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Aloha Hawaii [1999]





Reisestationen


Ziel Nächte Hotel Stars
San Francisco 3 Sheraton at Fisherman's Wharf ***
Oahu 5 Hawaiian Regent ***
Maui 5 Royal Lahaina Resort ***
Big Island 5 Royal Kona Resort **
New York 3 Crown Plaza Manhattan ***
21
   







Reiseroute


Reiseroute 1999 Aloha Hawaii







Reisebericht


 

Prolog
Es war schon immer etwas teurer einen besonderen Geschmack zu haben. Dieser Spruch gilt inzwischen auch für die USA. Steigender Dollarkurs zum Euro und eine hohe Inflationsrate in den Staaten haben wirklich zugeschlagen. Die erstaunten Gesichter über billiges Benzin (1999: > 1,50 $ pro Gallone, in Hawaii > 1,70) oder Zigaretten (1999: > 4 $ pro Schachtel!!!) sind inzwischen verblasst. Und Hawaii, das eigentlich Hawai'i geschrieben und gesprochen wird, setzt noch einen drauf. Nicht nur, dass aufgrund der Entfernung der Flug etwas (sehr) teuer kommt. Nein, auch im allgemeinen sind die Preise auf den Inseln rund 10 - 20 Prozent höher als auf dem Festland. Im Endeffekt muss inzwischen der Dollar zur Mark mit 1 : 1 gerechnet werden.

Hawaii, ein klangvoller Name, mit dem ich zumindest ein bestimmtes Bild von Südseeatmosphäre verband. Dieses Bild muss ich nun etwas korrigieren. Ist Hawaii trotzdem eine Reise wert? Drei Inseln, eingerahmt von zwei US-Metropolen, erwarten Sie.

Donnerstag
MUC - SFO nonstop, Flugzeit rund 11 Stunden. Der internationale Flughafen von San Francisco wird immer noch ausgebaut. Ein Monorail-System soll Entfernungen verkürzen. Die bauen doch hier schon seit 1995? Neu ist, dass die Autovermietungen nun in einem zentralen Gebäude untergebracht sind. Die Fahrt mit dem Shuttle ist trotzdem nicht zu vermeiden.

Wie letztes Jahr haben wir uns für die Dollar-Autovermietung entschieden. Die Preise sind etwas günstiger als bei den anderen Vermietern. Das haben wohl auch andere inzwischen gemerkt. Nachdem bei Alamo, Avis und Hertz keine Warteschlagen zu finden waren, war die bei Dollar umso länger. Irgendwann haben wir dann alle Koffer in unserem Minivan verstaut und sind die 101 Richtung Norden gedüst.

Es ist für uns inzwischen zum Start-Pflichtprogramm geworden: Twin Peaks. San Francisco begrüßt uns bei strahlendem Sonnenschein, es ist kein Nebel in Sicht. Allerdings sind die Temperaturen nicht unbedingt T-Shirt-geeignet. Immer wieder einzigartig ist der Blick von hier oben, der von der Golden Gate Bridge, weiter über die Stadt, eigentlich über die ganze Bay reicht. Wir haben ihn inzwischen unzählige Male genossen und sind trotzdem froh, ja eigentlich glücklich, wieder hier zu sein. 

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Unser Quartier im Sheraton at Fisherman's Wharf ist bezogen, Hunger stellt sich ein. Thank god, it's Friday('s time)! Friday's, eines unserer  Lieblingsrestaurants (probieren Sie unbedingt die Baby back rips - full rack - und vorher einen Caesars Salat) in den Staaten, liegt Ecke Beach/Hyde Street, dort wo die Cable-Car wendet. An dieser exponierten Stelle ist zwar immer viel los, aber das Warten auf einen Platz in einem Restaurant hat sich inzwischen auch an anderen Lokalitäten eingebürgert. Das Essen war wie immer gut und reichlich!

Freitag
Wie gewohnt, waren wir sehr früh wach. Den Chinesen in der Beach Street gibt es noch und das Frühstück ist dort wirklich ok. Wir haben uns als erstes die Alcatraz-Tour (14 $) vorgenommen, von der wir im vorletzten Jahr so begeistert waren. Unser Boot der Blue & Gold Fleet geht um 10.15 Uhr.
Hinweis: Die Alcatraz-Tour war auch heuer für eine Woche ausverkauft. Von Deutschland aus haben Sie nur zwei Möglichkeiten. Entweder Sie rufen an (Telefonnummer siehe Link - Sie geben Ihre Kreditkartennummer bekannt und bekommen eine Reservierungsnummer, - klappt einwandfrei) oder Sie buchen von Deutschland aus. Hier gibt es aber derzeit die Tour nur in Verbindung mit einer Stadtrundfahrt! Allerdings werden auch entlang der Piers (nicht offizielle???) Karten angeboten. Der Preis ist mir jedoch nicht bekannt!

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Langsam entfernt sich das Boot von der Stadt, die sich in ihrer gesamten Pracht vor uns aufbaut. Links die Golden Gate, rechts die Oakland Bay Bridge. Allein diese Blicke sind die Fahrt wert. Alcatraz kommt näher und bereits beim Betreten der Gefängnisinsel kommt - trotz des Trubels - ein komisches Gefühl auf. Ein Ranger erklärt dann lang und breit, dass alles, was auf der Insel ist, auch dort bleiben soll. Er meint wohl auch den Gestank, den unzählige Möwen bei der Entleerung ihrer Därme (bäh!) hinterlassen haben.

Wir steigen auf zum Cell-House, das eigentlich Interessante auf der Insel. Dort behängen wir uns mit dem Kassettenrecorder (gut gemachte Tourerklärung mit Hintergrundgeschichten, - alles in deutsch) und die Tour, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, beginnt. Obwohl wir diese Führung nun schon das zweite Mal machen, gefällt sie uns wieder. Direkt am Ausgang verweilen wir einige Minuten und genießen den Blick auf unsere Stadt.

Mittags zurück, hecheln wir die Hyde Street bis zur Lombard hoch. Es würde auch die Cable Car fahren, jedoch wollen wir uns nicht endlos anstellen (es geht auch anders, siehe weiter unten). Von hier oben sehen wir auf den Hyde-Street-Pier, mit seinen alten Schiffen (Balclutha, Dreimastschoner), und the crookedest street in the world, was soviel heisst wie die krümmste Strasse der Welt, die Lombard. Die schlendern wir auch gleich wieder den Berg runter bis zur Columbus Avenue. Dort warten wir auf die Cable Car. Andrew Smith Hallidie wollte 1873 nicht mehr zusehen, wie sich die Pferde auf die Berge quälten und erfand die Cable Car. Ein rollendes Museum, von einem unterirdisch verlegten Stahlseil gezogen. Der Gripman lässt an den Endhaltestellen, an denen diese Gefährte in die andere Richtung gedreht werden, immer noch ein paar Plätze frei, die für unsereins gerade richtig kommen.

Wir poltern nun bis zur Washington/Ecke Powell und springen dann - gut erholt von unserer  Hyde Street Bergtour - auf die Strassen von San Francisco. Zu Fuß geht es weiter bis zum Union Square und dort war einkaufen angesagt.
Hinweis: Wie im Prolog bereits angedeutet, ist das Einkaufsparadies USA, insbesondere für Freizeitkleidung (Jeans etc.), gestorben. Vergleichen Sie die Preise genau und denken Sie daran, dass auf die ausgezeichneten Preise noch die Tax (Steuer) kommt, die von Staat zu Staat unterschiedlich ist.

Bild zum TextÜber die Stockton Street und die Grant Avenue erreichen wir China Town, die zwischen Broadway, Bush, Kearny und Stockton Street liegt. In keiner anderen Stadt der Welt - außerhalb Asiens - leben mehr Chinesen als hier: etwa 70.000, deren Vorfahren vor über hundert Jahren nach San Francisco einwanderten. Bei dem schweren Erdbeben von 1906 wurde die alte Chinesenstadt völlig zerstört. Die Chinesen, die an ihrer Heimat in San Francisco und den alten Bräuchen sehr hängen, bauten alles viel schöner (und auch viel chinesischer) wieder auf. So entstand eine der größten Sehenswürdigkeiten von San Francisco.

Dort, wo die Grant Avenue auf die Columbus Avenue trifft, beginnt Little Italy. Und gleich dort (Ecke Grant/Green) ist das Café Trieste. Bilder prominenter Zeitgenossen zieren die Wände, die offensichtlich auch den guten Capuccino genossen. Der ehemalige Geheimtipp hat sich rumgesprochen. Bedienung ist inzwischen Fehlanzeige und einen Sitzplatz zu finden Glückssache. Der Capuccino war trotzdem gut.

Wir schnaufen die Filbert Street zum Coit-Tower hoch: Freie Sicht auf die Golden Gate und die Bay. Unser Rundgang, den ich jedem empfehle, endet am Pier 43. Fisch im Pier Market bringt die verbrauchten Kalorien wieder zurück.

Die Lichter der Stadt beginnen die eintretende Dunkelheit wieder zu erhellen. Das Licht strahlt auf die Golden Gate, die greifbar nahe vor uns liegt. Rote und weiße Lichterketten der Autos lassen keinen Platz der Fahrbahn ungenutzt. Nebelschwaden fressen inzwischen langsam aber zielsicher die Twin Peaks auf und in der Bay kreuzt noch das ein oder andere Boot ziellos umher! So könnte man den einzigartigen Blick beschreiben, der sich hier vom Berg gegenüber der Golden Gate (Alexander Ave. rechts, unter der 101 durch und hinauf), der sich auch tagsüber rentiert, bietet. Wir geniessen dieses Schauspiel abermals und hoffentlich nicht das letzte Mal. Es tut gut, wieder hier zu sein!

Samstag
Nach dem Frühstück stand Shopping auf dem Programm. An der Marketstreet ist das  San Francisco Shopping Center und in unmittelbarer Nähe, rund um den Union Square, befinden sich die Läden von Eddie Bauer, Ralph Lauren, ein paar Levis-Shops, usw., usw.. Es gibt halt alles, was der deutsche Urlauber in der Vergangenheit so schätzte: Freizeitkleidung zu unvergleichlichen Preisen. Diese Zeiten sind jedoch leider ziemlich vorbei. Insgesamt haben die Vorteile gegenüber den deutschen Preisen doch erheblich abgenommen. Das heißt aber auch, dass es notwendig ist, Preise zu vergleichen. Schnäppchen (engl. bargain) sind kaum mehr zu sichten. Und trotzdem flattern einige unserer Reiseschecks über die Ladentheke.

Wir fahren zum Hippieviertel, dort wo die Haight auf die Ashbury Street trifft. Die mitgereiste Jugend plündert die Skateboardshops und wir beenden unseren Einkaufsvormittag im McDonald mit einem kleinen Mittagsburgerlein.

Ziemlich in der Nähe, am anderen Ende des Golden Gate Parks, befinden sich die Strände von San Francisco, ab dem Cliff House. Die Bewölkung am Vormittag ist nun dem Sonnenschein gewichen. Und als wir am Lincoln Blvd. einen neuen Viewpoint auf die Golden Gate Brücke entdecken, haben wir freie, einzigartige Sicht. Am Lincoln Blvd. entlang stehen wunderschöne, sehr gepflegte Häuser. Die Strasse führt uns zur Golden Gate. Wir parken und marschieren bis zur Brückenmitte. 

Sonntag
Der Tag des Abschieds ist gekommen. Heute um 19 Uhr geht es weiter. Jedoch noch genügend Zeit, um einen Ausflug nach Sausalito zu unternehmen. Nachdem wir unser Sack und Pack in unserem Minivan verstaut haben, geht es über die Golden Gate in nördlicher Richtung auf die andere Seite der Bay. Ein kurzer Blick zurück und nach rund 3 Meilen geht es von der 101 ab nach Sausalito. Das Wetter ist herrlich, es ist hier bestimmt 5 Grad wärmer als in San Francisco. Sausalito erwartet uns mit kleinen Läden, einem unübersehbaren Jachthafen und einem freien Blick auf San Francisco, der sich bei einem Cappucino in aller Ruhe geniessen lässt. Hier kann man die Seele wirklich baumeln lassen.

Auf der Landstrasse kommt man ebenfalls zurück. Sie endet direkt an der Golden Gate Brücke, an der Alexander Ave.. Natürlich fahren wir nochmals hinauf, auf halber Höhe jedoch rechts in Richtung der Pazifik-Küste. Dort waren wir noch nie und ein verstecktes Fort, aber insbesondere die dort anzutreffende Steilküste ist begeisternd. Zirka 150 Meter unter uns unzählige Seevögel an einem Strand, der nicht zugänglich ist. Wir umfahren den Berg und befinden uns wieder an den unzähligen Aussichtspunkten vor der Golden Gate. Letzte Blicke, und als der Nebel langsam aber sicher wieder Besitz von der Stadt ergreift, fahren wir zurück.

Um 15 Uhr machen wir uns auf, um unser eigentliches Urlaubsziel zu erreichen. Die Flugzeit SFO - HNL (Honululu) beträgt 5 Stunden 11 Minuten. Leider müssen wir in einem ziemlich alten Jumbo der United Airlines fliegen. Der Lufthansapartner hält dem Vergleich mit der deutschen Fluglinie in keinster Weise stand. Zuerst sind unsere reservierten Sitze nicht mehr frei (bisher immer bei UA passiert). Enge Bestuhlung, sauschlechtes Essen, Extragebühren für Bier (3 Dollar) und Kopfhörer (5 Dollar), unfreundliches Personal, - echt unmöglich alles! Wir waren froh, als wir diesen Flieger verlassen konnten.

Es ist 21.30 Uhr Ortszeit, der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt inzwischen 12 Stunden. Wir sind die Ersten am Dollar-Schalter und erhalten ziemlich schnell unseren Minivan (wieder grün). Rund 20 Minuten brauchen wir zu unserem Hotel Hawaiian Regent. Von unserem großzügigen Balkon haben wir einen tollen Blick auf das Meer und den Strand von Waikiki (die Betonung liegt auf dem letzten ki). Sind wir in Arenal auf Mallorca gelandet? Wo ist der Ballermann 6?

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Montag
Man müsste jetzt seinen (ehemaligen) Erdkundelehrer oder einen Astronomen fragen, warum die Sonne erst um 6 Uhr auf und um 20 Uhr schon wieder untergeht. Wie auch immer! Als unser Wärmespender erscheint, liegen schon hunderte von Wellenreitern in der Bucht von Waikiki und warten auf das, was sie am meisten brauchen: Wellen! Hawaii und Wellen, das sind wohl die beiden Worte, die zusammengehören. Nun ja, im Sommer ist das nicht so. Klar gibt es Wellen, die sind aber eigentlich Wellchen, vielleicht 30, mal 80 cm hoch. Aber insbesondere die Longboarder gleiten doch einige Meter in Richtung Strand.

Cheeseburger in Paradise ein wirklich nettes Lokal und es gibt sogar Raucherplätze.
Hinweis: Im Gegensatz zu anderen US-amerikanischen Staaten ist man hier auf den hawaiianischen Inseln nicht so streng. In den meisten Lokalen kann auch geraucht werden.
Zwei Eier, Bacon, White Toast, das ist mein Standardfrühstück in den USA. Auf Hawaii kostet das heuer rund 8 Dollar.

Die Überlegung, warum wir heuer gerade Hawaii angesteuert haben, war, dass Baden mit Sightseeing verbunden werden kann und wenn die Kinder nichts anschauen wollen, dann sollen sie im Hotel, am Strand oder am Pool bleiben. Auch eine entsprechende Aufteilung des Tages - vormittags etwas besichtigen, nachmittags schwimmen, oder umgekehrt - ist möglich. Insofern unterscheidet sich so ein Hawaii-Urlaub doch von den bisherigen USA-Aufenthalten. Alle bleiben heute am Pool, unterbrochen durch einen kleinen Spaziergang am Strand, und natürlich durfte auch das Salzwasser an die Haut. Das erste Mal, seit wir in die USA reisen, und das ist immerhin die 7. Reise am Stück, beginne ich ein Buch zu lesen.

Abends landen wir bei einem Mexikaner, Chili's, der etwas hinter der Strandstrasse liegt. Das erste Fazit lautet: Das Meer ist türkis, Palmen gibt's, der Strand ist ok. Ob der noch nicht überstandenen Asienkrise sind nicht so viele Japaner da, wie wir gehört und gedacht haben, jedoch sind es wirklich noch genügend. Einschliesslich der Japaner alles Komponenten, die anderswo, auch in Europa zu finden sind. Wie touristisch Honululu wirklich ist, merken wir, als wir auf dem Weg ins Hotel Mädels aus dem horizontalen Gewerbe am Strassenrand stehen sehen.

Dienstag
Um 8 Uhr frühstücken nur die Erwachsenen! Rund zehn Autominuten von Waikiki steht der erloschene Vulkan Diamond Head. Der Aufstieg im Krater war nicht sonderlich schwer, es handelt sich auch um eine sehr kleine Ausgabe eines Feuerspuckers. Nach rund 25 Minuten waren wir oben. Das letzte Teilstück besteht aus Treppen (260 Stück) und geht am Ende durch einen Tunnel ohne Licht (Taschenlampe ist nicht schlecht, wird auch unten am Trailhead verkauft!).

Die Aussicht von hier oben ist toll. Auf der einen Seite überblickt man Honolulu, insbesondere die Hochhäuser von Waikiki, und erkennt die Umrisse der Insel Molokai. Auf der anderen Seite sieht man ins Hinterland. Über den Bergen hängen den ganzen Tag die Wolken und dort beginnt, etwa nur 7 Meilen entfernt, der Regenwald.
Hinweis: Auf allen Inseln finden sie einen absoluten Kontrast des Wetters. Während es an den Westküsten in der Regel immer schön ist, regnet es an den Ostküsten permanent. Die von Osten kommenden Wolken regnen ab, so bald sie auf Land treffen. Es ist teilweise wirklich verblüffend, wie scharf diese Grenze gezogen ist. Da gibt es Orte, die sind auf der einen Seite von verbrenntem Gras und Dürre gekennzeichnet und wenn man auf der anderen Seite wieder rausfährt, da findet man sattes Grün vor. Wo Sie nun Ihr Hotel aussuchen bleibt Ihnen überlassen.

Als wir unsere kleine Bergtour beendet haben, entschliessen wir uns, ein Stück weiter nach Osten zu fahren. Eine, im Reiseführer propagierte Bucht, die Hanauma Bay, hat heute geschlossen, da die Natur von uns Touristen geschützt werden muss. Jedoch auf dem weiteren Weg finden wir auch wirklich schöne Punkte. Sehr beeindruckend ist die hier bereits im Südosten vorhandene Steilküste. Vom Meer bearbeitete Lavafelsen, klarstes Wasser. Auch die Wellen sind ein Stück höher als in Waikiki, allerdings von einer Tzunami meilenweit entfernt. Auf der Rückfahrt kauften wir in einem an der Strecke liegenden, großen Supermarkt ein, weil wir dachten, dass hier die Preise günstiger sind. Fehlanzeige!

Den Nachmittag verbringen wir am Pool, einen Aperitif gibt es an der Poolbar, von der aus wir einen herrlichen Sonnenuntergang erleben. So lässt es sich aushalten.

Harpos Pizza & Pasta wird in einigen Reiseführern als zwar einfaches Restaurant propagiert, jedoch mit gutem Essen. Einmal und nie wieder! Es war so hässlich, der Knoblauch überdeckte jeden anderen Geschmack. Allen, und wir waren immerhin 5 Personen, war hinterher schlecht. Auf dem Rückweg zum Hotel trafen wir noch ein paar Kakerlaken, das passte zum Essen!

Star Wars, Episode I, lief zu dem Zeitpunkt noch nicht in Deutschland. Wir haben uns heute Karten gekauft und sind um 22 Uhr noch ins Kino gegangen. Entgegen der Erwartungen blieb der Andrang aus, - ganz im Gegenteil. Nur drei andere Kinobesucher gesellten sich in den großen Vorführraum. Der Film war ganz gut, die Dialoge nicht so kompliziert, so dass auch unsere Jüngste alles verstanden hat.

Mittwoch
Nachdem wir uns im Cheeseburger in Paradise die ersten  Kalorien geholt hatten, fuhren wir ins Hard Rock Café Honululu sowie zum Planet Hollywood. Gegen Mittag ging es nach Pearl Harbor. Mit dem Auto echt ein Katzensprung, aber wie erwähnt, der Trolley würde auch hinfahren.

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7. Dezember 1941: Die Japaner überraschen den strategisch wichtigen Hafen von Pearl Harbor und provozieren damit den Kriegseintritt der USA. Im Visitorcenter sehen wir den sehr patriotischen Film. Die Stimmung im Vorführsaal macht deutlich, dass selbst heute noch die Schmach in den Herzen brodelt. Eine gespenstische Ruhe, feuchte Augen der Amerikaner. Der Film ist sehenswert. Dann geht es mit dem Boot an die Piers, an denen damals die Schiffe lagen, die die Japaner vernichteten. Die mit 1.177 Mann Besatzung untergegangene USS Arizona liegt heute noch auf dem Grund des Meeres. Ein Mahnmal wurde darüber gebaut. Die Umrisse des Schiffes sind zu erkennen, Wahnsinn ;-)))). Im Mahnmal selbst sind die Namen der Toten in die Wand gemeisselt. Vergessen Sie es!

Neben dieser Tour gibt es weitere Möglichkeiten, dem Ereignis näher zu kommen. Es ist ein U-Boot, die Bowfin, und das Kriegsschiff USS Missouri, auch Mighty Mo genannt, zu besichtigen. Wir entscheiden uns für die Missouri, die auch noch im Golfkrieg Desert Storm eingesetzt war.

Auf der Rückfahrt nach Honululu kamen wir am Ala Moaner Shopping Center vorbei. Ein U-Turn und schon sind wir mitten im größten Shopping Center von Hawaii.

Donnerstag
Unser letzter Tag auf Oahu. Wir starten zu einer Rundfahrt um die Insel. Unser erster Stopp nach dem Frühstück war die Hanauma Bay. Es war schon wieder so viel los, dass die Einfahrt gesperrt war. Also ging es weiter, - ein paar Stopps an der Südostküste. Wir hatten eine kleine Wanderung zum Wasserfall mit Sacred Falls State Park geplant, aber der Park war wegen Überflutung, es hatte die letzten Tage sehr stark geregnet, gesperrt.

Bis jetzt war die Fahr nicht sehr erfolgreich, auch nicht sehr beeindruckend. Selbst an der North Shore, die im Winter die Monsterwellen bereithält, war die See ruhig. Die berühmten Strände, wie der Sunset Beach, waren 50 Meter breite Streifen, - nichts weltbewegendes. Nächste Station: Der Waimea Falls Park. Eintritt, um zum Wasserfall zu kommen, US $ 24 pro Person. Wir haben es gelassen.

Auf der Rückfahrt ging es durch die Ananasplantagen von Dole und wieder in Honululu zurück bot sich uns die letzte Chance, einen Wasserfall zu sehen: Waikiki Manoa Falls, der vom Paradise Park auch zu erreichen ist. Es geht mit dem Auto durch eine Dschungellandschaft zu einem einsamen Parkplatz. Dort lungerten komische Typen rum, so dass wir gleich wieder kehrt machten. Ausserdem sahen wir die Menschen, die nach der Wanderung zu den Fällen wieder zurückkamen. Sie waren von oben bis unten voller Schlamm. Also wieder nichts! Die Fahrt war ein einziger Reinfall, schön war es nur, die bewaldeten Steilküsten im Osten zu sehen, die uns an den Film Jurrasic Park erinnerten. Ansonsten lautet das Fazit über Oahu: Muß man nicht gesehen haben!!!

Den Nachmittag verbringen wir am Pool und abends geht es ins Friday's (Ecke King/Ward).

Freitag
Heute lassen wir das Frühstück sausen. Wir packen unsere Koffer! Nachdem wir am Flughafen unser Auto zurück gaben, musste doch noch ein kleiner Burger her.

Bild zum TextDas Einchecken für die Inselflüge ist eine typisch us-amerikanische Sache. Reihe bilden und nicht wild drauf los. In dem Flieger gibt es nämlich keine reservierten Sitze. Das sollte mal in Deutschland passieren, - Mord und Todschlag wären die Folgen, oder? Nun gut, wir kurvten mit unserer DC-9 der Hawaiian Airlines noch eine viertel Stunde auf dem Vorfeld rum und dann ging es ab nach Maui. Der Flug dauerte 23 Minuten.

Als wir auf dem Flughafen Kahului wieder festen Boden unter den Füssen hatten staunten wir nicht schlecht, als alle Koffer bereits aufgereiht rumstanden. Der Shuttle zu Dollar war auch schon da und keine Wartezeit am Schalter bescherte uns sofort unseren Minivan, nicht grün sondern weiss!

Unser gebuchtes Hotel ist in Kaanapali, in der Nähe von Lahaina. Rund 45 Minuten dauerte die Fahrt, die uns zudem einen ersten Eindruck von Maui gab. Und der war positiv. Wesentlich schöner als Oahu. Den Nachmittag verbringen wir am Pool, der direkt am Sandstrand liegt. Leider spielt das Wetter verrückt. Ein ziemlicher Wind bringt teilweise Wolken und zwischendurch sogar Regen. Das Meer ist hier wunderschön blau und ziemlich klar. Trotz des Windes und der Wolken erwischt uns die Sonne in einem nicht erahnten Ausmaß. Leichter Sonnenbrand, nicht zu glauben!

Abends geht es nach Lahaina. Entlang der Frontstreet ist die Hölle los! Dort liegen auch das Planet Hollywood und das Hard Rock Café. Klar, dass wir uns ein paar Erinnerungsstücke besorgen. Im Lahaina Fish and Co. gibt es gute Meerestiere, jedoch sind die Preise ziemlich heftig. Die Wartezeiten, um einen Tisch zu bekommen, wir haben mehrere Lokale abgeklappert, betrug bis zu einer Stunde.

Samstag
Um 10 Uhr fuhren wir Richtung Norden bis zur Kapalua Bay, angeblich die schönste Badebucht in den USA. Es war zwar schön dort und wir waren auch schwimmen, jedoch sah es auch nicht anders aus, als in anderen Buchten. Der einzige Unterschied war, dass hier noch mehr Leute als anderswo waren. Es wäre schön, wenn wir weiterfahren hätten können, jedoch endet die ausgebaute Strasse irgendwann, so dass ein 4WD nötig gewesen wäre. Zudem ist es hier verboten, wie im übrigen an anderen Stellen auch, mit dem Mietauto zu fahren.

Auf der E30 geht es ins Iao-Valley. Hier ist es Toll. Die Iao-Needle liegt teilweise im Nebel, was einen mystischen Eindruck macht. Der hohe Wasserfall und die regenwaldartige Vegetation tun sein übriges um zu vergessen, dass wir uns in den USA befinden. Kurze Wege führen durch den Park, ein Gebirgsbach, der auch in unserem Heimatland Bayern fließen könnte, ist eiskalt.

Auf der Rückfahrt besuchen wir die Maui Tropical Plantation. Ein Trolley fährt durch die Plantage, jede Pflanze wird erklärt. Von Ananas bis Kaffee über Orchideen, Kokusnüsse und Mango, gibt es hier alles. Ein Arbeiter erklärt uns, woran man eine frische Ananas erkennt und wie man sie aufschneidet. Fragt mich aber nicht mehr an was sich das festmacht oder wie es geht.

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Den restlichen Tag verbringen wir am Pool und abends tanzen noch ein paar Hula-Mädchen zum Sonnenuntergang. Die Sonne verschwindet genau zwischen den Inseln Molokai und Lanai. Das erste Mal hatte ich so ein hawaiianisches Feeling.

Abendessen gab es dann im Pizza-Hut. Einfach, aber man weiß, was einen erwartet!

Sonntag
Um 9 Uhr fahren wir auf den Haleakala-Vulkan. Zwei Stunden brauchen wir bis zum Gipfel. Die Fahrt hinauf ist nicht sehr aufschlussreich, da uns dichte Wolken begleiten. Hier ist es wie im Herbst. Nebel- und Wolkenschwaden, Nieselregen. Aber oben am Gipfel machte es auf, trotz Sonnenschein war es jedoch ziemlich frisch.

Der riesige Krater eröffnet sich von verschiedenen Aussichtspunkten. Die Ausblicke sind fantastisch und als sich der Nebel auch in den mittleren Lagen lichtet, übersehen wir die komplette Insel. Auf der Rückfahrt schauen wir noch ins Visitor-Center, um zu erfahren, wann die Sonne aufgeht. Wir wollen dieses Schauspiel sehen, jedoch verzog sich schon der ein oder andere Mundwinkel, als die Zeit mit 5.45 Uhr angegeben wurde. Inklusive zwei Stunden Fahrt, oh, oh!

Unten am Fuße des Vulkans angekommen, erwartet uns ein McDonalds. Das muss jetzt sein, sorry! Weiter geht es nach Kihai bis Makena. Tolle Resorts links und rechts der Strasse, so Golferparadise. Die Strände jedoch sind auch nicht schöner als der vor unserem Hotel.

Zurück am Pool geniessen wir die Aussicht auf Molokai. Die Insel ist jetzt ganz nah, nachdem kein Wind Wolken bringt und die Luft ganz klar ist.

Nachdem die Sonne im Meer versunken ist, fahren wir nach Lahaina. Wir essen im Hard Rock Café. Das Essen war traumhaft, zumal durch die Wartezeit auf den Tisch (50 Minuten) jeder einen dermaßenen Hunger hatte ...

Montag
Heute steht die Hanaroad auf dem Programm. Die kurvereiche Strasse führt entlang der Nordküste, teilweise auch ins Landesinnere. Dschungel und schöne Wasserfälle begleiten uns. Zu den Twin Falls sind wir dann gegangen. 15 Minuten und wir sind da. Wir waren fast alleine. Zwei Wasserfälle stürzten, nein eigentlich rieselten sie, in einen Teich, der uns zum Baden einlud. Ringsum Dschungel, tolles Feeling!

Im Valley State Wayside ist die Küste von einem pechschwarzen Sand eingesäumt. Das Meer hat Höhlen geformt, in die wir natürlich einsteigen mußten. Die Höhle führte am anderen Ende ins Meer.

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Die nächste Station war Hana. Einzig Sehenswertes dort ist der Hasegawa Store. Interessantes Sortiment!

Nach Hana wird die Strasse enger und endet - zumindest der normal befahrbare Teil - an den Wailua Falls und der Ohe'o Gulch. Schön ist es hier, leider ziemlich überlaufen. Das Wasser fließt in Terrassen nach unten (7 Sacred Falls) und zuletzt ins Meer. Überall schwarze Lava, die vom Meer permanent bearbeitet wird. Es donnerte gegen die Lavafelsen und der Kontrast des weißen Meeresschaumes mit der pechschwarzen Lava war einzigartig.

Mit einem 4WD hätte man weiterfahren können, jedoch ist auch diese Strecke für Mietwagen verboten. So machen wir uns gegen 15.30 Uhr auf den Weg zurück. Es war ziemlich was los, so dass wir fast drei Stunden für die Rückfahrt brauchten.

Nach dem Abendessen bestellen wir einen Wake-up-Call: 2:30 Uhr, Mahlzeit!

Dienstag
Klingel, klingel, klingel - Wake up, oh Gott, es ist erst halb Drei! Um 3 Uhr kommen wir los und sind nach 1,5 Stunden am Haleakala Krater. Es ist bereits die Hölle los. Wir haben so gut wie den letzten Parkplatz direkt am Krater erwischt. Es gibt jedoch noch andere Ausweichplätze. Mit einer Taschenlampe bewaffnet gehen wir zum Bergsteigen. Wir wollen nicht dort auf den Sonnenaufgang warten, wo sich bereits die touristischen Massen in Viererreihen aufgestellt haben. Wir steigen den Schotterberg hinauf, wo wir eine lange Zeit alleine sind. 4.45 Uhr ist es jetzt und unaufhörlich kommen Autos und Busse an, um das Spektakel mitzuerleben.

Der Himmel ist noch voller Sterne, Sternschnuppen treffen zum Greifen nahe die Atmosphäre. Langsam wird der Horizont immer heller, die Sterne verschwinden. Obwohl es kalt war, wurde es warm um's Herz, als sich die Sonne zeigte. Die schwarze Lava erschien orange, die dazwischen liegenden Grasbüschel blitzten in gelblichen Tönen. Ganze Serien von Bildern wurden dem Foto entrissen. Die Viererreihen unten stöhnten und raunten auf, als sich die Sonne zeigt. Es ging ziemlich schnell, und als die Sonne ihren kompletten Umfang in den Himmel geschoben hatte, eröffnete sich der Krater in grellem Licht. Man spürte die Wärme, die man so herbeisehnte. Es dauerte jedoch noch einige Zeit, bis die kalten Zehen Normaltemperatur hatten.

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Wir wandern nun den Sliding Sand nach unten, hinein in den riesigen Krater. Die Landschaft erweckt nun den Eindruck, als ob wir uns auf dem Mond befinden würden. Schwarzer Sand und überall Lavasteine, als ob sie einer plaziert hätte. Dazwischen wachsen ganz vereinzelt grüne Büschel und eine Entenfamilie (ja, richtig gelesen) wanderte herum.

Der Trail ist nicht sehr frequentiert, die echten Touristen fahren inzwischen mit den Bussen zum Frühstücken oder vielleicht wieder zurück ins Bett (?). Wie das immer so ist, wenn man zuerst bergab geht, unterschätzt man die Strecke ein wenig, die man ja noch berauf zurück muss. So waren wir ziemlich erschöpft und froh, als wir an dem Ausgangspunkt unserer 1,5 - stündigen Wanderung waren. Die Höhe über 3.000m tut sein Übriges.

Auf der Rückfahrt waren einige organisierte Radtouren zu überholen. Das wäre bestimmt nicht schlecht gewesen, so zum Abschied noch den Berg hinunter zu brausen. Fast unten angekommen befand sich auf der linken Seite das Kula Sandalwood Restaurant, wo es endlich etwas zu beißen gab.

Um 10 Uhr waren wir zurück im Hotel. Der Pool war bis 16 Uhr unsere Ruhestätte.  Abendessen im Hard Rock Café in Lahaina.

Mittwoch
Maui war toll, leider ist es vorbei. Wir packen unsere Koffer und fahren zum Flughafen. Nach 20 Minuten waren wir in Kona, Big Island oder wie man es auch nennt: Hawai'i. Wieder ein grüner Van, nun gut!

Unser Hotel Royal Kona Resort sieht besser aus, als es der Katalog versprach. Im 6. Stock, mit Blick auf das Meer und den kleinen Hafen, an dem der Ironman Triathlon startet, quartieren wir uns ein. Sandstrand ist hier Fehlanzeige, die Lavablöcke reichen bis zum Strand. Gleich gegenüber dem Hotel ist ein neues Hard Rock Café. Zwar wollten wir nicht schon wieder im Hard Rock essen, jedoch in den anderen Restaurant gab es bis zu 1,5 Stunden Wartezeiten auf einen Tisch. So kam es, wie es kommen musste.

Es ist im übrigen schlechtes Wetter, es regnet den ganzen Abend. Vielleicht auch der Grund, warum wir in unserem Hotelzimmer von neuen Gästen überrascht wurden: Ameisen in beiden Zimmern. Wir zogen um!

Donnerstag
Nachdem wir unsere neuen Zimmer nochmals nach Ameisen durchsuchten, machten wir uns über das Frühstücksbuffet her (11$). Ein ausgedehnter Spaziergang, wir wollten zum Shoppingcenter von Kona, füllte den ganzen Vormittag. Das Center haben wir nicht erreicht, es war zu weit. Nachdem wir unseren Helikopterflug für morgen bestätigt hatten, legten wir uns an den Pool.

Um 17 Uhr fahren wir in das Shoppingcenter, das wir heute morgen nicht erreicht haben. Es hat sich nicht gelohnt. Zwei riesige Supermärkte, sonst kaum was. Abends haben wir im Hotel gegessen. Das war nicht schlecht, jedoch immens teuer. Obwohl wir für unser Ameisenproblem einen Gutschein erhalten haben, haben wir noch 120 Dollar draufgezahlt. Der Blick von der Terrasse war es wert!

Freitag
Wir kurven auf dem Highway 190 nach Waimea, weiter zur Ostküste und dort entlang bis Hilo. Der erste Teil bis Waimea war sehr karg und trocken. Links und rechts der Strasse nur Lavafelsen. Der Ort Waimea ist zweigeteilt. Man fährt in den Ort ein und hat trockenste Landschaft hinter sich. Wenn man den Ort verläßt, es ist wirklich unglaublich, fast Regenwald, zumindest sattes Grün überall. Und dort regnet es auch. Auf der Weiterfahrt nach Hilo sieht es aus wie in Bayern. Links und rechts der Strasse große grüne Weiden mit Kühen. Als wir wieder an der Küste waren, links das Meer, rechts Urwald mit Wasserfällen. Hilo ist die regenreichste Stadt der USA, na bravo!

Als wir am Flughafen von Hilo am Schalter für den Hubschrauberflug einchecken wollen wird mitgeteilt, dass heute aufgrund der Wetterlage keine Hubschrauberflüge stattfinden. Wir haben es fast schon befürchtet. Wir sollten jedoch noch warten, bis der Pilot kommt und die endgültige Entscheidung trifft. Tatsächlich wurde das Wetter etwas besser und unser Johannes (Pilot aus Österreich) gab sein OK.

Wir flogen zuerst an der Küste entlang und konnten schon von weitem die Rauchsäule sehen, wo die Lava ins Meer fließt und das Wasser zu Dampf werden lässt. Die Dampfsäule dürfte wohl dreihundert Meter hoch sein. Wir flogen darüber und man konnte die Lava erkennen. Leuchtendes Orange! Weiter ging es über die erstarrten Lavafelder, unter denen die Lava in sog. Tubes fließt. Ab und zu erkennen wir eine Öffnung, die Lava ist zu sehen. Der letzte Ausbruch hat ein Dorf zerstört. Man erkennt den Schulbus und die Kirche, nicht zerdrückt, jedoch fest umschlungen von der Lava. Alte Autos ragen nur noch mit den Dächern heraus. Die Strasse ist plötzlich abgeschnitten. Zurück zur Küste, dort wo die Lava das Meer verdampfen lässt. Man kann förmlich sehen, wie Big Island bigger und bigger wird. Es gibt richtige kleine Explosionen, bei denen Steine durch die Luft geschleudert werden. Ein beeindruckendes Schauspiel. Zurück geht es am Wailukuriver entlang zu den Rainbowfalls, in denen der Fluß rund 25 m über eine Lavaklippe stürzt.

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Es war wirklich ein toller, interessanter Flug, empfehlenswert!

Als wir schon im Auto saßen bemerkten wird, dass wir einen Film im Heli vergessen hatten, - Schei..! Der Hubschrauber war leider schon wieder gestartet. Jedoch vereinbarten wir, dass wir den Film morgen holen. Zwei Stunden Fahrt zurück nach Kona. Dort haben wir einen der berühmtesten hawaiianischen Läden besucht: Hilo Hattie. Krimskrams, jedoch das ein oder andere Erinnerungsstück musste doch sein.

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Samstag
Um 10 Uhr fahren wir auf der 19 Richtung Norden, weiter auf der 270 bis zur Nordspitze der Insel. Es war eine schöne Küstenstrasse und wir konnten den Gipfel des Mauna Kea mit seinem Observatorium gut erkennen. Dann ging es weiter durch die Kohale Mountains. Hier oben weht es ziemlich stark.

Dann an die Ostküste zum Waipio Valley Overlook. Ein toller Blick in das Tal, das früher dicht besiedelt war, jedoch von einer Flutwelle zerstört wurde. Auf dem Highway 19 ging es dann an der Küste entlang bis zum Akaka Falls Park. Ein kleiner Rundweg führt durch eine dichten, total faszinierenden Dschungel zu zwei wunderbaren Wasserfällen: Kahuna Falls (120 m) und Akaka Falls (135 m). Es ist nur schade, dass man nicht sehr nahe an die Fälle kommt.

Weiter nach Hilo und dort hat sich doch tatsächlich unser Film wieder eingefunden. Wir fuhren dann die 130 bis es nicht mehr weiter ging. Das Lavagestein hat die Strasse abgesperrt. Wir wanderten ein wenig umher. In den Rissen der Lava hat sich schon wieder Vegetation breit gemacht. Die Lavasteine selbst sehen auch toll aus. Sie glitzern teilweise wie Edelsteine in allen möglich Farben. 1991 war der Ausbruch des Kilauea und es sieht nicht danach aus, dass die Strasse wieder hergestellt wird. Also keine andere Chance, als zurückzufahren. Ein kurzer Abstecher Richtung Kapoho bringt uns zum Lava Tree State Park. Ein kleiner Rundweg führt durch abgestorbene Bäume, um die sich Lava gewickelt hat.

Kurz vor Hilo nehmen wir die südliche Route 11 über den Volcanoes National Park. Wir fahren jedoch nur durch, da wir den Park morgen besichtigen werden. Auch den sog. South Point, Ka Lae, wollen wir am nächsten Tag besichtigen.

Abendessen gab es im Hard Rock Café.

Sonntag
Heute geht es - wie versprochen - zum Volcanoes National Park. Vorab wollten wir jedoch zum South Point. Der war aber gesperrt, da sich der Hurrican Dora nähert. Die Vorhersagen behaupten, dass dieser Wind den Süden von Big Island streifen wird. Das wird ja heiter.

Wir fuhren trotzdem weiter zum N.P.. Fast unmerklich steigt der Hwy. 11 die Flanke des Kilauea-Vulkans hinauf. Langsam wird der Wald dichter und einsamer, und ehe man sich's versieht, ist man gut 1000 m über dem Meer am Eingang zum Hawaii Volcanoes National Park. Der berühmte, bereits 1916 gegründete Park ist die wohl spektakulärste Attraktion der Hawaii-Inseln. Herzstück des rund 93 000 ha großen Schutzgebietes, das sogar von der UNESCO als Internationale Biosphere und als Naturerbe der Welt ausgezeichnet wurde, ist der seit Jahrhunderten fast ständig aktive Kilauea-Vulkan am Westhang des 4.169 Meter hohen Mauna Loa.

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Doch auch der Gipfel des Mauna Loa, der mit gut 9.000 m Höhe als größter Schildvulkan der Erde gilt, und die gesamte Westflanke des Berges bis hinab zur Küste gehören zum Park. Riesige Lavafelder, Vulkankrater und Aschekegel prägen das Bild der urweltlichen Landschaft - eine Fahrt zum Kilauea ist wie eine Reise in die Frühzeit unserer Erde. Doch auch hier ist ebenso eindrucksvoll zu beobachten, wie sich die Natur das jungfräuliche Land erobert.

Zuerst besichtigen wir die Thurston Lava Tube. Der Weg führt durch den Lavatunnel, der ungefähr einen Durchmesser wie ein U-Bahn-Tunnel hat. Der nur 1 km lange Devastation Trail führt uns durch ein riesiges Aschefeld bis zu einem Aussichtspunkt, von dem wir gut in den großen Kilauea Iki Krater sehen können. Die Chain of Crater Road führt uns an den Lavamassen vorbei und endet am Meer. Wir kommen ziemlich nahe an die steilen Klippen heran. Sie dürften rund 30 Meter hoch sein, das Wasser, inzwischen wohl sehr durch den Hurrikan aufgepeitscht, schießt diese Steilküste hinauf, bis über den Rand. Im Hintergrund ist der Steam, den wir ja schon vom Hubschrauber sehr gut beobachten konnten.

Am Ende der Strasse kann man auf die Lavafelder gehen und man könnte ewig, auch zu den Stellen, an denen die aktive, flüssige Lava sichtbar ist, gehen. Jedoch war alles abgesperrt, da man in Kürze mit dem Hurrikan rechnete. Zurück auf dem Crater Rim Drive kamen wir an Feldern vorbei, die so elend nach Schwefel stanken, dass einem schlecht wurde. Auch am Halemanaman Krater stank es fürchterlich, aber der Blick in den Krater, mit seinen gelb und grün leuchtenden Schwefelfeldern war toll.

Auf der Rückfahrt versuchten wir es nochmals am South Point, jedoch vergeblich.

Noch in der Nacht gab es Hurrikan-Entwarnung, Dora zog rund 100 km südlich an der Insel vorbei, Gott sei Dank!

Montag, und Dienstag am frühen Morgen
Heute verlassen wir die Hawaiianischen Inseln. Um 11.05 starten wir nach Honolulu, das wir nach 25 Minuten erreichen. Dort checken wir in unseren Flug nach New York via Chicago ein. 3,5 Stunden waren bis zum Abflug noch totzuschlagen, aber das bekamen wir dann auch hin. Der Seelentröster von United brachte uns nach 7 Stunden und 15 Minuten auf den O'Hare-Airport nach Chicago. Wir waren ziemlich fertig, es war 4.45 Uhr Ortszeit. Erst mal eine Zigarette und dann ein kurzes Frühstück bei McDonalds. Was anderes hatte sowieso nicht auf und um 6 Uhr mussten wir schon wieder weiter. Nach einer Stunde und 25 Minuten reiner Flugzeit endlich New York/Newark. Das Tagebuch endet: Mittlerweile ist es schon ... Kein weiterer Eintrag mehr, alle waren wir fix und foxi.

Dienstag
Mit dem Taxi geht es zu unserem Hotel Crown Plaza Manhattan, das wir 1995 schon bewohnten. Wir sind jetzt 19 Stunden unterwegs und bräuchten eigentlich Schlaf. Aber nichts da. Nach dem Duschen ein kleiner Spaziergang über die 5th Avenue, Rockefeller Center, Central Park, Cappuccino (keine Sehenswürdigkeit, sondern ein Muß, um die Augen überhaupt noch öffnen zu können). Auf dem Broadway zurück zum Hotel und ein paar Stunden schlafen.

Um 19 Uhr werden wir wieder wach, das hat uns gut getan. Aber nun noch auf's Empire State Building, das zu Fuß zu erreichen ist. Es geht zu in dieser Stadt, das ist selbst für unsereins, die immer in einer Stadt lebten, fast zuviel. Auf dem ESB war auch die Hölle los, Massen von Touristen teilten mit uns den unvergesslichen Blick auf die Lichter und Schluchten von New York. Auf dem Rückweg noch ein kleiner Imbiss und dann endgültig ins Bett.

Mittwoch
Heute ist das schönste Wetter und es ist sehr heiß. Frühstück für über 100 $. New York war schon 1995 teuer.

Die Subway bringt uns zum Washington Square. Der dort einzigartige Fotospot, durch den Bogen auf das World Trade Center wird bald nicht mehr möglich sein, da die Bäume zu hoch werden. Dann geht es zu WTC, in den 107 Stock. Die Aussicht von hier oben, ob auf die Stadt oder die Freiheitsstatue ist gigantisch. Im Battery-Park entern wir dieses Mal nicht das Schiff zur Freiheitsstatue, das hat uns 1995 nicht so gefallen. Vielmehr nehmen wir die kostenlose Staten-Island-Ferry. Hier ist die Sicht auf die Skyline und die Statue sogar noch schöner.

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Wieder an Land gehen wir zum Fulton Market und weiter zur Brooklyn Bridge. Zurück nach Chinatown und Little Italy.

Eine ausführliche Beschreibung finden Sie auch in meinem Reisebericht Hektik im Osten

Donnerstag
Unser letzter Urlaubstag in den Staaten ist schnell erzählt. Einkaufen war angesagt: Pullis, Jeans, Jacken, alles was der Urlauber nicht wirklich braucht, aber er noch Reiseschecks loswerden will. Ach ja, auf dem Empire State Building waren wir auch nochmal.

Freitag
Es geht heim. Zum Flughafen haben wir uns eine Stretch-Limousine bestellt. Hat inklusive Toll 70 Dollar gekostet, war also auch nicht teurer als ein Taxi. Das wollten wir schon immer mal, nicht nur schauen, sondern drin sitzen!

Mit einem Airbus A340-200 jetten wir in 7 Stunden nach München

Fazit
Der Betriebswirtschaftler würde resümieren, dass der Nutzen den Aufwand nicht rechtfertigt. Dieses Projekt würde keine Priorität mehr bekommen. Den Konjunktiv setze ich ausser Kraft. Hawaii wird mich nicht wiedersehen. Jetzt werden wir mal ein Jahr Pause machen und dann - voraussichtlich ohne Kinder - wieder den Westen besuchen.

PS: Denkste! Wir waren wieder dort, dieses Mal mit vielen Wanderungen und es war einfach klasse. Richtig ist jedoch nach wie vor, dass es sehr aufwändig ist.


« Entdecke das Unbekannte! »
« Discover the unknown! »

Monika Zehrer    Fritz Zehrer