehm. Wir sind glücklich wieder in Durango anzukommen. Es war schön, interessant, aber einfach zu lang.

Freitag
Das Tagebuch sagt: Unser letzter Tag bricht um 5.45 Uhr an. Ohne Frühstück geht es los. In Chimney Rock, einer Tankstelle mit Restaurant, bekommen wir um 7.15 Uhr unsere Eier. Es ist bewölkt, kalt und es nieselt. Auf dem Highway 160 über den Wolf Creek Paß hat es auf 3.309 Meter über NN fast geschneit. Nach der Paßüberquerung wurde das Wetter erträglich.

Nach 3 1/2 Stunden sind wir im Great Sand Dunes National Monument. Es ist fast unheimlich hier. Schwarze Berge und helle Sanddünen, deren Sand der Rio Grand anschwemmte und der Bergwind permanent aufbaut, geben ein tolles Bild ab. Eigentlich wollten wir eine Düne, oder besser Berg, besteigen, aber die Straße direkt dorthin war gesperrt.

Wir wollen unbedingt noch nach Aspen. Wir erreichen diese nette Stadt über den Independence Paß (3.687 Meter). Endlich schneit es und die gelben Birkenwälder sind das einzige, das auf dieser Paßüberquerung leuchtet. Wir sitzen in kurzen Hosen im Van. Endlich, um 14 Uhr machen wir es uns im Hard Rock Café Aspen gemütlich. Hunger und T-Shirts, Pullover im Planet Hollywood, Stadtrundgang, schön hier.

Als wir bei Glenwood Springs die Interstate 70 erreichen, sind wir fast wieder am Ausgangspunkt unserer 5-wöchigen Reise angekommen. Nach 554 Meilen, größtenteils über Landstraßen, erreichen wir nach insgesamt 12 1/4 Stunden Denver. Abends gehen wir noch ein bißchen Einkaufen, um auch den letzten Platz in unseren Koffern und Taschen zu füllen. Für ein Abendessen haben wir nur noch Kraft in unserem Hotelzimmer.

Samstag
Frühstück, Auto volltanken und abgeben, Abflug um 13.05 Uhr nach Chicago mit der nagelneuen Boing 777 der United Airlines. In Chicago umsteigen, 1 Stunde Aufenthalt und dann mit Lufthansa (unsere reservierten Sitze waren weg, unverschämt) nach München.

Es war ein toller, erlebnisreicher Urlaub. Und in diesem Moment, in der ich hier die Homepage editiere, freue ich mich, freuen wir uns, auf unsere nächste USA-Reise, die am 2.8.1997 beginnt. Eine Reise Richtung Norden!


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Monika Zehrer    Fritz Zehrer